There's such a sad love
Deep in your eyes.
A kind of pale jewel
Open and closed
Within your eyes.
I'll place the sky
Within your eyesZwei Frauen schmiegten sich umgarnend an ihn, doch er schenkte ihnen keinerlei Beachtung und näherte sich Sarah langsamen Schrittes; er wandte seinen Blick nicht von ihr ab, als er ihr die Hand reichte und das Mädchen sie ohne zu zögern ergriff. Sacht schloss er seine Hand um ihre, während er die andere bedacht auf ihre Hüfte legte. Die kühle Seide seiner Handschuhe fühlte sich angenehm an.
Gemeinsam begannen sie, über das Parkett zu schweben. Sarah, die für gewöhnlich längeren Augenkontakt mied und zur Verlegenheit neigte, konnte nun nicht ihren Blick von ihm abwenden. Sie nahm die leise Melodie der Musik wahr, zu der sie tanzten, als wären sie Eins geworden.
Für einen kurzen Augenblick drückte seine Hand die ihre, und sie erkannte, dass sich die Lippen ihres Prinzen bewegten. Es war unverkennbar, dass er für sie sang; in seiner tiefen, außergewöhnlichen Stimme lag tiefe Zärtlichkeit, während seine Augen immer noch kühl wirkten.
Er war also der Prinz aus ihren Träumen, den sie stets herbeigesehnt hatte; tatsächlich entsprach er nicht einem jener Prinzen hoch zu Roß, die in den meisten Märchen heldenhaft mit perfekt sitzender Frisur und strahlendem Lächeln auf den Lippen auftauchten, und das Herz ihrer Angebeteten durch einen Kampf gegen ein Ungeheuer eroberten.
Sie musterte ihn. Das blonde, lange Haar fiel in unzähligen wirren Strähnen, von denen einige blau schimmerten, in sein schmales Gesicht. Seine dunklen Augenbrauen liefen spitz zu und verliehen ihm etwas elfenhaftes und schelmisches; seine Augen wurden von einem hellen und dunklen Muster geziert und hoben die unterschiedlich geweiteten Pupillen umso stärker hervor.
Die Pailetten seiner schimmerten und funkelten im Kerzenlicht in unterschiedlichen Blautönen; er wirkte ... wild.
There's such a fooled heart
Beating so fast in search of new dreams
A love that will last within your heart
I'll place the moon within your heart.Und sie kannte ihn. Wie ein Stein fiel es ihr plötzlich vor die Augen, wen sie da eigentlich vor sich hatte – der Koboldkönig. Der stechende, alles durchleuchtende und erhabene Blick, stets siegessicher. Er musste sie verzaubert haben!
Voller Verzweiflung stellte sie fest, dass sie auf einen seiner Tricks hereingefallen sein musste. Als sie sich ihm erneut zuwandte, hatte sich ein – boshaftes? – Lächeln auf seinen Lippen ausgebreitet. Er hätte es beinahe tatsächlich geschafft, dass sie vom Wesentlichen, nämlich der Rettung ihres Bruders, abzubringen und alles zu vergessen.
Wütend stieß sie sich von ihm ab, wollte so viel Abstand wie nur möglich zwischen dieses böse Wesen und sich bringen, wollte einfach nur fort; sie ignorierte das erstaunte Raunen der Menge, als sie sich wahllos ihren Weg durch diese bahnte, schlug Hände fort, die nach ihr griffen, ehe sie vor einer gewaltigen Spiegelwand inne hielt und schnell begriff, dass es nur einen Weg aus seiner Illusion gab – sie zu zerstören.
Das Mädchen, einst so kindlich, erinnerte ihn nun an eine wunderschöne Rose; das Kleid betonte ihre rosige, glatte Haut und ihre Augen, in denen er zum ersten Mal keine Abscheu zu lesen vermochte; stattdessen musterte sie ihn mit leicht geöffneten Lippen, so als wäre sie von seinem Anblick erstaunt.
Mit sanftem Griff umschloss er ihre feingliedrige Hand, um sie nicht zu verletzen. Er begann zu führen, ließ sie dabei kein einziges Mal aus den Augen. Sie tanzten und schienen dabei zu verschmelzen. Es war nicht nur ihre außergewöhnliche Schönheit, die ihn so sehr faszinierte; sie war menschlich, und doch übte sie so große Macht über ihn aus, ohne dies zu erahnen.
Ihr Mut und ihre Ehrlichkeit, sowie ihr unermüdlicher Kampfgeist überraschten ihn immer wieder.
Er durfte sie nicht verlieren. Er musste mit allen Mitteln dafür sorgen, dass sie bei ihm blieb; sie war das einzige Wesen, für das er je ... etwas empfunden hatte?
Der König stimmte sein Lied an, jenes, das er verfasst hatte, während das Mädchen ihm gebannt lauschte.
As the pain sweeps through,
Makes no sense for you.
Every thrill is gone.
Wasn't too much fun at all,
But I'll be there for you-ou-ou
As the world falls down.
Er setzte vollends auf die Magie der Worte selbst; er wollte nichts mit seinen Kräften erzwingen, obwohl er sich damit vermutlich jeden Wunsch erfüllen hätte können.
Doch er meinte jedes Wort, das über seine Lippen kam, und verspürte eine nie da gewesene Wärme durch seinen Körper strömen, als er den Glanz in ihren Augen erkannte; sie waren Eins, und doch wollte er nichts überstürzen und damit den Zauber ihres Tanzes zerstören, und doch fühlte er, dass sie füreinander bestimmt ... -
Sarahs Hand in seiner verkrampfte. Ihre Augen weiteten sich und nacktes Entsetzen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als hätte sie soeben ein Ungeheuer erblickt. Plötzlich ängstlich und verwirrt, sah sie sich um, als würde sie sich an einem furchtbaren Ort wiederfinden.Völlig unerwartet riss Sarah sich von ihm los, zwängte sich durch die Menge, ohne auch nur ein einziges mal zurück zu blicken.
Im nächsten Augenblick ließ das Mädchen nicht nur die Illusion in abertausende Scherben zerbrechen ...
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I will be your slave
FantasiSarahs Rückkehr aus dem Labyrinth liegt einige Jahre zurück, und doch holen sie die Erinnerungen immer wieder ein. Als ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt wird, ist sie gezwungen, zurück zukehren, sich neuen Problemen und Gefühlen zu stellen - u...