Rückkehr

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Die letzte Woche allein im Krankenhaus ist mehr als bescheuert! Eric, der außer Blake ständig in meinem Kopf herumgeistert, lässt sich nicht ein einziges Mal blicken. Der Idiot!

Und so gehe ich wieder voll und ganz in meinem Schmerz um meinen Verlust auf. Nahezu Tausend Mal rufe ich mir das erste Date mit Blake in den Sinn. Unendliche Male versuche ich ihn auf dem Handy zu erreichen. Doch es ist wie immer! -The Person you have called is temporarely not available-, ist die stets gleiche Ansage, die ich dann zu Hören bekomme. Sicherlich hat er seine Nummer schon längst gegen eine Neue eingetauscht, wenn nicht gleich das ganze Handy. Meine Emails kommen immer Unbeantwortet zurück. Allzu viele kann ich eh nicht schicken, meine Möglichkeiten Zugang zum Internet zu erhalten sind im Krankenhaus dürftig. Das bescheuerte W-Lan stürzt ständig ab!

Stundenlang schaue ich mir sein Bild an, weine und merke dabei nicht einmal mehr, wie die Tage vergehen.

Die Sache mit Eric habe ich ganz tief in meinen Hinterkopf verbannt. Über diese Peinlichkeit will ich überhaupt nicht mehr nachdenken!

*

»Dawny?«, Mom stupst mich an. Sie ist wieder einmal zu Besuch gekommen. Dad ist auch da, aber ich bemerke die beiden kaum, so betäubt, so gefangen bin ich in meiner Welt der Trauer.

Dad setzt sich zu uns ans Bett und räuspert sich, während er mich nachdenklich ansieht. »Möchtest du ... äh zur Nacht Beruhigungsmittel haben?«, fragt er und sieht nacheinander mich und Mom beunruhigt an. Sie lächelt schwach. Ich schüttele den Kopf. Ich will nichts! Überhaupt nichts! Nur das Blake zurückkommt!

Mom und Dad wechseln einen besorgten Blick. »Vielleicht wäre es besser für dich! Ich meine ... die Schwestern haben gesagt, du schreist Nachts manchmal ziemlich laut«, mir wird ein mitleidiger Blick aus Mom's Rehbraunen Augen zuteil. Ich schüttele wieder den Kopf. Meine Eltern seufzen niedergeschlagen. Ich merke nicht einmal wie sie gehen.

In meiner Trauer streichen weitere Tage dahin und dann plötzlich ist er da! Freitag der dreiundzwanzigste Juni. Der Tag, an dem ich bereits neun Tage der Sommerferien verpasst habe. Der Tag, an dem ich entlassen werde.

*

»Chris, Dawny«, Mom strahlt wie ein Sonnenaufgang, als wir zur Haustür hereinkommen. Chris grinst für uns beide, weil mir das einfach nicht gelingen will.

»Schön das du wieder zurück bist!«, freut Mom sich, während sie mich vorsichtig umarmt. Ich erwidere ohne Begeisterung und muss sofort an Blake's Umarmungen denken. Mit aller Mühe dränge ich die aufsteigenden Tränen zurück.

»Ich habe uns einen Kuchen gebacken«, zwitschert Mom fröhlich, und umarmt auch Chris, der mit wesentlich mehr Elan erwidert, als ich zuvor. Aus irgendeinem Grund verdrehen Jake und Ry im Hintergrund vielsagend die Augen, als Mom erwähnt, dass sie gebacken hat. Doch ich bin viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als das mir das wirklich auffallen würde. Ich schlucke schwer. Offensichtlich hat sie sich extra frei genommen? Und gebacken? Für mich? Das tut sie doch sonst fast nie. Trotzdem! Ich bin mir absolut sicher keinen Bissen hinunter zu bekommen.

»Tut mir leid Mom! Ich ... ich habe keinen Appetit.« Entschuldigend sehe sie an. Sie wirkt enttäuscht. Chris, Ry und Jake lenken sie nach vorwurfsvollen Blicken in meine Richtung ab, während ich matt die Treppen hoch schlurfe.

In meinem Zimmer werfe ich mich aufs Bett und starre mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an die Decke. Hört das denn nie auf? Wieso kommt Blake nicht wenigstens mal zu Besuch oder ruft an? Wieso schreibt er mir nicht wenigstens ein einziges Mal?

Es tut so unbeschreiblich weh! Es ist, als wäre er gestorben und ich mit ihm. Die Tränen kullern schon wieder.

*

Dawn - Magisches ErwachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt