Lights

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Ich wachte auf, geweckt von einem verkrüppelten Staubsauger direkt neben mir. Meine Güte, hat der wirklich nur ein Schälchen Sake getrunken?! Ich wollte aber auch kein Arsch sein und beschloss, ihn schlafen zu lassen. Mittlerweile war ich, abgesehen von den neun Monaten Koma. schon einen Monat schwanger und langsam konnte man auch schon etwas erkennen. Wir müssen uns langsam mal Gedanken machen, wie das alles mit dem Kinderzimmer und so werden soll. Kakashi murmelte irgendwas und drückte sein Gesicht in meinen Nacken, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spürte.
"Also echt...", sagte ich und strich über seinen Arm. Er war warm, was aber keineswegs unangenehm war.
"Mmh, guten Morgen...", sagte er plötzlich und zog mich näher zu sich. Ich lachte.
"Und ich dachte, du wachst nie auf!"
"Klingt gar nicht mal so schlecht, aber schließlich habe ich ja noch Verpflichtungen dir und dem Baby gegenüber!" Ich schnaubte empört, drehte mich zu ihm und boxte ihn auf den Arm.
"Was soll das denn jetzt heißen?!" Kakashi zuckte nur teilnahmslos mit den Schultern und gähnte erneut.
"Ich muss Tsunade noch Bescheid sagen, kommst du mit?" Er hatte die Augen wieder geschlossen und sich in meine Arme gekuschelt. Also nein.
"Danke für die Antwort du Idiot!" Wieder nichts. Ist der Typ ernsthaft wieder eingeschlafen?! Ne, oder? Doch er hielt mich zum Glück nicht so fest wie sonst, sodass ich mich mit Mühe doch aus seinem Klammergriff winden konnte. Als ich mich letztendlich befreit hatte, grummelte er irgendwas und fing wieder an die Decke zu erdrücken.
Mit einem Lächeln schloss ich leise die Tür und machte mich fertig. Dann machte ich mich auf den Weg zu Tsunade.

"Herein!"
"Hallo Tsunade-Sama!" Sie winkte mich zu sich und bedeutete mir, mich zu setzen.
"Also, was liegt dir auf dem Herzen?"
Ich griff in meine Tasche und zog den Schwangerschaftstest heraus. Dann zeigte ich ihn Tsunade. Ihre Kinnlade klappte herunter. Dann stand sie auf und umarmte mich ganz fest.
"Tsuna-"
"Ich freu mich ja so für dich! Weiß es Kakashi schon? Er ist doch der Vater, oder?" Ihre Augen glitzerten als sie mir ins Gesicht sah. Ich nickte fröhlich und lächelte.
"Was denkst du, wie der sich gefreut hat!" Wieder nickte die Senju, sah mich dann aber mit strengem Blick an.
"Ich gebe dir Mutterschaftsurlaub. Und wehe, du denkst auch nur daran auf eine Mission zu gehen, haben wir uns verstanden?!" Sie sah mich eindringlich an, sodass ich nicht anders konnte als zu zustimmen.
"Na, dann ist ja jetzt alles geklärt! Und bestell Kakashi schöne Grüße von mir!"
"Mach ich!" Und damit war ich auch schon wieder aus der Hokage-Residenz verschwunden.
Zuhause angekommen machte ich erst einmal Frühstück, anstatt mich wieder zu Kashi zu legen. Nachdem ich den Tisch fertig eingedeckt hatte, klopfte ich beherzt an die Schlafzimmertür und steckte, ohne auch nur ein Lebenszeichen abzuwarten, den Kopf durch die Tür.
Kakashi saß, Oberkörper-frei und hochkonzentriert zeichnend am Schreibtisch. Lautlos trat ich von hinten an ihn heran und sah ihm über die Schulter.
"Was machst du da?" Er zuckte zusammen und sah über seine Schulter.
"Itami, seit wann stehst du denn hier?" Kashi versuchte, seine Zeichnung unter seinen anderen Unterlagen zu verstecken, doch bevor er irgendetwas machen konnte schnappte ich sie mir. Es war der Grundriss eines Zimmers. Ich sah ein Bett, eine Komode und einen Schrank.
"Ist das...?"
"Ein Plan fürs Kinderzimmer? Ja."
"Aber warum,... " Ich legte die Arbeit zurück auf den Schreibtisch und gab Kakashi einen Kuss. "...versteckst du's denn?"
"Es sollte eigentlich eine Überraschung sein, aber da du die Pläne ja schon gesehen hast..."
Ich machte ein verdutztes Gesicht, lächelte aber gleichzeitig.
"Welche Pläne?" Dann gab ich Kakashi noch einen Kuss und ging dann schmunzelnd zur Tür.
"Ach übrigens, das Essen ist fertig!"

Wenige Minuten später aßen wir zusammen, und auch die nächsten Tage und Wochen verliefen weitestgehend ereignislos. Da ich ja nicht auf Missionen gehen konnte, beschloss ich ein schonendes Training zu machen und neue Jutsus auszuprobieren oder zu verfeinern. Ich war gerade am Trainingsplatz angekommen, als sich Kaguya zu Wort meldete.
"Du willst trainieren?"
"Ja, aber natürlich nicht so intensiv wie sonst. Sag mal, wie aktiviert man eigentlich dieses Chakragewand oder was auch immer?" Ich schloss die Augen und sah Kaguya nun direkt vor mir.
"Einen Trick gibt es da nicht wirklich. Es passiert einfach." Nickend öffnete ich die Augen wieder und atmete tief ein. Doch bevor ich etwas machte, fragte ich Kaguya noch etwas.
"Dem Baby passiert aber nichts, oder?" Ich war nun fast zwei Monate schwanger, und eine kleine Wölbung war schon zu erkennen.
"Nein, vorausgesetzt du übertreibst es nicht!"
"In Ordnung!" Nun konnte ich mich voll und ganz meinem Vorhaben widmen. Geduldig versuchte ich, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren und als ich die Augen schloss und ein gleißendes Licht sah, wusste ich, dass ich es geschafft hatte. Ich öffnete die Augen wieder, und tatsächlich war ich von dem selben Chakragewand umgeben wie damals. Dann sah ich über meine Schulter und auch meine Haare waren wieder unnatürlich lang geworden.
"Und das mit dem fliegen?"
"Probiers einfach." Also schön. Auch diese Aufgabe hatte ich nach einiger Zeit gemeistert. Es machte ziemlich Spaß zu fliegen und ich würde es allemal dem Laufen vorziehen. Normalerweise hätte ich noch viel mehr trainiert, das mit dem Speer zu Beispiel, aber normalerweise bin ich ja auch nicht schwanger. Deswegen flog ich ganz gemütlich zurück zum Dorf. Kurz davor viel mir etwas blitzendes auf dem Boden auf. Ich flog dorthin. Nur ein Kunai. Mit der rechten Hand hielt ich das Kunai hoch, wobei mein Blick auf mein Spiegelbild, oder besser meine Augen fiel. Sie schienen zu leuchten und waren vollends golden. Um sie waren einige Adern stark ausgetreten. So wie beim Byakugan. So wie vor etwa neun Monaten. Mein Blick schweifte umher. Auf einmal schien es so, als würde ich ganz nah an etwas heranzoomen und sah alles ganz deutlich. Ich sah zum Dorf. Überall erkannte ich Menschen, Tiere und Pflanzen ganz deutlich. Selbst die Regenwürmer hätte ich beim Namen nennen können. Ich sah ihre Keikakurei und ihre Schatten, die wie leuchtende Ebenbilder an ihnen zu kleben schienen.
"Ist das... das Miyogan?"
"Das stimmt. Du hattest es ja schon mal aktiviert, aber du hast es nicht so offensiv benutzt wie jetzt." Ich nickte gebannt. Dann kniff ich die Augen zusammen und blinzelte ein paar Mal. Alles wurde wieder normal. Auch das Chakragewand war verschwunden, aber fliegen konnte ich trotzdem noch. Trotzdem landete ich wieder und lief die paar Meter zum Tor und durchs Dorf, damit ich keine Massenpanik auslöste. Das einzige was störte, waren die Wahnsinnig langen Haare, die schon über den Boden schliffen. Kurz darauf war ich schon an der Wohnungstür angekommen, als mich jemand rief.
"Bist du das, Itami?" Ich drehte mich um und sah Kurenai, die nur wenige Meter von mir entfernt war. Sie trug eine Einkaufstüte und ganz normale Klamotten. Die braunhaarige Kunoichi kam auf mich zugelaufen und umarmte mich fest.
"Wollen wir zu mir gehen? Ich könnte deine Hilfe gebrauchen und auch jemanden zum quatschen!"
Sie nickte und folgte mir die Treppen zur Wohnung hinauf.
"Wohnt hier nicht Kakashi oder verwechsel ich da was? Und was ist überhaupt mit deinen Haaren passiert?" Kurenai sah mich eindringlich an, als ich gerade die Tür öffnete.
"Du liegst ganz richtig, nur der Anhang, dass ich auch hier wohne, fehlte. Das mit den Haaren erkläre ich dir später." Wir zogen die Schuhe aus und stellten sie an den Absatz.
"Aha. Sag mal, wann wollt ihr beiden eigentlich heiraten? Und warum gehst du nicht mehr auf Missionen."
Kurenai und ich hatten es uns mit einer Tasse Tee gemütlich gemacht, wobei sie nicht aufgehört hatte mich mit Fragen zu bombardieren.
"Wissen wir noch nicht. Und das mit den Missionen..." Ich stand auf und legte den dünnen Mantel ab, den ich vorhin ja nicht ausgezogen hatte.
"... liegt hieran!"
Wie immer trug ich ein bauchfreies Oberteil, wodurch man freie Sicht auf meinen kleinen Babybauch hatte.
Kurenais Kinnlade klappte herunter, dafür wurden ihre Augen immer größer.
"Ist es das was ich denke was es ist?!" Kurenai war völlig hysterisch und zerdrückte meine Hände dabei fast.
Ich lachte.
"Vorausgesetzt du denkst nicht, dass ich zugenommen habe, ansonsten ja!"
"Mein Gott, Ita, ich freu mich ja so für euch! Kakashi weiß es doch schon, oder?"
"Sicher, ich kann es ja wohl kaum vor ihm als seine Verlobten verheimlichen. Apropos Kakashi, ich geh mal gucken was er macht. Vielleicht ist er ja getürmt, man weiß nie." Also ließ ich Kurenai im Wohnzimmer warten und begab mich zum Schlafzimmer. So leise wie möglich öffnete ich die Tür und steckte den Kopf hinein. Kakashi lag mit dem Kopf auf dem Schreibtisch und schlief. Er hatte weiter am Entwurf für das Kinderzimmer gearbeitet und war schon fast fertig. Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, Kurenai den Entwurf zu zeigen, aber Kakashi lag so auf dem Blatt, dass man zwar was sehen, aber es nicht aus seinem Griff befreien konnte. Ich legte ihm eine Decke über die Schultern und ging dann ins Wohnzimmer zurück.
"Kurenai!" Sie sah zu mir.
"Komm mal mit! Aber leise." Kurenai nickte und folgte mir zum Schlafzimmer.

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Wie waren eure Zeugnisse? Hoffe, ihr habt unabhängig davon schöne Ferien! Ly 🙅😆🌸

the brave - Spiel mir das Lied vom Leben [Kakashi FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt