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Der Tag fühlte sich anders an, dachte sich der weiße Tiger im stillen und sah auf. Was er sah? Eine karge Zelle, seine Fesseln welche bei der kleinen Bewegung zu rascheln begann. Betonierter Boden und eine eisentür welche fest verschlossen war. Dahinter zu hören? Das leise Wimmern seines mitgefangenem. Dem Zebrajungen names Pan...

Er wusste auch nicht warum er diese Veränderung spürte. Doch sie war da, heute würde irgendetwas passieren. Ob nun gut oder schlecht vermochte er dennoch nicht zu sagen.

Ferne Schritte welche schnell näherkamen, machten ihn auf die Lakaien aufmerksam welche kurz darauf durch seine Tür traten. Zwei mittelgroße Männer, gehetzt sahen sie aus, als hätten sie etwas verschlafen oder etwas wichtiges vergessen und wären jetzt in Zeitnot. Sie nahmen ihn mit ungeschickten Handgriffen die Fesseln ab und prackten ihn unter den Achseln um ihn hinaus zu schleifen. Er ließ sich tragen bis er die Eisentür hinter sich gebracht hatte und nahm innerhalb eines Lidschlages seine Umgebung mit seinem Raubtierinstinkt war.

Seine innere Bestie war erwacht...

Kraft durchströmte seine Adern und er bäumte sich auf. Damit hatten die Männer in Weiß nicht gerechnet und verloren ihren Griff um ihn. Wie ein von Raserei befallenes Tier wirbelte er herum, schlitzte mit geballter Kraft die Arme der Männer entlang, ließ einen der Beiden mit blutender Kehle gen Boden sinken, den anderen kratzte er mit nur einem Hieb die Augen aus. Röchelnd kam der auf während dem zweiten ein Markerschütternder Schrei entrang.

Das Wimmern war zu einem Ängstlichen Schrei geworden. Noch mit dem Blutrausch in den Adern, trat der in Rot getauchte Tiger an die Zellentür des Zebra's. Ängstlich und weinend hatte dieser die Hände vor sein Gesicht gedrückt.

Mit einem Ruck hatte er das Schloss herausgerissen und die Gittertür sprang auf. Ein furchtvoller Schrei entrang sich erneut der Kehle des Jungen. Ohne Rücksicht zu nehmen, packte ihn der Tiger an der Schulter, zog ihn auf die Beine und lief schnell hinaus den Gang entlang. In die entgegegesetzte Richtung aus der die Männer kamen. Seine Instinkte leiteten ihn. Der Zebrajunge stolperte mehr schlecht als recht dem Tiger hinterher.

Nicht wissend was er von der ganzen Aktion halten soll, liefen ihn nun nur noch stumm Tränen über die Wangen. Sein Bein hatte einen Losen Verband welcher sich gerade mit Blut tränkte. Scheinbar der Grund für sein häufiges Stolpern. Das machte den Tiger nur noch wütender.

Gerade kamen aus einen Nebenzimmer Wissenschaftler welche mit einander Plaudern und scheinbar Pause gemacht hatten. So schnell konnten sie gar nicht reagieren, hatten sie bereits Bisse ins Genick und Kratzspuren am ganzen Körper abbekommen. Auch die Wachmänner welche im Flur daneben Patroullie liefen konnten nicht mehr als zwei schlecht gezielte Warnschüsse abgeben bevor sie dem Tiger zum Opfer fielen...

Leider hatte eine Kugel Pan's Hüfte und des Tigers Schulter getroffen, doch ließ er sich in seinem Rausch nicht inne halten. Als das Zebra sich gar nicht mehr auf den Beinen halten konnte und zu Boden stürzte. Knurrte der Tiger ihn unzufrieden an. Seine Augen glühten vor überlaufender Wut! Zudem roch er den Süßen Duft der Freiheit ganz in der Nähe!

Ohne lange zu fackeln warf er den Jungen über seine Schulter und lief los. Hinter ihnen erklangen nun erste Rufe und noch mehr Schüsse. Der Tiger spürte gar nicht mehr ob er getroffen wurde. Denn weiter vorne sah er eine Leiter welche nach oben führte!!

Die letzten Kräfte mobilisiert, kletterte er mit Pan auf seinem Rücken die einzelnen Stangen hinauf, hob den schweren Luckendeckel an... und purzelte mit Pan ins Meterhoche Gras den Hang hinab.

...Um sie herum wuchsen schönste Wildblüten, ein süßes Lüftchen wehte über die geschundene Haut und Bienen summten um seinen Kopf. Leise keuchte der Tiger vor sich hin, atmete die Reine Luft und richtete sich halb auf. Pan stand auf wackeligen Beinen und sah den Tiger besorgt und furchtvoll an. Er seufzte leise in sich hinein...

Wütend begann er den Jüngeren anzuknurren, krallte und faucht gefährlich doch der Zebrajunge kam näher, wollte ihm aufhelfen. Doch da versenkte der Tiger seine Krallen in den Arm des schwarz-weiß Gestreiftem welcher schockiert zurück stolperte. Mit Tränen in den Augen drehte sich dieser um und rannte davon.

..Zum ersten Mal sah der namenlose Tiger wie schnell der Kleine rennen konnte und stöhnte schmerzvoll aber zufrieden auf. Er legte sich auf den Rücken und wartete das die Männer ihn wieder holen würden. Denn er selbst würde nie Frei sein. Das hatte er schon vor langer Zeit verstanden.

Doch das Wissen wenigstens einen das Leben gerettet zu haben. Brachte sein Inneres zur Ruhe...

Wirtten by -Notizbuch-

Objekt XVIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt