Fallschirmromantik

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Am Flughafen angekommen stellt Eric seinen BMW im Parkhaus ab. Nebeneinanderher laufen wir zum Terminal. Gemeinsam wühlen wir uns durch die Menschenmassen mit Koffern. Vorbei an überteuerten Restaurants und vage besuchten Duty Free Shops und vorbei an exotischen Düften. Irgendwo an irgendeinem Schalter zeigt Eric seinen Dienstausweis vor und wir durchlaufen einen Sicherheitscheck. Danach schlendern wir flankiert von einem Polizisten durch einen gläsernen Tunnel bis zu einem Jeep. Der Mann fährt uns über den Flugplatz zu einer der zahlreichen Hallen. Vor der Halle hält er an, lässt uns aussteigen, wünscht uns viel Spaß, und verschwindet dann wieder.

»So! Hierher kann Tay definitiv nicht!«, Eric strahlt mich an. »Hier stehen unsere Hubschrauber«, erklärt er mir fröhlich. »Komm mit!« Die Begeisterung in seiner Stimme ist nicht zu überhören. Enthusiastisch greift er nach meinem Handgelenk. Seine überschäumende Freude ist kindähnlich und bringt mich zum Grinsen.

Eric blüht zwischen den ganzen Fluggeräten noch mehr auf und ich spüre genau, dass hier eine seiner großen Leidenschaften zu bestaunen ist. Im Hintergrund werkeln mehrere Mechaniker eifrig an den Hubschraubern. Eric lässt mich in einem sitzen und nimmt neben mir Platz. Dann erklärt er mir mit weicher Stimme und glühenden Augen die Instrumente im Cockpit. Er weiß echt alles! Im Gespräch mit ihm erfahre ich dann auch, dass das Fliegen eines Hubschraubers Bestandteil seiner Ausbildung zum Agent ist. Ich bin wahnsinnig beeindruckt!

Als wir danach wieder in der Halle stehen, zieht er mich sogleich schnell die Treppen hinauf. Es ist, als könne er sich gar nicht gedulden mir alles zu zeigen. Ständig scheint er an neue Orte zu denken, von denen er der Meinung ist, dass ich sie einfach sehen müsste! Sein Elan und seine Freude stecken mich irgendwie an.

Von oben hat man einen tollen Blick auf alle Fluggeräte der Polizei von San Diego. »Cool«, staune ich beeindruckt. »Ja, nicht wahr«, flüstert Eric hinter mir. Er steht so nah, dass sein Atem in meinem Nacken kitzelt. Mein Herz macht ein paar fröhliche Hüpfer. Ich drehe mich zu ihm herum und lächele ihn an. Warum nur sieht er immer so umwerfend aus? Wieso habe ich jedes Mal, wenn ich ihn ansehe das Gefühl, als würde alles Gute, Aufregende und Schöne im Leben nur so aus ihm herausstrahlen?

Eric's Augen leuchten immer noch genauso zufrieden, als er nun statt der Hubschrauber mich mustert. Seine Wangen glühen rosig. Er küsst mich flüchtig auf die Stirn und greift dann sanft nach meiner Hand, um mich weiter zu ziehen. »Komm mit! Das tollste hast du ja noch gar nicht gesehen!«, ruft er begeistert und läuft wieder los. Ich drehe die Augen wohlwollend zur Decke. Er ist wirklich wie ein kleiner Junge, der die Welt neu entdeckt!

Hand in Hand eilen wir durch zwei Türen und stehen mit einem Mal in einer weiteren Halle. Zahlreiche Fallschirme hängen hier dicht an dicht von der Decke herab. Durch die Fenster des grauen Wellblechdaches fallen helle Sonnenstrahlen herein und tauchen den gesamten Raum in ein magisches Licht. Die Halle mit den Fallschirmen erscheint mir auf einmal wie ein romantischer Ort zum verweilen und nicht wie ein Ort, wo gearbeitet wird. Vom weißen Stoff steigt Dampf auf. Er kräuselt sich auf dem Weg nach oben in mehreren Bahnen und verschwindet dann im nichts. Im Wind der geöffneten Fenster bauschen die Schirme sich mal hier mal da seicht auf.

Ich spüre Eric's Anwesenheit dicht hinter mir, noch ehe er mir ins Ohr raunt. Es verursacht mir ein angenehmes Kribbeln auf der Haut. »Toll nicht wahr?«, flüstert seine Stimme, während starke Arme mich von hinten umschlingen. Ich nicke fasziniert und halte seine Unterarme fest, während ich meinen Kopf irgendwo zwischen seiner Schulter und Brust ablege. Eric freut sich lächelnd. »Total schön!«, stimme ich verträumt zu. Gänsehaut überzieht meinen Körper. So was Schönes habe ich wirklich noch nie gesehen! Außer Eric selbst natürlich!

Plötzlich wird die romantische Stimmung zerstört. Aus den tiefen der Halle ist eine Stimme zu hören. Eric löst sich von mir und lauscht. Dann dreht er seinen Kopf in die entsprechende Richtung. Ein verschmitztes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, als er dahin schaut, wo irgendjemand arbeitet und ... flucht. Ich sehe fragend zu ihm rüber. Er legt seinen Zeigefinger an den Mund, um mir zu verdeutlichen leise zu sein. Ich nicke. Sein schelmisches Grinsen entlockt mir automatisch ein amüsiertes lächeln. Eric läuft lautlos und zielsicher in die Richtung, wo die Stimme herkommt. Mit Zeichen gibt er mir zu verstehen, ihm zu folgen. Hintereinander bahnen wir uns einen Weg durch die herunterhängenden Schirme. Kurz darauf stehen wir vor einem riesigen, weißen Haufen Stoff, der am Boden liegt. Noch ein Fallschirm! Unter dem Berg bewegt sich ein Mensch hektisch hin und her, als suche er einen Ausweg. Eric und ich bleiben stehen und er grinst mich verschmitzt an. Belustigt beobachten wir eine Weile das Schauspiel, ohne uns bemerkbar zu machen.

Dawn - Magisches ErwachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt