»Wie ist es mit Blake denn so?«, will Bianca in der Pause verdächtig scheinheilig von mir wissen. Durch die Strähnen ihres zu lang gewordenen Ponys mustert sie mich neugierig. »Wir ...«, ich merke genau, wie ich rot anlaufe. Was stellt sie mir überhaupt für peinliche Fragen? »Wir haben noch nicht.« So! jetzt ist es raus!
»Warum denn nicht?«, Bianca sieht mich erstaunt an. Ich beginne mich ihrer Frage wegen unwohl zu fühlen. Ich liebe Blake und er mich.
Wieso also nicht? Ich komme ins Grübeln, was uns bisher davon abgehalten haben könnte. Beschämenderweise fällt mir nichts anderes ein, als an Eric zu denken.
Bianca und ich laufen nebeneinanderher zur Mauer und nehmen Platz. Als ich ihr antworten will, fällt mir immer noch nichts anderes ein, außer Eric's zartem Ausdruck, wie er mich angesehen hat. Nachdenklich starre ich auf meine Fußspitzen. Warum muss ich immerzu an Eric denken? Das will ich doch gar nicht!
Ziemlich vergeblich versuche ich mich mit der Ausrede nach tieferen Werten herauszureden. Ein Thema, dass Bianca völlig unbekannt zu sein scheint. Unser Gespräch wird davon unterbrochen, dass meine Augen endlich Blake finden. Er steht auf dem Schulhof Parkplatz und unterhält sich mit einem fremden Mann. Die beiden scheinen sich nicht unbedingt einig zu sein was ihren Gesprächsinhalt betrifft! Immer wieder werden ihre Stimmen lauter, um dann, wenn sie sich beobachtet fühlen wieder abzuflachen. Ich kneife die Augen zusammen, um in der Entfernung mehr erkennen zu können. Es nützt nichts, also stehe ich auf und laufe am Zaun entlang, um einen besseren Blickwinkel zu finden. Bianca tut es mir ohne Worte zu verlieren nach. Doch egal wie wir uns positionieren, verstehen können wir kein einziges Wort! Bianca krallt ihre Hände ins Gitternetz des Zaunes und presst ihr Gesicht ans Metall. Nachher hat sie davon noch Abdrücke auf ihrem Gesicht. Ich muss grinsen. Meine Freundin ignoriert mich und nimmt den Blick nicht von den Streitenden. Kurz darauf ist sie anstatt von -meinem Bruder Josh-, den sie eben noch angehimmelt hat, hin und weg von Blake's mysteriösem Gesprächspartner.
Blake und der Fremde steigern sich in einen Streit hinein. Sie diskutieren heftig und der Typ stößt Blake einige Male mit dem Zeigefinger vor die Brust. Plötzlich drehen sich ihre Köpfe in unsere Richtung. Sie erkennen mit einem Blick, dass wir sie beobachten. Schnell drehen wir uns herum und tun so, als ob wir bloß zufällig dort herumstehen würden. Daraufhin zischt der Fremde Blake irgendwas zu. Dann steigt er in seinen Wagen und braust davon. Blake tritt aufgewühlt in den Dreck zu seinen Füßen. Eine Staubwolke bildet sich unter seiner Sohle und wird vom mild wehenden Wind davon getragen. Mit hängendem Kopf, die Hände in die Hüften gestemmt scheint er kurz nachzudenken. Er blickt dem verschwindenden Auto hinterher und als es weg ist, sieht er zu uns herüber. Er holt tief Luft, nimmt eine gespannte Körperhaltung an und kommt dann auf das Schulgebäude zu.
»Das wird ja immer komischer. Was machst du nur immer mit deinen Freunden?«, Bianca's Verwunderung ist aufrichtig. Ihre Äußerung verunsichert mich zutiefst. Was ich mit denen mache? Gar nichts mache ich mit denen! Oder vielleicht ...? Eric's miesen Attacken auf uns fallen mir ein. Und dann die Tatsache, das Blake und ich noch nicht miteinander geschlafen haben. Vielleicht ist das ja der Grund das ...
Ach nein! Das glaube ich nicht! Ich bin nicht daran schuld! Nicht direkt jedenfalls! Es liegt wohl eher an der Tatsache, dass sich langsam herauszukristallisieren scheint, dass ich ein verdammt gutes Händchen für merkwürdige Partner habe.
*
Blake kommt mit festen Schritten auf uns zu. »Hey, Liebes, alles klar?« Er gesellt sich zu uns, als ob nichts geschehen wäre. Seine Miene sagt aber was ganz anderes. Er rätselt intensiv daran, was ich über sein Treffen mit dem geheimnisvollen Fremden denke könnte und wieviel Bianca und ich wohl mitbekommen haben. Er legt einen Arm um mich herum und zieht mich an sich. Ich spiele sein Spiel mit dem, -es ist gar nichts-, mit und schmiege mich an ihn.
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Dawn - Magisches Erwachen
ChickLit»Hola! Qué demonius haces tú aqui?« Seine Stimme klingt ... unglaublich! Wahnsinn, diese tiefen Vibrationen, die aus seiner Brust zu mir herüberschweben und ein aufgeregtes Prickeln über meine Haut jagen. Oh, oh! Das ist nicht ... gut! Was ist n...