Kapitel 27

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"Ach niemand! Ist nur so ein blöder Spitzname, den mir deine beste Freundin verpasst hat, nicht war Charly?" antwortete Logan schnell und warf Charly einen bösen Blick zu. Sie schüttelte nur ergeben den Kopf. "Sie findet, dass der Name London viel besser zu mir passen würde!" er lachte und schüttelte den Kopf. Ich lächelte meine beste Freundin an, glücklich darüber, dass die beiden sich so gut verstanden. Doch als sie verkrampft zurücklächelte und sich schnell wieder auf Olympio konzentrierte, wusste ich, dass da irgendetwas nicht stimmen konnte. Wollte etwa Charly auch etwas von Logan? Oder hatte er sie angegraben und sie wollte es mir verschweigen?

Plötzlich wurde es ganz schwarz um mich. Meine beste Freundin und der Typ, den ich sehr gerne hatte, hatten ein Geheimnis vor mir! "Prinzesschen, ist alles in Ordnung, du bist plötzlich so blass!" fragte Logan auch sogleich und schlang sanft die Arme um meine Hüfte. Normalerweise hätte ich die beiläufige Berührung genossen, doch heute drehte es mir den Magen um. Als ich auch noch Charlys nur schwach unterdrückten, wütenden Gesichtsausdruck sah, brannte bei mir eine Sicherung durch. "Lass mich!" fauchte ich, machte mich los und rannte die Stallgasse entlang in Richtung meines Hotels. Die Verräter ließ ich verdattert in der Box meines Hengstes zurück.

Ich wurde von einem Klopfen geweckt. Immer wieder klopfte, nein hämmerte jemand gegen meine Hotelzimmertür. Ich blinzelte und setzte mich langsam auf. Nach der Szene im Stall hatte ich mich auf mein Zimmer verkrümelt und war wohl eingeschlafen, denn ich trug immer noch mein Jackett mitsamt der Fliege und der kleinen Schreckschusspistole am Gürtel, die der Walther PPK/S von James Bond sehr ähnelte. "Valerie! Ist alles in Ordnung?" fragte Georgie mit lauter Stimme und hämmerte immer weiter gegen meine Türe. Mühsam rappelte ich mich hoch und schrie zurück, dass alles okay wäre. Schnell fuhr ich mir noch durch meine sicherlich schrecklich verzausten Haare um dann schließlich mit einem aufgesetzten Lächeln die Türe zu öffnen und einen besorgten Georgie vorzufinden. "Valerie! Ich bin ja so froh, dass es dir gut geht! Wir suchen schon überall nach dir! Du solltest doch heute auf der Gala geehrt werden!" Sein kleiner Vorwurf wurde sofort von seiner besorgten Miene weggewischt und ich atmete einmal tief durch. Mist! Die Gala hatte ich vollkommen vergessen!

"Ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Du bist ja noch nicht einmal umgezogen!" Besorgt glitt sein Blick über das verknitterte Jackett und die, von unzähligen Flecken jeglicher Art- von Karottenmansche bis hin zu einem kleinen Ketchupfleck- bevölkerte weiße Reithose und den mit Sand bespritzten Reitstiefeln, die ich vergessen hatte auszuziehen. "Ja, alles in Ordnung! Ich bin in einer halben Stunde fertig!" Beeilte ich mich zu sagen und schlug dann die Tür wieder zu und hetzte ins Bad um mich zu duschen und danach in mein nagelneues Kleid zu springen.

Eine dreiviertel Stunde später, fühlte ich mich restauriert genug, um auf eine Gala zu gehen, bei der die Elite des Reitsports zusammenkam. Ich hatte mich geduscht und mir anschließend mein neues königsblaues Abendkleid anzuziehen, dass meine langen Beine kunstvoll in Szene setzte und gleichzeitig meine etwas zu breit geratenen Schenkel kaschierte. Bei meinen rotbraunen Haare hatte ich versucht einen kunstvollen Dutt hinzugekommen, jedoch hätte Frederic, der Friseur meiner Mutter, es als "hässliches Vogelnest" betitelt, doch ich hatte wirklich keine Zeit eine andere Frisur auszuprobieren. Also widmete ich meinem Make- up. Dort setzte ich auf das Motto "weniger ist mehr" denn ich kannte mich. Nachdem ich schließlich zufrieden mit dem Ergebnis war, schnappte ich meine silberne Clutch von Gucci- ein Geschenk meiner Mutter zu dem Sieg in Stuttgart- und schlüpfte in meine hohen, ebenfalls silbernen Stilettos, dir mich in schwindelerregende Höhen brachten. "Nun dann!" Sagte ich zu meinem Spiegelbild, und verließ dann mit vorsichtigen Schritten das Hotelzimmer.

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