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"Kostas, kannst du die Pfleger versammeln? Wir müssen besprechen, wie wir jetzt vorgehen." Mit einem Nicken verschwand der jznge Tierpfleger und ließ die drei allein.

Ardy brodelt innerlich vor Vorfreude. Endlich würde es losgehen und der Doc seine Rache bekommen! Endlich könnte er zeigen, dass er mehr als der einfache Lakaie ist. Dass er es auch zu was bringen kann! Er wird den Tigerhybriden retten und den Doc vernichten! Würde ihm tief in die kalten Augen schauen, wenn er ihm den entscheidenen Schuss machte. Würde zu sehen, wie das Leben daraus verschwand und er in sich zusammen sank, wie eine Marionette, der man eie Faden durchgeschnitten hatte.

Und dann würden alle sehen, dass er doch zu den Guten gehörte. Dass er seine Fehler erkannt hatte und sie verbessern konnte. Seine Gedanken wurden durch einen kritischen Blick von Dr. Roman unterbrochen.
"Keine unüberlegten Alleingänge, klar?! Wir sind in diesem Spiel die Guten und nur da um die Hybriden zu retten. Wir schnappen uns den Doc aber überlassen ihn der Polizei. Wir werden nichts illegales tun. Ausser ihr werder angrifden und müsst euch verteidigen, logisch. Ich werde Marley sagen, dass er ein Auge auf dich haben soll. Wir wollen die Sache schließlich nicht noch schlimmer machen, als sie ist. Verstanden?"

Geschlagen nickte Ardy, versuchte die von Rache getränkten Gedanken in eine dunkle Ecke seines Gehirns zu verbannen. Natürlich durfte er den Doc  nicht eigenhämdog umbringen, natürlich würde keiner unnötig verletzt werden, doch wer konmte später schon sagen, ob er aus Notwehr oder Absicht gehandelt hatte, wenn er der einzige lebende Zeuge war? Schnell verbat Ardy sich diesen Gedanken! Woher kamen diese finsteren Überlegungen? Hatte seine Psyche so sehr gelitten, dass er solche Methoden in Betracht zog und auch noch genugtuuend fand? Es war abstoßend! Es war falsch!

Seufzend fuhr er sich mit den Händen durch das Gesicht. Wenn das hier alles vorbei war, brauchte er unbedingt etwas Ruhe.
Seit er aus dem Labor raus war, hatte er so viel durchstehen müssen. Immer auf der Hut, dass er keinen Fehler machte, dass er nirgendwo negativ auffiel. Immer mit der Angst lebend, doch noch ins Gefängnis zu müssen.

Aber war es das überhaupt noch wert? Wäre es nicht so viel einfacher hinter Gitter zu gehen? Dort wäre er mit seiner Geschichte nucht mehr besonders. Würde nicht mit Hass und vorurteilenden Blicken bedacht werden. Dort würde er stumm sein Leben leben können, ohne diesen psychischrn Kampf. Ohne dich Tag für Tag beweisen zu müssen. Dass er gut genung war. Dass er einen Fehler gemacht hatte, in das Labor zu gehen.

Doch wenn er ins Gefängnis gehen würde, hätte er keine Chance mehr den Tigerhybriden zu sehen. Keine Chance ihn zu retten. Keine Chance diese Wärme nochmsl zu spüren. Diese eine Nacht im Käfig mit dem Hybriden, war eine der gruseligsten und zugleichst besten Nächte, die er erlebt hatte. Erneut seufzte Ardy, setzte sich auf einen Stuhl an den Schreibtisch und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er hatte wirklich den Verstand verloren!

"Ardy? Wenn es dir nicht gut geht - wir können dich auch hier lassen. Es bringt nichts, wenn du im Bunker dann zusammenbrichst. Du hast eine harte Zeit hinter dir, es ist nur verständlich, dass dein Körper nach einer Pause verlangt. Der psychische Stress setzt dir zu." Doch Ardy schüttelte nur den Kopf.
"Ich muss das tun... ich muss diesen Tigerhybriden retten. Sonst... ich muss es einfach tun.", murmelte er leise als Antwort.
"Du musst hier, wie bereit gesagt, nichts beweisen. Du bekommst deine Chance hier zu bleiben. Du hast einen Fehler getan, aber du versuchst jeden Tag wieder ihn gut zu machen. Ich sehe wie viel Mühe du dir gibst und wie sehr dich die Kommentare und Blicke der anderen Pfleger treffen. Es war somit so gut wie vorprogrammiert, dass es irgendwann zu einem Black Out kommt. Es ist also völlig in Ordnung, wenn du ein bisschen kürzer trittst."

Ardy ging das Herz auf bei diesen lieben Worten von Dr. Roman, hatte er sie gar nicht so eingeschätzt. Doch er schüttelte nur erneut den Kopf.
"Mir ist schon irgendwie klar, dass ich niemanden etwas beweisen müsste, aber ich muss das für mich machen. Ausserdem glaube ich, dass der Tigerhybrid mir mehr vertraut, als fremden Menschen. Sein Vertrauen müsste inzwischen so gut wie nicht mehr vorhanden sein. Hoffen wir nur... er... erkennt mich." Die letzten Worte nuschelte er mehr zu dich selbst, als dass er sie wirklich an Frau Dr. Roman richtete.

Eine warme Hand auf seinem Knie riss ihn aus dem trüben Blick in die Ferne. Ardy schaute direkt in die grünen Iriden Lunas.
"Er wird dich wieder erkennen. So viel wie er dir bedeutet... du wirst ihn retten können." Das Vertrauen und die Zuversicht in ihren Augen ließ Ardy das Herz anschwellen und ihm traten Tränen in die Augen.
"Danke.", flüsterte er leise und legte seine Hand auf die Lunas.

Written by Federsturm

Objekt XVIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt