//Hallo liebe LeserInnen!
Ich wünsche euch ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten und schon jetzt ein frohes neues Jahr.
Dieses Kapitel widme ich euch, mein Weihnachtsgeschenk an euch - dafür, dass ihr mich immer tatkräftig unterstützt habt.
Vielen Dank!//
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Sie hatte so unendlich traurig gewirkt, als auf dem steinernen Sims des hohen Fensters gesessen und hinaus geblickt hatte; die Weiten des Labyrinths vor ihr liegend, während die warme Sonne langsam unterging und das Reich in lange Schatten tauchte.
Seit Sarah hier war, hatte sich das Reich verändert. Verschiedenste, neuartige Pflanzen waren erblüht - und mit ihnen die lästigen kleinen Feen, wie Hoggle – der Zwerg – festgestellt hatte. Die Ernten fielen besser denn je aus, alles gedieh und wuchs, sodass es den Kreaturen an nichts mangelte. Ihre Freunde, die dem König – ihrem König – nach wie vor nur mit größtem Respekt entgegen traten, besuchten Sarah regelmäßig oder sie durchstreiften gemeinsam ihre Welt, die immer weiter wuchs. Denn nicht nur das Leben erblühte, sondern auch die Magie des Koboldkönigs von Tag zu Tag - das Leben hätte nicht besser sein können.
So dachte jedenfalls Jareth, doch der Anblick seiner jungen Frau genügte, um zu wissen, dass es nicht so war. Langsam löste er sich aus dem Schatten des Raumes, von dem aus er Sarah – wie so oft – beobachtet hatte.
Das leise Rascheln seines Umhangs, der über den Steinboden glitt, ließ sie erschrocken zusammenzucken und sich hastig mit dem Handrücken über die Wange fahren, während sie sich umwandte und im selben Augenblick fast erleichtert seufzte. „Du bist früh von deiner Erkundungstour zurück", merkte sie mit einer erstaunlich ruhigen Stimme an, obwohl es ihr offensichtlich nicht gut ging. „Schleich dich nicht immer an mich heran."
„Sarah." Seine Stimme war sanft, aber tadelnd. Er näherte sich ihr und verströmte dabei den Duft nach Lavendel, den sie so sehr liebte. Die ungleichen Augen musterten sie, schienen ihren Geist förmlich zu durchleuchten. Er setzte sich Sarah gegenüber, ein Bein gestreckt, das andere angewinkelt und die Hand auf dem Knie; die dunklen Male waren ihm geblieben, weshalb er nach wie vor Handschuhe bevorzugte und seine bloßen Hände nur ihr zeigte. „Ich spüre deine Traurigkeit, versuch nicht, sie zu verstecken. Seit Tagen stimmt etwas nicht."
Sie blinzelte einerseits, um die nun noch mehr aufsteigenden Tränen zu unterdrücken (und erreichte dabei das genaue Gegenteil) und andererseits, dass er sie tatsächlich durchschaut zu haben schien.
„Es ... geht mir gut", sagte Sarah schließlich, „es ist nur ... nicht so wichtig." Tränen stahlen sich nun über ihre Haut, die seither keinen Tag gealtert war. Der König sagte nichts. Eine simple Bewegung seines Zeigefingers in seine Richtung reichte, und Sarah fand sich mit dem Rücken an seiner Brust, der Platz, an dem sie zuvor gesessen hatte, nun verwaist.
Ihre anfängliche Anspannung wich, als sich seine Arme von hinten um ihren schlanken Körper schlossen. Manchmal kehrten ihre Erinnerungen plötzlich wider, und für einen kurzen Augenblick vergaß sie, dass der Koboldkönig nicht mehr ihr Feind war. Er war ihr Vertrauter und sie liebte ihn schon länger als sie gedacht hatte.
Sarah lehnte sich gegen seine Brust, den Kopf in Höhe seines Schlüsselbeins ruhend. Strähnen seines wilden Haars kitzelten ihre Wange, und seine tiefe Stimme drang an ihr Ohr.
„Es ist wichtig, wenn es dich zum Weinen bringt. Ich ertrage es nicht, dich unglücklich zu sehen." Eine Zärtlichkeit darin, die er nur ihr zuteil werden ließ. Sarah erschauderte kurz bei dem Gedanken. „Was ist es, was dein Herz begehrt? Du weißt, du kannst alles haben; du musst es nur sagen."
Sarah seufzte. „Das ist es ja. Ich kann vieles haben, aber das ... nicht mehr."
Er nahm ihr Kinn zwischen seine Finger und hob es an, sodass sie direkt in seine außergewöhnlichen, schönen Augen blickte. „Sag mir deinen Wunsch, und ich werde ihn dir erfüllen."
Sarah konnte ein leises Schluchzen nicht unterdrücken. „Jareth, das ist etwas, das du mir nicht einfach so schenken kannst; auch nicht mit einer deiner Illusionen, weil ich weiß, dass sie nicht echt sein wird. Es ist einfach ... ich vermisse Weihnachten. Und ich weiß, dass in meiner alten Welt morgen gefeiert wird – mit der Familie, die Geschenke, die Märkte ..."
„Weih-nachten?", wiederholte Jareth langsam, und verstand den Begriff nicht. Er wusste nicht, was an einem Markt so toll sein sollte, schließlich gab es auch hier Märkte – und dort stank es nach Fisch, Koboldbier und Stroh, also nichts, woran er sich hätte erfreuen können. Geschenke konnte sie doch jederzeit haben, schließlich las er ihr jeden Wunsch von den Lippen ab. Dass sie ihre Familie vermisste, verstand er allerdings. „Du vermisst die Welt der Menschen, ist es das?"
„Ja! Ich vermisse Toby und Dad und all die anderen, aber ich weiß, dass es ihnen gut geht. Nein, es sind vielmehr die Erinnerungen von früher, die ich vermisse. An Weihnachten im Schnee spielen, Schlittenfahren und Eislaufen, bis man ganz rote Wangen hatte und die Finger von der Kälte weh taten. Die vielen bunten Lichter der geschmückten Häuser, der Besuch von Weihnachtsmärkten und der anschließenden Tasse heißer Schokolade im Warmen, bevor man ins Bett ging." Sarah konnte nicht anders als den Tränen freien Lauf zu lassen. „Ich schätze, zu wissen, dass das bloß nur noch Erinnerungen sind, stimmt mich traurig. Erinnerungen, das ist alles, was von meinem menschlichen Dasein übrig ist." Sie schluchzte noch einmal kurz, bevor die Fassade, die sie vor ihm aufzubauen versucht hatte, endgültig zusammenbrach und sie hemmungslos weinte; dabei vergrub sie das Gesicht in ihren Händen.
Sarah spürte, wie sich seine Arme enger um sie schlossen und er sie an sich drückte, solange, bis sie sich beruhigen würde. Jareth hatte seine Augen geschlossen, die spitzen Augenbrauen nachdenklich zusammengezogen. Es zerriss ihm förmlich das Herz, Sarah derart sehen zu müssen; dieses Gefühl erinnerte ihn an jenen Tag vor langer Zeit, als sie ihn zurück gewiesen hatte und Jahre später, als er sie sterbenskrank in dem kahlen Raum vorgefunden hatte. Sie hatte Recht; mittlerweile kannte sie seine Kraft zu gut und eine Illusion würde sie auch als eine solche erkennen. Selbst wenn er seinen Kobolden und ihren Freunden auftragen würde, ein derartiges Erlebnis zu planen – es konnte niemals so werden wie in ihren Erinnerungen. Es stellte ein Risiko dar, welches er nicht eingehen wollte und es würde ihm viel abverlangen, sodass er danach bestimmt Ruhe brauchte ...
„Sieh mich an." Er sprach ruhig, aber mit einer Bestimmtheit in seiner Stimme, dass Sarah den Kopf hob. In ihren Augen glitzerten Tränen wie winzige Kristalle; schmerzlich stellte er fest, dass sie auch traurig wunderschön war. Sie schloss für einen kurzen Augenblick die Augen, als seine Finger sanft über ihre leicht geröteten Wangen strichen und dabei auch über ihre Lippen glitten. „Ich schenke dir ein paar Stunden in der anderen Welt, die wir gemeinsam verbringen werden. Wir werden fliegen und eine menschliche Gestalt annehmen ...-" Bei seinen Worten hob sie langsam den Kopf und ein Lächeln breitete sich aus, sodass Jareth seinen Finger auf ihre Lippen legte. „Nein, hör gut zu – Sarah, das gesamte Unterfangen ist äußerst gefährlich und es kostet mich viel Kraft. Dein Körper, so wie du ihn in deiner menschlichen Welt gekannt hast, existiert nicht mehr. Wir überlisten dabei den Tod ... meine Magie fließt auch durch dich, sodass du dich dort bewegen können wirst, aber du musst in meiner Nähe bleiben. Ich weiß nicht, für wie lange ich dich schützen kann ... wenn ich sage, dass wir gehen müssen, tun wir das auch. Hast du verstanden, Sarah?"
Seine Worte hagelten regelrecht auf Sarah ein, und sie verstand sehr wohl, was er sagte. Ihr Herz machte einen Satz und sie blickte in sein ernstes Gesicht; immer, wenn sie glaubte, seine Macht zu kennen, irrte sie sich. Er war noch viel, viel mächtiger.
Sarah nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und musste unwillkürlich lächeln, als er bei ihrer Berührung kurz seine Augen schloss, ehe er sie wieder anblickte und auf ihre Antwort wartete.
„Ja ...", flüsterte Sarah, „ich danke dir, von ganzem Herzen ... aber warum tust du das – für mich?"
Nun lächelte der Koboldkönig, bevor er leise zu singen begann und damit weitere Erinnerungen in Sarah hervorrief.
I'll paint you mornings of gold.
I'll spin you Valentine evenings.
Though we're strangers 'til now,
We're choosing the path
Between the stars.
I'll leave my loveBetween the stars.
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I will be your slave
FantasiSarahs Rückkehr aus dem Labyrinth liegt einige Jahre zurück, und doch holen sie die Erinnerungen immer wieder ein. Als ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt wird, ist sie gezwungen, zurück zukehren, sich neuen Problemen und Gefühlen zu stellen - u...