Die Busfahrt

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*Elenas Sicht*

Ich fragte ihn, ob er heute mit dem Auto kam, doch er schüttelte den Kopf. "Es steht in der Werkstatt.", antwortete er und sah auf den Busplan. "Musst du immer eine halbe Stunde warten, wenn du mit dem Bus fahren möchtest?", fragte er mich und sah weiter nach seiner Buslinie. Ich nickte und die weitere halbe Stunde standen wir da und schwiegen. Der Bus hielt an und Damon stieg ebenfalls in diese Linie. Er setzte sich neben mich und stellte mir Fragen über Stefan.  Irgendwann regte es mich auf und ich fragte ihn, warum er das macht. Er antwortete nicht und ignorierte mich. Als wir dann an meiner Station ankamen, verließ ich den Bus, doch er verabschiedete sich nicht. Als ich ausstieg, überlegte ich es mir noch einmal anders und stieg wieder ein. Dank meiner Schülerkarte musste ich so oder so nichts zahlen. Ich setze mich neben ihn und fragte, was ich getan habe. "Nichts, Stefan hat einfach mehr Einfluss auf andere und ich muss immer um Freunde kämpfen, wie weiß was ich was.", antwortete er und sah wieder aus dem Fenster. Ich hatte keine Ahnung, dass es ihn so quält, dass sein Bruder mehr Freunde hat als er. "Schau mal, du hast dafür Bonnie, Caroline und mich und wir sind keine schlechten Freunde oder ?", antwortete ich und versuchte ihn aufzumuntern. Es hat angeblich etwas geholfen, denn er sah mich wieder an. 2 Stationen weiter, sagte er, dass er aussteigen muss. Ich stieg mit ihm aus und den restlichen Weg bis zu seinem Haus liefen wir schweigend nebeneinander. Er schloss die Tür auf, während ich mich über sein Grundstück wunderte. "Und das gehört alles euch?", fragte ich und er nickte stolz. Drinnen bot er mir dann ein Glas Wasser an, welches ich dankend annahm. Immer noch bewunderte ich sein Haus. Von innen sah es noch prächtiger aus als von draußen.  Er führte mich durch das Haus und als wir dann in seinem Zimmer ankamen, nahm ich auf seinem Bett platz. "Ich hätte auch gerne so ein schönes Zimmer.", sagte ich und sah mich um. All diese antiken Möbel. Die müssen doch teuer gewesen sein.. "Es ist nichts besonderes mehr, wenn du dein Leben lang solche Möbel besitzt.", antwortete er. "Ich würde solche Möbel niemals als selbstverständlich bezeichnen."

Er nahm mir mein Glas ab und stellte es auf seine Kommode, die neben seinem Spiegel stand. "Finde ich auch nicht, aber es sind eben normale und etwas ältere Möbel.", sprach er und setzte sich neben mich. Er fragte mich, was meine Eltern arbeiten und was ich gestern beim Praktikum gemacht habe. "Mein Vater besitzt eine eigene Praxis hier in der Stadt und meine Mutter schreibt Kurzgeschichten. Gestern war ich bei meinem Vater in der Praxis. Und wo warst du ?", antwortete ich auf seine Frage. "Ich war in der Küche beim Grill und habe einem alten Freund meiner Eltern beim Kochen zugeguckt." "Du möchtest also Koch werden?", fragte ich ihn. Seinen Kochkünsten zufolge, fand ich das gar keine schlechte Idee. Er nickte und schmiss sich auf seinen Rücken. Mit einem Mal riss er mich mit zurück und so lagen wir beide lachend in seinem Bett.

Stefan oder Damon ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt