Final chapter: It's only forever

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//Das finale Kapitel ist nun online. Es wird noch einen Epilog, bzw. kurze Ausschnitte davon geben, wie es bei den beiden weiter geht. Am Ende des Kapitels eine Art Nachwort meinerseits ...//

Sarah. Sarah. Sarah.

Das wiederholte Flüstern ihres Namens ließ sie in die Gegenwart zurückkehren. Sie blinzelte, wirkte irritiert, doch es war der Quell an Informationen, der sie überwältigt hatte. Sarah wusste nicht einmal, was sie fühlen sollte. Ich sollte tot sein, bin es aber nicht. Doch zu welchem Preis?Erst jetzt wurde ihr bewusst, wo sie sich befand. Der Ballsaal lag in Dunkelheit, nur die Fläche, auf der sie mit Jareth getanzt hatte, wurde von hunderten schwebenden Kerzen in ein warmes Licht getaucht. Der leise Gesang verriet ihr, dass sie nicht alleine war.

How you turn my world
You precious thing ...
You starve and near exhaust me

Eine tiefe, vibrierende Stimme, die sie sofort wieder erkannte. Es lag so viel Kummer, aber auch Leidenschaft darin, dass sie erschauderte. Der König verharrte mit ihr zugewandtem Rücken nur wenige Schritte von ihr entfernt; er balancierte mehrere Kristalle auf einer Hand, die das Kerzenlicht spiegelten. Dieses Schauspiel faszinierte sie nach wie vor, doch es war seine Stimme, seine Worte, die sie diesmal fesselten; sie kannte dieses Lied. Tränen stiegen auf, als sie endlich begriff.
Es war ihre Bestimmung gewesen, in das Labyrinth zurückzukehren. Ihr Herz gehörte schon lange hierher, doch sie hatte es bisher nicht verstanden.

Everything I've done

I've done for youI move the stars for ... no one

Jareth hatte kurz gezögert, bevor er jenes letzte Wort über seine Lippen kommen ließ; er wusste, dass Sarah zurück war, und auch, dass sie ihn nun hasserfüllt anstarrte. Was hatte er nur getan?

You've run so long

You've run so far

Was hatte er sich erwartet? Dass sie ihm dankbar sein würde dafür, dass er ihr Leben in seinem Reich gerettet hatte - der Tod aber dennoch einen Preis forderte, indem ihr erdliches Dasein endete? Er hatte sie unbedingt schützen wollen, und konnte auch nicht zulassen, dass sie einfach für immer verschwinden würde. Blankes Entsetzen hatte ihn bei diesem Gedanken erfasst, dass das Mädchen, das er ... - dieser Weg war der einzige gewesen. Sie war für immer an das Labyrinth und sein Reich gebunden, es sei denn, sie wünschte auch für dieses Leben den Tod herbei. Er begriff, dass er offenbar nur zu seinen Gunsten entschieden hatte, sowie er es immer getan hatte. Jareth ertrug es nicht länger, wollte die Wut und den Hass in ihren Augen sehen; er hatte es nicht anders verdient. Hatte er denn gar gedacht, sie könnte ihn ... lieben? Sein Körper spannte sich an, streckte sich. Mit einer schnellen Bewegung wandte er sich um, mit demselben kalten Blick, mit dem er Sarah anfangs begegnet war.

Your eyes can be so cruel

Just as I can be so cruel ...

Sarah konnte für den Bruchteil einer Sekunde die Überraschung seinerseits sehen, als sie direkt vor ihm stand, doch auch sie traf die plötzliche Kälte, mit der Jareth sie bedachte.
Wie sehr musste sie ihn tatsächlich verletzt haben, dass er ihr wohl nie gänzlich verzeihen würde? Sie schluckte, bemühte sich, nicht wieder zu weinen.
„Ich danke dir, König der Kobolde", sprach Sarah leise, „Jareth." Sie nahm den obersten Kristall, der auf den anderen kreiste, und betrachtete ihn; er schimmerte wunderschön und lag ungewöhnlich leicht in ihrer Hand. Sie bemerkte nicht, als er innehielt.


Oh I do believe in you

Yes ... I do ...

I will be your slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt