Follow your instinct

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"Und dann hast du die einzige Frucht des Götterbaumes gegessen und bist selbst, so gut wie, zu einer Göttin geworden?"
Sie nickte betroffen und betrachtete ihr Spiegelbild. Was Kaguya mir erzählt hatte, war so sureal, dass es nur schwer in Worte zu fassen war. Sie hatte mir von ihren unglaublichen Kraft und ihrem Leben erzählt.
"Ich wurde eitel. Wahnsinnig eitel. Ich vergönnte es meinen Söhnen nicht diese Kraft zu besitzen. Und so erschuf ich den Jiibi. Meine Seele, die du hier vor dir siehst und in dir trägst, ist meine Seele von vor der Zeit als ich zu der Person wurde die ich im Jetzt, einer anderen Dimension bin."
Ich zeichnete mit meinem Finger ein Herz in die makellos glatte Wasseroberfläche. Dort wo mein Finger sie berührt hatte, bildeten sich weitläufige, kreisförmige Wellen, die sich langsam ausbreiteten.
"Du musst sie wirklich sehr geliebt haben. Hagoromo und Hamura meine ich."
Wieder nickte sich, wobei sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel löste.
"Ich war so dumm. Und Tenshi und Aino..."
Sie hatte sich wieder gefangen und sah mir zusprechend in die golden schimmernden Augen.
"Gibt es denn auch so eine Person, wie Tenshi sie für mich war, für dich?"
Kaguya hatte sich ein Stück vorgebeugt und wirkte nun mehr wie eine tratschsüchtige 15-Jährige als wie eine Göttin. Ich lächelte und fuhr versonnen über meinen noch ungeschmückten Ringfinger.
"Ja. Er heißt Kakashi und hat mir heute einen Antrag gemacht."
Freudig schlug sie die Handflächen zusammen.
"Wie schön! Aber Itami..."
"Ja?"
"Ich habe da so eine Vermutung."
Die langhaarige Schönheit hatte sich erhoben und flüsterte mir etwas ins Ohr. (Allerdings wusste ich nicht warum, da uns eh niemand hören konnte.)
Mit jedem ihrer Worte wurde ich röter und krallte mich mehr in den Stoff meines Rockes.
"Aber das würde ja bedeuten...!"
Sie nickte und lächelte mich freudig an.
"Wie lange ist es denn schon her?"
"Zwei Wochen, etwa.", sagte ich und kratzte mich verlegen am Nacken.
"Wirst du es ihm erzählen?"
Nun war ich ebenfalls aufgestanden. Kaguya und ich waren etwa gleich groß, wobei sie mich jedoch um ein kleines Stückchen überragte.
"Das werde ich, aber erst, wenn die Zeit reif ist. Sonst lässt er mich sicher nicht an den Prüfungen teilnehmen."
Ich wollte ihr gerade sagen, dass ich mich nun verabschieden müsste, da nahm sie meine Hände und drückte sie zuversichtlich.
"Solltest du doch Schwierigkeiten haben, kannst du auf mich und meine Kräfte zählen. Wenn es jedoch zu brenzlig wird..." Sie machte eine bedeutungsvolle Geste.
"Danke."

Als ich die Augen öffnete, lag Kakashis Gesicht direkt vor meinem. Er hatte die Augen geöffnet und sah mich fürsorglich an.
"Alles in Ordnung?" Ich nickte zum gefühlten siebzigsten Mal an diesem Tag und kuschelte mich an ihn.
Mit einer Hand strich er, genau wie vorhin, über meinen Rücken und mit der anderen Hand kämmte er eine Strähne hinter mein Ohr.
"Denkst du, du kannst morgen antreten?"
"Ja, ich denke schon!"
Mit einem Schmunzeln auf den Lippen drückte er mir einen Kuss auf die Stirn.
"Ich freue mich schon..." Langsam fielen seine Augen zu und in der nächsten Sekunde war er weggenickt.
Er hatte seinen Satz zwar nicht beendet, doch ich konnte mir schon denken was er sagen wollte. Mir ging es genauso. Dann folgte ich Kakashi in die Traumwelt.

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"Aufwachen Schnarchnase, wir kommen sonst zu spät zur Ansprache!" Ich rutschte auf seinem Bauch hin und her bei dem kläglichen Versuch, ihn aufzuwecken. Er grummelte missbilligend. Diese Angewohnheit würde er wohl nie fallen lassen. Auf einmal schlossen sich zwei Hände um meine Handgelenke und zogen mich nach vorne. Ich fiel und landete direkt vor Kakashis Nase. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd und konnte gar nicht mehr aufhören. Binnen weniger Sekunden hatte er mich auf den Rücken gedreht und sich über mich gestützt. Ich wurde rot und meine Wangen begannen zu glühen. Doch er gab mir nur einen kleinen Kuss mitten auf den Mund, sagte
"Dann mal los!" und sprang aus dem Bett. Meine Güte, der ist ja heute gut drauf. Ich richtete mich ebenfalls auf und krabbelte etwas unbeholfen aus dem Bett. 20 Minuten später machten wir uns ans frühstücken und machten uns dann auf den Weg zum Prüfungsgelände. Doch vorher wollten wir nochmal bei Ayame und Teuchi vorbei. Kakashi schien die Vorstellung, dass Teuchi bald sein Schwiegervater und Ayame bald seine Schwägerin sein würde, ziemlich zu gefallen, denn den ganzen Weg zu Ichirakus summte er und betrachtete seinen Ringfinger.
"Aya? Bist du da?"
"Ita! Hast du nicht heute Prüfungen? 'Too-san kommt gleich, er ist nochmal Gewürze kaufen gegangen. Oh, hallo Kakashi!" Meine Schwester war gerade dabei, eine Suppe abzuschmecken, wofür sie ab und zu einen Schluck Soße, dann eine Prise Salz hinzugab. Plötzlich klirrte es hinter mir, und als ich mich umdrehte stand dort mein Vater, der mit Mühe drei große Tüten trug.
"Warte Paps, ich helfe-"
"Vorsicht!", fiel Kakashi mir ins Wort und fing im nächsten Moment die größte der drei Tüten haarscharf vor dem Boden auf.
"Dankeschön Kakashi! Aber was macht ihr beiden denn noch hier? Ayame hat mir erzählt, dass du jetzt deine letzte Prüfung hast!", sagte mein Vater erst an uns, dann an mich gerichtet. Gerade als ich ihm sagen wollte, dass wir sie nur noch mal kurz vorher sehen wollten, überkam mich wieder dieser ekelhafte Brechreiz. Ich presste eine Hand vor meinen Mund, die andere auf den Bauch und ging ein Stückchen in die Knie.
"Was ist mit dir Itami?", fragten mein Vater und Ayame im Chor, doch Kakashi schien zu verstehen. Er zog mich schnell aus der Bude in eine unbelebte Seitengasse, wo ich mich dann erneut übergab.
"Was ist los mit dir Ita?", fragte Kakashi während er mir eine Serviette reichte.
Ich schüttelte nur den Kopf und seufzte.
"Willst du immernoch an der Prüfung teilnehmen? Du siehst -"
"Ich werde teilnehmen!"
Er atmete tief ein und half mir dann hoch.
"Also echt, ich werde aus dir echt nicht schlau. Aber solltest du nochmal...!" Kakashi formte mit seinen Lippen unter der Maske etwas, was man in keiner Hinsicht missverstehen konnte. Ich nickte nur und lächelte betroffen.
"Ist ja gut, ich hab es verstanden. Wir sollten jetzt aber trotzdem los, sonst kommen wir, wie immer, zu spät!"
Das 'wie immer' war zwar nicht ganz zutreffend, aber dennoch wackelte ich mit den Augenbrauen und stieß Kakashi in die Seite.
Doch er seufzte nur und sprang auf eines der Dächer.
"Na dann!"
Ich folgte Kakashi und lief ebenfalls über die Dächer.
                           "Itami."
Alles verblasste und Kaguya stand vor mir.
"Geh bitte nicht zu der Finalrunde. Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei."
"Wie meinst du das?"
"Ich kann ein fremdes Chakra spüren. Mehrere sogar. Und diese Chakren geben mir nicht gerade ein wohliges Gefühl. Gibt es jemanden oder etwas, der seit kurzem eine große Kraft bekommen hat?"
Ich überlegte kurz. Dann traf es mich wie der Blitz.
"Sasuke!"
"Wo ist er jetzt?"
Hektisch sah ich mich um, konnte aber natürlich nur eine unberührte Wasserfläche sehen.
"Im Krankenhaus. Ich gehe sofort zu ihm."
Kaguya nickte und ich kam wieder zu mir. Ich blinzelte und wurde sofort durchgeschüttelt. Eine Hand lag auf meiner Wange.
"Itami? Itami! Endlich bist du wach!"
Orientierungslos blickte ich mich um und bemerkte erst jetzt, dass ich in Kakashis Armen irgendwo auf einem der Dächer Konohas lag.
"Ah... Ich muss zu Sasuke!"
"Hä?" Kakashi sah mich ziemlich frustriert an.
"Warum das denn? Es geht ihm bestimmt -"
Ich rappelte mich auf und half nun Kashi nach oben.
"Nein, du verstehst das... Orochimaru!"
Kakashi riss seine Augen auf und starrte mich entgeistert an.
"Orochimaru?! Aber-"
"Kein Aber! Komm jetzt!"
Ich zog ihn mit mir und wir rannten gemeinsam zum Krankenhaus.
Kurz darauf stürzten wir an der Rezeption vorbei zu Sasukes Zimmer. Vor ihr standen zwei Männer mit Tiermasken.
Kakashi brauchte nur kurz zu nicken, und die Männer ließen uns gewähren.

Das Zimmer war sehr schlicht gehalten. Weiße, unnahbare Wände, ein großes, mit altmodisch gemusterten Vorhängen und in aschfarbenem Ton gehaltenes Mobiliar. In ein Krankenzimmer gehört natürlich ein Krankenbett und in diesem saß Sasuke. Aufrecht und mit einem an Melancholie grenzenden Gesichtsausdruck sah er aus dem Fenster. Leise schloss ich hinter uns die Tür, woraufhin Sasuke sich zu uns drehte.
"Kakashi-Sensei, Itami-San. Was machen sie denn hier? Sollten sie nicht bei der Finalrunde sein?"
Ich trat einen Schritt näher zu Sasuke.
Kakashi stellte sich neben mich.
"Ich hab Itami zufällig auf dem Weg zur Arena getroffen, als sie auf einmal anfing das wir zu dir müssten und das du in Gefahr bist." Der erste Teil war natürlich gelogen, aber ich hatte nichts dagegen einzuwenden.
Er nickte jedoch nur etwas irritiert und wandte sich dann wieder der hinter dem Fenster verschlossenen Landschaft zu.
"Wie geht es dir Sasuke?" Eben genannter drehte sich zu mir und sah mich etwas irritiert an.
"Ja... Ganz gut."
"Ich werde noch eine Weile hier bleiben. Ich mache mir ziemlich große Sorgen, besonders wegen...," Ich machte eine kleine Pause. "Orochimaru."
Der Uchiha nickte und zuckte dabei mit den Schultern.
"In Ordnung."
Auf einmal beugte sich Kakashi und flüsterte etwas, woraufhin ich nickte.
"Ich möchte nur noch einmal kurz nach Lee sehen."
Diesmal erwiderten weder Sasuke noch Kakashi etwas.

"Lee?"
"Ja?"
Ich öffnete die Tür zu seinem Zimmer und trat ein, diesmal ohne Begleitung von Kakashi, der bei Sasuke geblieben war.
"Guten Morgen Itami-San! Sollten sie jetzt nicht bei der Finalausscheidung sein?"
"Erstens, du kannst mich gerne duzen, oder sehe ich etwa so alt aus? Und zweitens habe ich auf einmal ein ziemlich mieses Gefühl gehabt. Frag nicht warum. Wie geht es dir?"
Lee lächelte traurig und sah auf seine makellos weiße Bettdecke. Sein Zimmer war genauso wie das von Sasuke eingerichtet. Was mir besonders aufgefallen war, dass beide jeweils eine Narzisse und Sasuke noch zusätzlich eine rote Rose in einer Vase stehen hatte.
"Darf ich fragen von wem die ist?", sagte ich und zeigte auf die kleine Blume. Seine Laune besserte sich schlagartig und mit einem stolzen Grinsen sagte er:
"Sakura hat sie mir geschenkt! Toll, nicht wahr?" Ich nickte aufmunternd.
"Das stimmt!"
Eine Weile herrschte eine unangenehme Stille.
"Ich geh dann mal Lee! Lass es dir gut gehen!", brach ich das Schweigen.
"Ist gut, vielen Dank Itami-San!"
Mit festem Schritt ging ich zurück zu Sasuke.
"Da bin ich wieder!", platzte ich anscheinend ungewollt laut ins Zimmer, denn Kakashi sssssch-te und hielt einen Finger auf die Lippen. Ich stockte augenblicklich und folgte Kakashis Deut zu Sasuke, der friedlich in seinem Bett schlief.
"Wenn es dir nichts ausmacht würde ich gerne zu den Kämpfen gehen, um Naruto und die anderen ein wenig zu unterstützen.", sagte Kashi leise.
Ich nickte.
"Pass gut auf Sasuke und die anderen hier auf!" Der grauhaarige Jonin gab mir noch schnell einen Kuss, dann verschwand er aus dem Krankenzimmer. Ich holte mir einen Stuhl und setzte mich neben Sasukes Bett. Er schlief tief und fest, und nichts deutete auf einen Traum oder Ähnliches hin. Das gedimmte Licht und Sasukes regelmäßiger Atem waren wahnsinnig einschläfernd. Nach einiger Zeit fielen auch mir die Augen zu, wobei ich Kaguyas Warnung anscheinend völlig außer Acht gelassen hatte.

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Es is sage und schreibe 23.45, und ich bin nicht müde. Wollte eigentlich Animes gucken, aber zur Zeit kommt nur Triage X und naja, dass is mir etwas zu... Egal, ihr wisst was ich meine! Also dann gute Nacht ma frendos! Ly 💁🌸

the brave - Spiel mir das Lied vom Leben [Kakashi FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt