Verzweifelt sah Ardy dem Halbtiger hinterher, wie er völlig wehrlos von den beiden Wissenschaftler verschleppt wurde.
Er selbst wurde zurück gelassen.
Allein und wieder eingesperrt, sodass er nicht mal den anderen Hybriden helfen konnte oder versuchen konnte sie zu befreien.Frustriert lief er in der Zelle auf und ab. Eine unbändige Wut stieg in dem Wissenschaftler auf und legte einen roten Schleier über seine Sicht- und Denkweise.
Von Adrenalien und Wut gelenkt trat er mit voller Wucht gegen die Gitterstäbe, warf sich mehrmals dagegen.
Doch er erreichte dabei nichts, außer einer ausgekugelten Schulter. Genervt wand er sich von der Tür ab.
Er fühlte sich inzwischen wirklich, wie eines der Experimente.Eingesperrt und völlig wehrlos.
Allein und des Machenschaften der Wissenschaftler ausgeliefert.
Kraftlos ließ Ardy sich auf den Boden der Zelle nieder. Er konnte nur abwarten und hoffen, dass ihn jemand rettete.
Ratlos sah er sich die Zelle nochmals an. Genauso ratlos sah er seiner Zukunft entgegen. Der schwarzhaarige, junge Mann hatte keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen würde.
Was die Bullen wohl mit machen würden, wenn sie ihn hier fanden.Dass er eine Strafe bekam, war ihm klar, nur wie hart sie ausfallen würde, das konnte Ardy nicht einschätzen.
Vielleicht würde er ein milderes Urteil bekommen, da er hier selbst eingesperrt war.
Vielleicht könnte er sein Urteil mildern, wenn er alles gestand und seine Reue zeigte.
Reue war ja bekanntlich der erste Schritt in Richtung Besserung.Im nächsten Moment wurde die Tür gewaltsam aufgebrochen und eine Horde bewaffneter Polizisten strömte in den gesonderten Trakt des Labors.
Mit gezückten Pistolen schauten sie sich in dem Teil des Gebäudes um und überprüften, ob sich hier noch weiter Wissenachaftler befanden.Ardy wurde dabei erstmal ignoriert, wahrscheinlich rechnete die Beamten nicht damit, dass einer der Labor-Arbeiter selbst gefangen in den Zellen war.
"Der Komplex ist sicher! Hier sind noch viel mehr Hybride. Unter anderem auch ein aggressiver Bären-Hybrid. Wenn wir die Wesen evakuieren wollen, dann brauchen wir noch mindestens ein Betäubungs-Pfeil. Sagen sie Doktor Roman, dass es mehr Halbwesen werden, als wir erwartet haben." Einer der Polizisten sprach in sein Head-Set, wodurch er genau vor der Zelle des Schwarzhaarigen stehen blieb.Vorsichtig erhob dieser sich von der Wand, an der er sich gelehnt hatte und ging zu den Gitterstäben, die ihn von der Freiheit trennten.
Als der Beamte die Bewegung bemerkte, fuhr er erschrocken herum und hielt die Pistole im Anschlag.
"W-wer sind Sie und wa-warum sind Sie in einer dieser Ze-zellen? Sie... sie gehören doch zu den Wi-wissenschaftlern!" stotterte der Uniformierte nervös. Ardy hob beruhigend die Hände.
"Ich werde und kann dir auch nichts tun." Kurz zögerte er, bevor der Schwarzhaarige sich entschloss die Wahrheit zu sagen. Es brachte nichts jetzt vor der Polizei zu lügen, würde er doch somit nur tiefer in die Sache hineinrutschen und wahrscheinlich eine härtere Strafe bekommen.
"I-ich hab mich gestern aus Versehen hier eingesperrt und... die Anderen kamen heute früh, holten sich die wichtigsten Hybride und verließen das Gebäude. Mich ließen sie hierdrin. Ich kann Ihnen helfen, die Wissenschaftler zu stellen." Ardy versuchte so viel Verzweiflung in seine Worte hinzulegen, wie er nur konnte. Trotzdem blieb der Beamte skeptisch.
"Das soll ich Ihnen doch nicht ernsthaft glauben, oder?! Kommen sie jetzt da raus und wir nehmen sie mit auf unser Revier. Mal sehen, ob sie dort noch immer bei Ihrer Lügen-Geachichte bleiben!"Plötzlich viel mutiger schoss er auf die Tür, die darauf hin aufging und winkte Ardy nach draußen.
"Die Hände immer schön in meiner Sichtweite lassen und langsam vor mir her gehen. Ich werde Sie jetzt hier raus bringen. Wenn Sie versuchen zu fliehen, werde ich gezwungen auf Sie zu schießen."
Ergeben folgt der Schwarzhaarige den Anweisungen des Polizisten und wurde durch das Labor nach draußen geleitet.Überall sah er Beamte und Tierschützer, die versuchten die Käfige aufzubekommen und die Hybride daraus zu retten.
Die meisten wichen verängstigt vor ihnen zurück, doch mit ein paar beruhigenden Worten, ließen sich dann doch relativ leicht aus dem Käfigen holen.
Ernstaunt registrierte Ardy einen kleinen orange-grün gefiderten Vogel-Hybriden, der so lange aufgebracht herumflattert, bis man ihn in die Nähe eines schwarzen Wolfshybriden brachte.Es berührte das Herz des Wissenschaftlers, dass dich trotz der schrecklichen Experimente so etwas wie Freundschaft oder überhaupt Nähe gebildet hatte.
Ganz hatten sie also nicht alles zerstören können!
Vielleicht bestand auch noch Hoffnung für ihn selbst...Written by Federsturm
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Objekt XVII
FanfictionWenn zum Wohle der Wissenschaft zu weit gegangen wird... Wenn Menschenleben missbraucht und... Monster erschaffen werden... Wenn der Grad zwischen Hilfe und Gewalt hauchdünn wird... Kann ein so zartes Gefühl wie Liebe überhaupt gedeihen? Ardy, ein W...