• Give Your Heart A Break - Demi Lovato •
„Ich finde es super, endlich mal wieder etwas mit dir unternehmen zu können!", begrüßte ich María freudig und umarmte sie kurz, ehe ich ihr gegenüber Platz nahm.
„Ja, durch Zofie sind wir leider nicht früher dazu gekommen. Aber heute arbeitet Ashton ja nicht, da kann er ebensogut auf sie aufpassen.", erwiderte sie und nippte an ihrem Piña Colada.
„Mhh, ich habe den Alkohol echt vermisst.", seufzte sie dann genießerisch und schloss die Augen.
Ich grinste und wandte mich dem Barkeeper zu.
„Einen Sex On The Beach, bitte.", bestellte ich.
Die Luft im Notte Di Festa* war stickig, der Geruch von Schweiß, Alkohol und verschiedensten Parfüms sowie Zigarettenrauch lag schwer in der Luft und ich versuchte, so wenig wie möglich davon einzuatmen.
Doch ich musste heute einfach abschalten, meine Probleme vergessen und da María sowieso etwas mit mir unternehmen hatte wollen, fiel unsere Wahl kurzerhand auf den größten Nachtclub unserer Stadt.
Der Barkeeper reichte mir meinen Cocktail und ich nahm einen tiefen Schluck des Getränks, welches angenehm kühl und prickelnd meine Kehle hinunterfloss.
Schon bald blendete ich die grellen Lichter, das laute Stimmengewirr und die schlechte Luft aus und konzentrierte mich nur noch auf die tanzende Menschenmenge.
„Komm, lass uns auch tanzen!", rief ich María zu und zog sie zur Tanzfläche. Kichernd bewegten wir uns zum lauten Bass der Musik. Meine Gedanken schweiften ab, weg von den feiernden Leuten, zu Lucian.
Verärgert über mich selbst löste ich mich kurz darauf von María, um mir an der Bar noch ein Getränk zu bestellen. Nach einem weiteren bemerkte ich endlich den ersehnten Rausch.
Das taube Gefühl, meine verschleierte Sicht und die Geräuschkulisse, welche ich nur noch dumpf vernahm, beruhigten mich. Ich dachte über nichts mehr nach, sorgte mich nicht, überlegte nicht, was wäre wenn alles anders geschehen wäre, sondern konzentrierte mich einfach auf das Hier und Jetzt.
Ich kicherte über eine Aussage von María, welche ich nicht richtig verstanden hatte, und als eine Person ihr Getränk verschüttete, brach ich, wie einige andere auch, in lautes Gelächter aus.
Ich fühlte mich das erste Mal seit Langem wirklich frei. Ich lebte, ich genoss und ich war befreit von meinen Gedanken. Irgendwann entdeckte ich María nicht mehr, doch in meinem Zustand dachte ich nicht weiter darüber nach, sondern tanzte einfach weiter.
Mein knappes Top war, genau wie die kurze Hose bereits durchgeschwitzt und klebte unangenehm an meinem Körper.
„Lila? Wie viel hast du Bitteschön getrunken?", unterbrach mich plötzlich eine Stimme und ich drehte mich wie in Zeitlupe zu ihrem Besitzer um.
„Was willscht du hier? Geh weg, Briiiian.", nuschelte ich und versuchte, ihn zu schupsen.
Jedoch hielt er mich auf und ich taumelte kurze Zeit, ehe ich mein Gleichgewicht wiederfand. Verschwommen erkannte ich seine Konturen. Er hatte vier Arme und viele Augen. Ich kicherte und griff nach einem Arm.
„Was machst du da?", wollte er wissen.
„Viiiele Arme.", war meine Antwort darauf und ich merkte, wie ich immer mehr die Kontrolle über meinen eigenen Körper verlor. Der Alkohol nahm sie mir und ich beeinflusste mich so sehr, dass ich etwas tat, was ich sonst niemals getan hätte.
„Du bischt sooo schön.", lallte ich und strich über seine Brust, welche durch ein weißes Shirt verdeckt wurde. Kurz erstarrte ich und gewann die Kontrolle über meinen Körper. Doch dieser Augenblick währte nur kurz, dann drängte ich mich an ihn.
An Brian, den Mann, den ich wohl am wenigsten von allen, die ich kannte, mochte. Ich ließ zu, dass er mich gegen einen Hocker drückte und küsste. Ich wehrte mich nicht dagegen.
Plötzlich meinte ich, Lucian zu erkennen, welcher mich und Brian verletzt betrachtete und sich danach abwand.
• • •
„Fuck, mein Kopf.", waren meine ersten Worte, als ich am nächsten Morgen erwachte. Ich blinzelte mehrmals und drückte meine Hände gegen meinen Kopf.
Erinnerungsfetzen schossen durch mein Gedächtnis und ich blickte unwillkürlich neben mich.
Meine Hand ballte sich zur Faust und im nächsten Moment schlug ich sie hart auf Brians Brust. Dieser stöhnte schmerzerfüllt auf, doch ich schlug immer und immer wieder auf ihn ein.
„Du scheiß Arschloch! Du hast meinen betrunkenen Zustand einfach ausgenutzt!", schrie ich wütend. Ich kochte regelrecht vor Zorn.
Als Brian meine Hände zu fassen bekam, versuchte ich mich zu wehren und aus mich aus seinem Griff zu befreien. Ich beschimpfte ihn und schließlich begann ich zu schluchzen.
„Ich hasse dich! Wie konntest du nur? Ich war betrunken, du verdammter Arsch!"
Am Ende meiner Kräfte gab ich es auf, mich befreien zu wollen und sank in mich zusammen. Lucians verletzter Gesichtsausdruck drängte sich in mein Gedächtnis, brannte sich regelrecht ein.
„Du warst es, welche sich an mich herangemacht hat, schon vergessen? Du wolltest es, was kann ich dafür, wenn du deinen Fehler bereust, jetzt, nachdem du nüchtern bist? Komm runter, das war Sex, kein Schwerverbrechen." Ungerührt zog Brian sich an und ignorierte mich vollkommen. Dann verließ er das Zimmer und ließ mich alleine.
Ich hasste ihn so sehr! Tief atmete ich aus und ein und versuchte mich zu beruhigen. Dass ich erneut mit Brian geschlafen hatte war nicht einmal das Schlimmste.
Das Schlimmste war, dass ich nun wusste, dass ich es mit Lucian versaut hatte. Und zwar so richtig.
Ich konnte es ihm nicht verübeln, wenn er mich jetzt für eine Schlampe hielt. Schließlich hatte ich ihm nur fünf Tage zuvor sozusagen meine Gefühle gestanden und dann knutschte ich mit dem Nächstbesten herum.
Erschöpft wischte ich mir die Tränen von den Wangen und zog mich ebenfalls an. Mit einem letzten Blick auf das zerwühlte, unordentliche Bett schloss ich die Tür hinter mir.
Brian hatte eigentlich am Wenigsten etwas dafür gekonnt, es war mein Fehler gewesen, meine Entscheidungen. Jedoch hatte er meinen betrunkenen Zustand schamlos ausgenutzt und dafür würde ich ihn für immer hassen!
Wenn es jedesmal damit endete, dass ich mit Brian schlief, wenn ich Alkohol trank, dann würde ich ab jetzt nur noch Wasser und Saft trinken.
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*Notte Di Festa = Ital. Partynacht
Noch mehr Krieg im Paradies. Lila hat es echt verkackt :/
Was haltet ihr von Brians Verhalten?Was habt ihr eigentlich so für Handys/Tablets? Würde mich mal interessieren...
Gibts hier noch jemanden in einer iPad-Klasse? :)
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Lucian| ✓
Teen Fiction[Fortsetzung von Ashton. Dieser Teil kann unabhängig vom ersten gelesen werden] • Die Vergangenheit wird mich nie loslassen, weil ich weiß, dass sie nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, egal wie sehr ich es mir wünsche. Sie wird immer über mir...