Fast...

304 13 8
                                    


*Elenas Sicht*

Gefühlte 10 Minuten lagen wir da und lachten nur. Irgendwann wurden wir ruhiger und wir redeten. Er erzählte mir vom Unfall seiner Eltern und ich erzählte ihm von meinem verstorbenen älteren Bruder. ".. ich war aber erst 2 Wochen alt, als es passierte.", erzählte ich. "Meine Eltern wollten etwas erledigen, wollten denke etwas abholen, dann bekamen wir einen Anruf und uns wurde berichtet, dass die Bremsen versagt hatten und sie eine Grube hinunter gefahren sind. Mein Vater war noch 2 Stunden lebendig, im Krankenhaus aber, versagte auch sein Herz.", sagte er mir. Ich merkte wie unangenehm es ihm war und ich nahm ihn in die Arme. "Du muss mir nicht davon erzählen, wenn du das nicht möchtest.", flüsterte ich und streichelte sein Haar mit meinem Daumen. Er genoss die Umarmung und lies seinen Gefühlen freien Lauf. Ich merkte wie meine Schulter feucht wurde und umarmte ihn stärker. Er tat mir in diesem Moment so leid, dass mir auch die Tränen kamen. Ich kann Menschen nicht leiden sehen. Nach ein paar Minuten beruhigten wir uns und er löste sich aus der Umarmung. "Danke, ich hatte noch nie Freunde, die sich so um mich kümmern.", sagte er. Ich wischte ihm eine Träne von der Wange und sah ihm in die Augen. "Wenn etwas ist, dann kannst du jeder Zeit zu mir kommen."; sprach ich zu ihm. Er sah mir in die Augen und ich merkte erst wie nah wir uns sind als unsere Nasenspitzen sich berührten. Jetzt ist der Moment, an dem man sich entscheidet ob man weiter gehen möchte oder ob man es lassen soll. Jede einzelne Sekunde fühlte sich ewig in die Länge gezogen. Kurz bevor unsere Lippen sich berührten, zögerte ich und wich zurück. "Damon, es tut mir so leid.", sagte ich und rann aus dem Haus. Völlig aufgewühlt lief ich zu der Bushaltestelle. Mein Herz raste. Was ist wenn ich jetzt die Freundschaft mit ihm zerstört habe? Nein, wegen so etwas wird keine Freundschaft beendet. Oder ? Zu meinem Glück merkte ich auch noch, dass jemand neben mir stand. Es war Stefan. Na toll, genau darauf hatte ich am wenigsten Lust. "Ist alles okay ?", fragte er mich. "Nimm es nicht zu persönlich, aber das geht dich nichts an.", antwortete ich. Mein Bus kam und ich verabschiedete mich. Zuhause angekommen lief ich in mein Zimmer. Meine Mum fragte mich ob alles okay ist. Vor ihr konnte ich keine Geheimnisse bewahren, deswegen erzählte ich ihr die ganze Story. "Wenn du ihm wirklich wichtig bist, dann wird er dir verzeihen.", sagte sie. Ich bedankte mich bei ihr und schloss meine Tür, nachdem sie gegangen war. Ich zog mich und schrieb Caroline eine SMS, dass sie bitte so schnell wie es nur geht kommen soll. Nach nur 10 Minuten klingelte es an der Tür. Ich öffnete die Tür und nahm Caroline in den Arm. Ich löste mich von ihr und wir liefen ins Zimmer. "Was ist passiert ?", fragte sie mich. Sie legte ihre Handtasche ab und setzte sich auf mein Bett. "Ich war vorhin bei Damon, erst war alles in Ordnung, wir haben miteinander geredet, er hat mir was anvertraut, wir haben uns umarmt und dann kamen wir uns näher. Kurz davor bin ich aber zurück gewichen und abgehauen. Ich habe absolut keine Ahnung was ich machen soll.", gestand ich ihr. "Du möchtest mir also sagen, dass du fast Damon geküsst hättest ?", fragte sie mich ungläubig. Ich nickte und senkte den Kopf. "Wenn du ihm wirklich wichtig bist, dann wird das nichts zerstören und so wie er sich immer verhält, bist du ihm wirklich wichtig.", sagte sie. Ich bedankte mich bei ihr, dass sie noch gekommen ist. Den restlichen Abend sahen wir uns Filme an und aßen Snacks. Um 21:00 Uhr verabschiedete sie sich und ging. Ich nahm meinen Laptop und meldete mich wieder bei ICQ an. Sofort bekam ich 2 Nachrichten. Eine war von Bonnie und die zweite von - Damon. Mein Herz sprang einmal. Ich öffnete seinen Chat und traute mich fast nicht die Nachricht zu lesen. "Hey Elena, vielleicht denkst du dir jetzt, dass ich es schlimm fand, dass du einfach gegangen bist, aber keine Sorge, ich kann es verstehen und sind wir mal ganz ehrlich, lass es uns vergessen. Ich möchte dich nicht verlieren, dafür bist du mir einfach zu wichtig."; schrieb er. Ich grinste. Meine ganzen Sorgen waren umsonst und Mum und Caroline hatten recht. "Ja, ich hatte echt etwas angst, dass ich dich jetzt verlieren werde deswegen. Freunde, okay ?", schrieb ich. Ich sendete die Nachricht und bekam ein schnelles "Klar :D" zurück.  Ich meldete mich ab und ging ins Bad. Als ich wieder zurück gehen wollte, bemerkte ich, dass mein Fenster offen war, obwohl ich es zu 100% geschlossen hatte. Verwundert schloss ich es und legte mich ins Bett daneben. Schneller als gedacht schlief ich ein und träumte von einem herrlichen Sommertag.

Stefan oder Damon ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt