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Als die Dunkelheit hereingebrochen war, traute sich der weiße Tiger leise maunzende Geräusche von sich zu geben, in der Hoffnung den Zebrajungen wach zubekommen. Nichts passierte. Er maunzte eindringlicher und Lauter. Bitte! Der Junge darf nicht tot sein, er hat sein ganzes Leben noch vor sich!

Und Gott sei Dank bewegte sich Pan endlich! Hustend drehte sich das schneeweiße Gesicht in die Richtung des gefesselten Tigers. Doch was er sah, schockierte den Tiger zutiefst... Matt glänzten die Augen in dem Drämmigen Licht. Eine klaffende WUnde zog sich über die Gesamte Wange des Hybriden und getrockenetes Blut klebte an seiner Lippe. Als sich der ausdruckslose Blick auf den Tiger fokusierte, lächelten die Blutverschmierten Lippen.

"I-ich... i-ich wollte auch...s-so mutig sein... w-wie du..", brachte er hustend heraus und kniff die Augen sofort wieder fest zusammen. Der weiße Tiger hätte ihn gern zugezischt das er gefälligst die Klappe halten und sich nicht übermässig anstrengen soll. Doch knurrte er warnend, während seine Augen besorgt zu Pan hinüber sahen. Er bekam nur ein weiteres Lächeln des so starken Jungens ehe dieser in den dringend benötigten Schlaf fiel.

Verbittert verschwand auch der Tiger zurück in seine Gedankenwelt, arbeitete an Fluchtpläne dessen Motivation er früher nie aufbringen konnte um je auf eine erfolgreiche FLucht zu hoffen. Aber hier ging es um etwas anderes. Um jemand anderes... der es auch verdient hatte zu leben! Er grübelte, und dachte nach, rief sich die Anzahl an den ihm bekannten Personal und dessen Rhythmus in den Sinn. Bedrachtete seine fein säuberlich bandagierten Pfoten. Die Verbände waren rein Weiß. Kein Blut, dachte sich der Tiger zufrieden, dann kann ich damit bald wieder etwas anstellen.

Auch fühlte er dank der seltsamen Flüssigkeit das er etwas munterer war. Doch diese Wissenschaftler wären töricht gewesen wenn sie ihn wirklich wieder zu kräften kommen lassen würden. So dumm waren sie nicht. ...So dumm war Doc nicht...

Es fröstelte den namenlosen Tiger. ...Dunkel und graumsam waren die Erinnerungen welche er mit dem Doc verband. Nächte voller Schmerz und Pein... Erfüllt von den Lauten seiner gequälten Schreie und seinem amüsierten Gelächter. Er verdrängte die Gedanken, sie waren ihn im Moment nun wirklich keine Hilfe.

Der Morgen war noch nicht einmal hereingebrochen, da traten Männer durch die Eiserne Tür. Pan wisch sofort angsterfüllt in die Letzte Ecke, aber für ihn interessierten sich nicht die Bohne. Sie gingen zu dem grimmig dreinblickenden Tiger. Ohne große Umschweife wurde ihm ein seltsames Halsband angelegt, er biss um sich, doch diesmal waren diese Männer nicht so unvorsichtig wie ihre Vorgänger. Der Ältere der beiden richtete sich Lächelnd auf und hielt etwas Kleines in der Hand.

"Wer nicht hört muss eben fühlen.", dabei betätigte der Mann einen Knopf und rasend heißér Schmerz durchzuckte den Tiger das er sich schreiend an das halsband greifen wollte um es abzureisen, doch die Fesseln hinderten ihn daran. Der Schmerz verebbte, aber das unangenehme Kribbeln auf der Haut blieb. "Und das war nur die Aufwärmstufe!", lachte der Mann und knurrend verzog der Tiger das gesicht. "Du kommst mit uns."

Ihm wurden die Hände auf den Rücken gebunden und hinaus geschliffen. Nur kurz konnte der Tiger einen Blick auf Pan erhaschen welcher ihn besorgt und mitleidig hinterher sah. Seine Augen waren beinahe Schwarz und nicht mehr matt, dafür von üurer Angst gezeichnet.

Er wurde lange Gänge entlang getragen, leises tropfen war zu hören das der Tiger annahm sich unter der Erde zu befinden. Kahl baumelte alle 5 Meter eine Glühbirne von der Decke und erhellte so die Flure. Dann wurde er in eine der unzähligen Türen hereingebracht und das grelle Licht blendete ihn stark sodass er wegsehen musste.

"Ahh Objekt Siebzehn, schön das du uns Gesellschaft leistest. Wir waren gerade dabei über meine neuste Idee zu reden. Nicht war Objekt neun?" Als der Tiger sich an das Licht gewöhnt hatte, musste er nun leider das Szenario vor sich ansehen. Der Doc in seinem weißen Kittel und altmodischer Kleidung, neben ihn eine Art Seziertisch worauf eine nackte Frau mit bunten Flügeln geschnallt war. Blaue Flecken und zerschrammte Haut am ganzen Körper, die Wangen tränennass vom vielen weinen und den gebrochenen Blick welcher der Tiger in zuvielen Hybridaugen mitangesehen hatte...

"Ich muss sagen ein Schmetterlings Hybrid gefällt mir doch mehr als ich vorher angenommen habe...", lachte der kranke Mann in einem psychopatischen Ton und jagte damit dem Tiger die Angst eiskalt durch die Adern.

written by -Notizbuch-

Objekt XVIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt