Three hearts

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Übermorgen ist es soweit. Dann beginnt der dritte und letzte Teil der Prüfungen. Dort werden die 9 Finalisten gegen einander antreten. Auf Leben und Tod. Um ehrlich zu sein, ich finde dieses Konzept ziemlich überholt. Niemand sollte die Erfahrung machen, jemanden zu töten den man liebt oder zumindest kennt. Es war so sentimental, dass ich anfing zu weinen. Könnte aber auch daran liegen, dass ich gerade Zwiebeln schnitt. Kakashi war ein bisschen verschnupft, weswegen ich beschlossen hatte ihm eine deftige Portion Katsudon zu machen, um ihn ein bisschen zu aufzumuntern.
Gekonnt balanciert ich die Schüssel mit einer Tasse Tee auf einem Tablett ins Schlafzimmer, ließ es im nächsten Moment aber fast wieder fallen.
"Kakashi, was bitte machst du da?"
"Erm, ich... muss noch ein paar Unterlagen vorbereiten und Trainingsprotokolle ausfüll-" Ich ging zu ihm und patschte ihm mit meiner Hand auf die Stirn. Er glühte förmlich.
"Oh nein mein lieber Herr Hatake, du wirst heute nichts mehr ausfüllen! Du gehst jetzt ins Bett, und zwar ein bisschen plötzlich!"
Sofort machte er den Mund auf um etwas zu erwidern, aber ich ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.
"Kein Aber. Die Protokolle kannst du morgen machen. Ok?"
Er nickte langsam und begab sich dann, ohne sich weiter zu beschweren ins Bett.
Als er den letzten Schluck getrunken hatte nahm ich alles wieder mit in die Küche und wusch es dann mit dem restlichem Geschirr ab. Dann trocknete ich selbstverständlich alles noch, und als das erledigt war ging ich erneut in unser Schlafzimmer um zu überprüfen, dass Kakashi sich nicht doch wieder über den Papierkrams hermachte. Doch als ich vorsichtig die Tür öffnete und in den Raum spähte, schlief Kakashi tief und fest. Mit kleinen Schritten schlich ich zum Fenster und zog die Gardinen zu. Dann sammelte ich schnell alle Unterlagen zusammen und ging.

Mit größter Sorgfalt breitete ich die Papiere auf dem Tisch aus und sortierte sie anschließend. Also echt, an sich ist er ja recht ordentlich, aber diese 'Ordung' kann man echt niemandem zumuten. Als ich dann nach gefühlten 17 Jahren endlich fertig war, sah ich auf die Uhr und entschied mich, ebenfalls schlafen zu gehen. Müde schleppte ich mich zur Couch und ließ mich darauf plumpsen, da Kakashi ja erkältet war. Und ich hatte nicht gerade das Bedürfnis, einen Tag vor den Prüfungen krank zu werden. Schon nach wenigen Sekunden nachdem mein Kopf auf der Armlehne weilte, schlief ich ein.

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Am nächsten Morgen wurde ich von den vertrauten Gerüchen des heimischen Zusammenlebens geweckt. Ich schlug die Augen auf und linste Richtung Küche. Ein gewisser Jemand stand am Herd und bereitete Besagtes zu. Dann sah ich zur Uhr. Kurz nach zehn Uhr morgens.
"Guten Morgen Itami!", sagte Kakashi ohne sich umzudrehen.
"Morgen...", nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und drückte mir mit den Händen die Augen zu.
"Weißt du was?", sagte Kakashi als er mit unsicheren Schritten näher kam und das Tablett auf dem Tisch abstellte. Ich nahm die Hände von meinem Gesicht und setzte mich auf. Seine mittlere Gesichtspartie inklusive seiner Ohren war gerötet und ich glaube kaum, dass das an der Erkältung lag. Ich setzte mich ihm gegenüber auf den Boden, nahm mir mit seiner Einverständnis mein Mittagessen und begann zu essen. Doch schon nach wenigen Sekunden
fiel mir auf, dass er das Essen nur mit seinen Augen verköstigte.
Er war noch röter als vorher. War seine Erkältung etwa doch noch nicht abgeklungen? Ich legte meine Stäbchen beiseite, lehnte mich über den Tisch und fasste mit meiner Hand an seine Stirn. Normal. Er sah auf und wich sofort darauf zurück.
"Ist alles in Ordnung? Was wolltest du gerade sagen?"
Auf einmal nahm er meine Hände in seine und sah mir direkt in die Augen.

"Ich finde, wir sollten heiraten!"

Ich blinzelte ungläubig. Dann realisierte ich, was Kakashi gerade eben getan hatte.

"War das," Ich blinzelte erneut. " war das gerade ein Antrag?"
Er nickte.
"Ich sehe keinen Ring..."
Kakashis Kopf schnellte hoch, zusammen mit seinem restlichen Körper und mir im Schlepptau.
"Dann lass uns einen kaufen gehen. Oder zwei. Jetzt gleich!"
Ich kicherte wie eine Zwölfjährige, der man Kaffee intravenös verabreicht hatte.
"In Ordnung, wir haben ja heute eh frei!"
Bevor ich auch nur Kyubi hätte sagen können, versuchte Kakashi mich zu erdrücken.
"Uff, ist ja gut Kashi, aber wir sollten uns langsam mal auf den Weg machen, findest du nicht?"
Er gab mich wieder aus seinem Kneifzangengriff frei und gab mir schnell einen Kuss. Dann lief er kopflos, aber mit einem breiten Grinsen durch die Wohnung. Er hatte anscheinend auch begriffen, dass wir nicht als Kakashi und Itami zum Juwelier gehen konnten, sondern uns zeitweise eine zweite Identität zulegen mussten. In meinen Sachen fand ich ein weißes Tuch, einen grauen Umhang mit Kapuze und eine große, schwarzgetönte Brille. Keine Ahnung, woher ich das alles her hab.
Nachdem ich mich im Bad zurecht gemacht hatte, warf ich einen prüfenden Blick in den Spiegel. Anscheinend hatte ich ganze Arbeit geleistet. Pfeifend verließ ich das Badezimmer und machte mich auf in Richtung Küche. Mein Blick fiel auf die Couch, worauf hin ich aprupt stehen blieb. Auf ihr saß ein braunhaariger Mann mit violetten Streifen über den Augen. Außerdem hatte er einen kleinen Leberfleck am Kinn. Genau wie eine gewisse Person, die mir vor circa 20 Minuten einen Heiratsantrag gemacht hatte. Ich räusperte mich und Kakashi wirbelte herum.
"Und, wie findest du's?"
Er richtete sich auf und stellte sich mir direkt gegenüber. Ein anerkennender Pfiff.
"Nicht schlecht, Herr Specht, aber da gibt es noch Ausbaupotenzial."
Kakashi drückte mir einen kleinen Kuss auf und schlang seine Arme geschickt um meine Hüfte. Dabei fiel mir auf, dass er hellgraue Kontaktlinsen trug. Es stimmte, er war wirklich noch besser als ich im verstellen. Ich nahm seine Hand.
"Na dann, lass uns gehen!"
Der Grauhaari- nein, der Braunhaarige wollte gerade mittels der Tür seine Wohnung verlassen, als ich ihn an der Hand zurück zog und tadelnd mit dem Finger vor seinem Gesicht herumfuchtelte.
"Ah, stimmt ja, ich bin ja jetzt Sukea!"
Ich sah ihn schief an.
"Naja, wir brauchen doch andere Namen, oder nicht? Also, ich bin für heute Sukea und du..." Kakashi sah sich suchend im Raum um und blieb mit seinem Blick am Frühstückstisch hängen. " bist für heute Sarada!"
Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Also gut, erschrecken und Salat. Fragt sich dann nur, was dann auf den Ringen steht. Er lachte und schloss das Fenster hinter uns.
"Also gut, dann mal los!"

Schon wenige Minuten später liefen wir Hand in Hand nebeneinander eine Ladenstraße lang. Niemand begrüßte uns, aber viele schenkten uns neugierige Blicke. Wir versuchten, uns von unseren Befürchtungen erkannt zu werden abzulenken, indem wir Ausschau nach ansprechenden Schmuckläden hielten.
"Sieh mal It- Sarada!", sagte Kakashi mit einer anderen Stimm... ehem, ich meine natürlich Sukea.
Ich sah in die Richtung in die er zeigte und erblickte einen kleinen, gut versteckten Juwelier in einer Seitengasse.
"Komm!"
Klingelnd öffnete sich die alte, hölzerne Tür und sofort kam uns der Geruch von frisch polierten Holz und süßen Parfüm entgegen.
"Guten Tag, wie kann ich Ihnen behilflich sein?"
Ein adretter, älterer Mann im Kimono stand hinter der Theke und lächelte uns höflich zu. Währenddessen polierte eine junge Frau eine Vitrine.
"Ja bitte, wo sind hier hmhm-" Er räusperte sich und kratzte sich verlegen an der Wange. " die Ringe..."
Der Mann, ich würde ihn auf an die 60 schätzen, lächelte freudig und winkte uns zu sich.
"Was für Ringe brauchen sie denn?"
Diesmal war ich es diejenige die antwortete. Mit einer etwas höherer Stimme brachte ich unser Anliegen vor.
"Eh.. Eheringe."
"Natürlich, was halten sie denn hiervon?"
Er holte zwei kleine dunkle Schachteln aus einer mannshohen Vitrine und hielt sie vor seinem Bauch. In ihnen befanden sich je zwei goldene Ringe, ein Paar mit einem roten und das andere mit einem durchsichtigen, wunderschön strahlendem Stein. Aber irgendwie waren sie nicht... ach ich weiß doch auch nicht.
"Was ist mit denen?"
Mein Zukünftiger (Oh man hörte sich das toll an!) zeigte auf eine weitere Schachtel in der Vitrine.
"Ach, die habe ich ganz übersehen! Verzeihen sie bitte!"
Die Ringe waren ebenfalls golden, jedoch diesmal ohne Schmuckstein.
"Wie findest du die hier I-Sara-"
"Oh, sie heißen also Isara? Meine Tochter heißt ebenfalls Isara!"
Ich winkte ab und lächelte. Kakashi wollte gerade etwas erwidern, doch ich sagte einfach:
"Ja, das stimmt."
Er sah mich kurz verwirrt an, lächelte dann aber ebenfalls. Dann sah er wieder zu den Ringen.
"Also ich finde die hier sehr schön."
Ich nickte zur Bestätigung.
"Ja, ich auch!"

Wenige Minuten später ging ich, ohne Kakashi aka. Sukea, aus dem Juweliergeschäft. Er hatte gesagt, dass er noch schnell bezahlen wollte, dann würde er nachkommen. Zwanzig Sekunden später quietschten schon die Scharniere der alten Tür.
"Tut mir leid, dass du warten musstest. Lass uns was essen gehen!"
Ich nickte und zog ihn mit mir aus der kleinen Seitenstraße.
"Was hältst du hiervon?"
"Sushi? Gerne!"
Doch gerade als wir hinein gehen wollten, wurde mir schlagartig schlecht und ich presste eine Hand auf meinen Mund.
"Geht es dir gut?", fragte der Jonin besorgt und beugte sich zu mir herunter. Ich schüttelte den Kopf und musste würgen.
Kashi fackelte nicht lange und zog mich mit sich. Es war nicht weit bis zur Wohnung. Nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte, stürmte ich zur Toilette und übergab mich. Kakashi war die ganze Zeit bei mir und strich beruhigend über meinen Rücken. Nachdem ich mich beruhigt und mit etwa 12 Gläsern Wasser den Geschmack herunter gespült hatte, half mir mein Freund und Helfer in der Not auf die Couch.
"Geht es dir wieder etwas besser?"
Da ich gerade etwas wortkarg war, nickte ich nur und trank den letzten Schluck aus meinem Glas.
"Ich habe... Hunger."
Er lächelte und begab sich in die Küche. Doch bevor Kakashi überhaupt mit dem Kochen angefangen hatte, war ich eingenickt.
Ich wollte gerade ins Traumland eintauchen, da rief mich eine altbekannte Stimme.
"Hast du Zeit zum Reden?"
"Kaguya! Entschuldige, dass ich dich so lange vertröstet habe. Was gibt's?"
Das Illusion der Wasserlandschaft mitsamt Kaguya materialisierte sich.
"Ich möchte dir etwas von meiner Vergangenheit erzählen."

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Hey Leute, dieses Kapitel hat 1704 Wörter, und insgesamt hat diese Geschichte bis jetzt 32.846 Wörter. Das wären 11x Romeo und Julia!
Hel 🕶️🌸

Hallo Leute Bitte lesen!
Ich ändere den Titel noch einmal zu the brave, damit die alten Leser die Geschichte wiederfinden

the brave.

the brave - Spiel mir das Lied vom Leben [Kakashi FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt