Nine months

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Aprupt hielt ich inne. Ich brauchte nicht mal sein Gesicht zu sehen, um zu wissen wer das war. Orochimaru. Wut und Trauer überkamen mich, da er der Grund für Sarutobis Tod war.
Ich flog nach unten und stellte mich ihm in den Weg.
"Du mieses...!", zischte ich ihm entgegen. Er grinste nur und machte eine ausladende Geste in meine Richtung.
"Ein ungewöhnliches Chakra hast du da! Wie wärs, ich gebe dir Macht und du..." Er leckte sich die Lippen. Ich schüttelte mich. Auf einmal strich er sich mit den Fingern über das Kinn.
"Sasuke ist aber auch ein prächtiges Gefäß..." Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, bearbeite ich ihn mit meinen Fäusten. Er hörte nicht auf zu grinsen, nicht mal als mit einem lauten Knall sein Genick brach.
Schwer atmend sah ich auf den reglos am Boden liegenden Körper herab. Ich wandte mich gerade zum gehen, als ich hinter mir ein Geräusch hörte. Als ich mich umdrehte, war es schon zu spät.

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Etwa neun Monate später

Es war warm. Wo war ich? Ich wollte die Augen öffnen, aber irgendwie ging es nicht. Langsam fing ich wieder an meinen Körper zu spüren. Als ich vorsichtig meine Fingerspitzen bewegte, spürte ich einen Druck an meiner Hand und meiner Brust. Es fiepte kurz, dann hörte ich ein paar Stimmen.
"Sie wird wach! Holt bitte Tsunade-sama! Hören sie mich?"
Wie aus dem Nichts wurde mein Auge aufgehalten und mit einer Lampe hineingeleuchtet. Sofort kniff ich das Auge wieder zu und blinzelte wie verrückt. Dann öffnete ich die Augen komplett. Alles war verschwommen, weshalb ich mich mehr auf mein Gehör konzentrierte. Ich hörte aufgeregt Stimmen, das Surren vieler Geräte und dann,... das Klappern von Absätzen. Meine Sicht entschleierte sich und ich sah, wie eine blonde Frau sich über mich beugte. Im nächsten Moment spürte ich auch schon, wie Chakra durch meinen Körper schoss. Wie von der Tarantel gestochen richtete ich mich auf und knallte dabei fast mit dem Kopf gegen den der blonden Frau.
Sofort wurde ich wieder ins Bett gedrückt.
"Liegen bleiben, sie lagen acht Monate im Koma!"
"Neun Monate.", wurde die hysterische Frau von einer anderen mit schwarzen Haaren korrigiert. Ein genervtes Zischen, dann ein laaaanger Seufzer.
"Ansonsten scheint sie aber ziemlich fit zu sein."
Die schwarzhaarige Frau lachte kurz.
"Darf ich fragen wer sie sind? Ich hab sie noch nie in Konoha gesehen."
"Ich bin Tsunade Senju und das ist Shizune, meine Assistentin."
Sofort riss ich meine Augen auf.
"Die Tsunade?! Eine der drei legänd- Was ist mit Lee?!"
Sie legte mir eine Hand auf die Schulter und lächelte sanft.
"Ich arbeite daran."
Ich nickte und knetete meine Hände. Dabei drehte ich den Ring hin und her. Moment...!
"Entschuldigen sie Tsunade-sama, aber kennen sie jemanden namens Kakashi Hatake?"
Sie nickte.
"Ja, natürlich. Er ist gerade auf einer Mission." Kaum hatte sie ihren Satz beendet war ich schon aufgesprungen und nach draußen geeilt.
Ich wusste nicht wohin, aber zu wem. Zu Kakashi. Gerade rannte ich durch ein kleines Waldstück, als ich Kampfgeräusche hörte. Hektisch drehte ich mich im Kreis um auszumachen, woher das Geräusch kam. Da, von links! Ich rannte weiter und stolperte dabei fast über meine eigenen Füße.
Auf einmal landete ich auf einer Lichtung, die direkt an einen See grenzte.
"Seht ihm auf keinen Fall in die Augen!", rief jemand plötzlich. Kakashi! Ich strauchelte über das Wasser zu meinen Freunden.
"Itami!?", rief Kurenai als sie mich entdeckte. Nun drehte sich auch Asuma zu mir.
"Liegst du nicht im Koma?!"
Gerade als ich antworten wollte, griffen uns zwei Typen in schwarzen Mäntel mit roten Wolken darauf an.
Blitzschnell warf ich mir Kakashi über die Schulter und brachte ihn in ein Stück von den vieren weg. Während also Kurenai und Asuma gegen den Fischtyp und Faltenboy kämpften, versuchte ich Kakashi zu helfen. Er atmete schwer und Schweiß ran ihm über die Stirn. Ich rüttelte wie besessen an seiner Schulter, doch Kakashi wurde trotzdem immer unruhiger. Dauernd kniff er die Augen zu und wand sich unter Schmerzen.
"Wach auf Kakashi!" Egal wie oft ich nach ihm rief, keine Reaktion. Ich spürte wie sehr er lit und auch, wie die Wut in mir hoch kochte. Plötzlich sprang etwas großes, grünes, lautstark Schreiendes hinter mir aus dem Gebüsch. Guy! Er trug nicht gerade wenig zum Kampfausgang bei, und ich glaube sein Rumgeschreie wirkte ziemlich verstörend.
Kurz darauf suchten die beiden Mantelträger das Weite. Nachdem sie verschwunden waren, beruhigte sich auch Kakashi wieder. Allerdings war er immer noch bewusstlos.
"Itami, du bist wieder da!", rief Guy fröhlich und umarmte mich. Kurenai und Asuma taten es ihm gleich.
Dann brachten wir zu viert Kakashi zurück nach Konoha und dann ins Krankenhaus. Sofort wurden wir von Tsunade und Shizune empfangen, die mich sofort mit tadelnden Blicken bestraften. Dann nahmen sie uns Kakashi ab und brachten ihn in ein Behandlungszimmer. Kurenai, Guy und Asuma verabschiedeten sich nach wenigen Minuten. Ich holte noch schnell meine Sachen und ging nach Hause. Natürlich würde ich dann später wieder zu Kakashi gehen, aber im Moment konnte ich nichts für ihn tun.
Mit einem Seufzer betrat ich die Wohnung und ließ mich direkt in unser Bett fallen. Es roch nach Kakashi, und ich war ziemlich versucht direkt einzuschlafen. Doch mein gesunder Menschenverstand besiegte die Müdigkeit und ich beschloss, erstmal alle Sachen einzuräumen und dann duschen zu gehen. Nachdem dies erledigt war, ging ich zurück ins Krankenhaus.
Ich erfragte bei der Rezeption Kakashis Zimmernummer und stieg dann die Treppen hinauf. Vorsichtig öffnete ich die Tür und steckte den Kopf ins Zimmer. Kakashi lag im hinteren Bett des Zimmers, außer ihm war niemand mehr im Raum. So leise wie möglich schloss ich die Tür und ging zu ihm. Ich nahm einen Stuhl und setzte mich neben das Bett. Kakashi schien tief und fest zu schlafen. Als ich mich versichert hatte, keine näher kommenden Schritte zu hören, zog ich schnell seine Maske runter und küsste ihn.
"Ich bin wieder da...", flüsterte ich mit Tränen in den Augen. Acht Monate hatte ich im Koma gelegen, und wir hatten uns noch nicht einmal begrüßen können. Ich zog seine Maske wieder hoch und ergriff seine Hand. Sanft strich ich durch seine Haare und legte dann den Kopf auf Kakashis Bauch. Kurz darauf sank ich in einen traumlosen Schlaf.

Ich wachte auf, durch das Geräusch klappernder Absätze geweckt. Sofort fuhr ich hoch und blickte in das erstaunte Gesicht von Tsunade.
"Sie sind doch...!" Ich schluckte und brachte vor Schreck kein Wort heraus. Auf einmal lächelte Tsunade und setzte sich ebenfalls an Kakashis Bett, mir direkt gegenüber.
Mit roten Wangen starrte ich auf die Bettdecke, die mir im Moment wie das Interessanteste Ding auf der gesammten Welt inklusive Milchstraße vorkam.
"Darf ich fragen welche Beziehung sie zu Kakashi haben?" Ich schreckte auf.
"Also, naja...ich..." Es würde schwer werden, alles zu leugnen, da ich 1.) mit dem Kopf auf Kakashis Bauch geschlafen hatte und 2.) immernoch seine Hand hielt. Aber lieber wäre ich gestorben als in einem Moment wie diesem seine Hand loszulassen.
"Wir sind..." Ich schluckte und kratzte mich unter Tsunades forschenden Blicken am Nacken.
"... verlobt..." Das letzte Wort flüsterte ich mit hochrotem Kopf, wobei ich Kakashis Hand fast zerdrückte.
Ich schielte zu Tsunade. Ihre Augen waren weit aufgerissen, dann fiel ihr Blick auf meine Hand. Auf den Ring.
"Deswegen ist er sie jeden Tag besuchen gekommen..."
"Hhm?"
"Naja, er ist ungefähr einmal die Woche auf offiziellem Weg zu ihnen gekommen, aber einmal hab ich ihn erwischt, wie er sich durch das Fenster rein geschlichen hat. Inflagranti quasi." Sie lachte herzlich.
"Ich hätte nie gedacht, dass Kakashi mal heiraten würde, geschweige denn  eine Freundin hat."
Nun musste ich ebenfalls lachen.
"Hätte ich am Anfang auch nicht für möglich gehalten. Aber sagen sie mal, woher kennen sie Kakashi eigentlich?"
"Erstmal, kannst du mich duzen." Ich nickte. "Also das ist so, Jiraiya, ein Teamkollege von mir, hatte einen Schüler namens Minato Namikaze, der spätere vierte Hokage. Auch Minato hatte ein Team, und einer seiner drei Schüler war Kakashi."
Gedankenverloren streichelte ich mit dem Daumen über Kakashis Hand und starrte an die Wand.
"Ja, davon hat mir Kakashi auch schon erzählt."
Als nächstes behandelte Tsunade Kakashi, dann verdonnerte sie mich Nachhause zu gehen. Ich wollte es nicht drauf anlegen und beugte mich ihrem Willen.
Zu Hause angekommen kroch ich ins Bett. Doch anstatt einzuschlafen lag ich einfach nur da und starrte an die Decke. Da fiel mein Blick auf das Bild von Kakashi und unserem Team. Vorn standen Sasuke und Naruto, in ihrer Mitte Sakura. Hinter ihnen stand Kakashi, alle vier bis auf Sasuke lächelten verschmitzt. Das Bild war vor meiner Ankunft geschossen worden, weshalb ich nicht drauf zu sehen war. Ich küsste das Ebenbild meines Verlobten und schlief mit dem Bild neben meinem Kopfkissen ein.

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Hey Leute, bin gerade ein ausgewachsenes Häufchen Elend, aber das hält mich nicht davon ab diesen Schrott hier zu schreiben. Wer fragen hat, ab in die Kommis, ebenso positive und negative Kritik! Hab euch alle lieb 🤣🌸

the brave - Spiel mir das Lied vom Leben [Kakashi FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt