• What You Waiting For - Gazzo •
„Also bei der Menge an Alkohol kannst du sicher sein, dass du den unliebsamen Zellhaufen in deinem Bauch zerstört hast, auch wenn die Pille danach ihre Wirkung verfehlt hätte."
Verschwommen erkannte ich Delias Umrisse direkt vor mir und seufzte erleichtert. Immerhin war es nicht Brian, ich hatte ja bereits Erfahrung damit gemacht, was passierte, wenn er und ich aufeinandertrafen, wenn ich Alkohol getrunken hatte.
„Ich dachte, der Alkohol wäre erst in späteren Stadien gefährlich.", murmelte ich mit schwerer Zunge und kämpfte gegen meine plötzlich bleischweren Augenlider an, die sich mit aller Kraft schließen wollten.
„Keine Ahnung, es ist zu viel Zeit vergangen, seit wir dies in der Schule hatten, als dass ich es jetzt noch wüsste. Aber ist ja auch egal, ich bin schließlich nicht hergekommen, um mit dir über so einen Unsinn zu diskutieren."
„Wieso dann?" Ich stützte meinen Kopf auf meine Arme und blickte meine Freundin aus müden Augen an. Ich war zwar bereits betrunkener gewesen als jetzt, denn mein Gehirn funktionierte noch einigermaßen, doch meine verlängerte Reaktionszeit und die bleierne Müdigkeit, welche mich befallen hatte, beweisen, dass ich dennoch einiges intus hatte.
„Es gibt auch andere Lösungen, als betrinken.", schimpfte Delia und zerrte mich am Arm aus dem Club.
„Es ist aber die Einfachste. Und jetzt lass meinen Arm los, ich will heute Nacht noch einen aufreißen.", murrte ich beinahe unverständlich und versuchte mich halbherzig aus ihrem Griff zu befreien.
„Oh nein, das lässt du schön bleiben. Am Ende kriegst du noch irgendeine Geschlechtskrankheit. Außerdem hattest du bereits weiß Gott genug Typen, als dass du das heute Nacht nicht auslassen kannst."
Genervt rollte ich mit den Augen und versuchte mich erneut von meiner Freundin loszureißen, doch ich brachte nicht genug Kraft auf, um dies tatsächlich zu schaffen. Also ließ ich mich ergeben in Delias Auto zerren und von ihr anschnallen.
„Wehe, du kotzt hier rein oder machst etwas anderweitiges.", vernahm ich noch ihre Warnung, ehe ich dem Drang, die Augen zu schließen, nachgab und ich mich an die Scheibe lehnte.
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„Sie ist so unglaublich dumm, kaum zu glauben, dass sie meine Schwester ist."
„Lebt die überhaupt noch?"
Träge öffnete ich meine Augen und starrte direkt in zwei braune Augen, die einige Zentimeter zu nah an meinem Gesicht waren. Ich fuhr hoch und stieß mit meiner Stirn direkt gegen die der anderen Person.
„Aaah, nehmt es weg, bevor es in mein Gesicht kackt!", schrie ich trotz meines Katers erschreckt und atmete heftig ein und aus.
„Aua." Delia rieb sich schmerzverzerrt die Stirn und funkelte mich böse an. „Ganz nebenbei; Das war das Unreifste, was du jemals geäußert hast! Ich bin weder ein es, noch kacke ich in dein Gesicht, du dumme Flamingobarbie. Den Kater hast du sowas von verdient, von mir kriegst du keine Aspirin!"
Zu meinem sowieso bereits pochendem Kopf gesellte sich nun ein stechender Kopfschmerz, welcher jegliche Geräusche in meinem Kopf dröhnen ließ und schmerzhaft durch mein Gehirn schoss.
„Jetzt gebt ihr doch die Tablette, sonst stirbt sie wirklich bald!", mischte sich María ein, die mich mich besorgt musterte. Das waren wohl Mutterschaftshormone, dachte ich ein wenig genervt, aber auch dankbar, dass wenigstens sie mich nicht leiden ließ.
„Ich habe nur einen Kater, ich bin nicht krank, aber bitte gebt mir jetzt diese verdammte Tablette, ich verreckte gleich!", fluchte ich, jedoch klang es mehr nach dem Quietschen einen verrosteten Tür.
„Das wollen wir doch nicht, Schwesterherz." Ashton sprach extra laut, um mich zu ärgern, doch er reichte mir ein Glas Wasser, in dem die Aspirin aufgelöst war.
„Wieso seid ihr alle hier?", fragte ich nach, nachdem ich das Glas in großen Schlucken ausgetrunken hatte.
„Ich und María sind vor zwei Stunden zu Besuch hier hergekommen und Delia hatte dich hergebracht und ist bei dir geblieben, weil sonst keiner da war."
„Mhh.", antwortete ich knapp und positionierte mich anders, bevor ich meine Augen wieder schloss. Ich wartete, bis die anderen den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatten, dann griff ich nach meinem Smartphone.
Das helle Licht des Displays blendete mich kurz und es brauchte ein paar Sekunden, ehe ich mich daran gewöhnt und die Nachrichten abgerufen hatte. Ich öffnete direkt die von Lucian und las sie mir gespannt durch.
Ich bin vor fünf Stunden in Barcelona gelandet und jetzt wieder Zuhause. Yaiza fragt mich schon die ganze Zeit über dich aus und will dich unbedingt kennenlernen. Ich soll dich von ihr fragen, ob du mit ihr Barbie spielen würdest. Ich hoffe, du bist gut wieder nach Hause gekommen und vermisst mich nicht zu sehr ;) -Lucian
Ich wusste, dass sein letzter Satz scherzhaft gemeint war, doch mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich vermisste ihn tatsächlich sehr. Vor allem seine Worte, dass er nun wieder zuhause sei, führen mir klar vor Augen, dass er nun wirklich tausende Kilometer von mir entfernt war.
Ich war versucht, ihn zu fragen, wer diese Yaiza wohl war. Das kleine Mädchen von dem Bild? War es seine Tochter, Schwester, Cousine? Ich bat, dass es nicht Erstere war, doch er hatte mir nie von einer Tochter erzählt.
Ich atmete tief durch und schrieb ihm zurück. Es kostete mich viel Mühe, die Nachricht sorglos klingen zu lassen.
Interessant, dass du anderen von mir erzählst ;). Barbies waren noch nie so meins, ich habe immer lieber mit den Spielzeugautos meines Bruders gespielt und sie reihenweise zerstört. Doch du kannst ihr ausrichten, dass ich natürlich mit ihr Barbie spielen würde. Vielleicht lernt sie mich ja irgendwann einmal kennen :). Wann musst du denn wieder arbeiten? Morgen noch nicht, hoffe ich. -Lila
Ich sperrte das Handy und legte es zurück auf den Nachttisch. Jedoch schaltete ich es kurz darauf wieder ein und rief Google auf.
Vielleicht gab es ja doch eine Möglichkeit, Lucian länger als nur ein paar Wochen wiederzusehen.
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Und, was haltet ihr von dem Kapitel?
Was denkt ihr, hat Lila gegoogelt? Wer drauf kommt, kriegt einen Keks ;)
Ich hoffe, ihr habt an Weihnachten schön mit euren Familien gefeiert und viele Geschenke bekommen^^
Ich wünsche euch morgen noch einen schönen Feiertag, hab euch lieb,
eure Ms_Creatix
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Lucian| ✓
Teen Fiction[Fortsetzung von Ashton. Dieser Teil kann unabhängig vom ersten gelesen werden] • Die Vergangenheit wird mich nie loslassen, weil ich weiß, dass sie nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, egal wie sehr ich es mir wünsche. Sie wird immer über mir...