Kapitel 9: LaBoum und das Versprechen

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In letzter Sekunde konnte sich der Kapitän retten und schaffte es durch die Luke. Er landete in einem langen Gang, neben dem ein Kanal verlief. Der Gang wurde zum Glück durch Kerzen an den Wänden beleuchtet, weswegen Ruffy was sehen konnte. Ruffy war etwas verzweifelt, da er nicht wusste, wo er war und wo er hinlaufen sollte und wo seine Freunde waren.

Während der Strohhutträger suchend durch die Gänge lief, sind die anderen bereits im Magen angekommen. „S ... sind wir tot?", wollte der Kanonier in einer Ecke des Decks kauernd wissen. „Nein. Wir sind im Magen des Wales und ..."
„Was?! Im Magen?!", unterbrach Lysop panisch Satsuki.
„Ja. Der Himmel ist nur aufgemalt und das, worin wir schwimmen, ist Magensäure."
„Jetzt bin ich völlig verwirrt. Kann mir das jemand erklären?", fragte der Schwertkämpfer.
Da tauchte auch schon ein alter Mann aus einem kleinen Häuschen, welches sich auf einer sehr sehr kleinen Insel im Inneren des Magens, auf, dessen Kopf wie eine Blume aussah. Der Mann setzte sich auf einen Liegestuhl, unter einer Palme, welcher vor dem Häuschen stand, und las gemütlich die Zeitung.
„Freunde, das ist Krokus, Leuchtturmwärter und ehemaliger Schiffsarzt vom legendären Gold Roger. Er ist 71 Jahre alt und passt seit nunmehr 50 Jahren auf diesen Wal auf - der Wal heißt übrigens LaBoum. Eine Piratenbande - die Rumba-Piraten, um genau zu sein - ist vor 50 Jahren vom West Blue hierher in die Grand Line gekommen. Sie haben wie wir den Rivers Mountain bezwungen und haben es in die Grand Line geschafft. Doch auf ihrem Weg dahin ist ihnen ein kleiner Wal, welcher seine Herde beziehungsweise Familie verloren hat - ob sie noch leben, weiß niemand, nicht einmal ich -, begegnet. Dieser Wal war LaBoum als er noch so klein wie ein Segelboot war. Auf jeden Fall nahmen die Piraten LaBoum mit auf ihre Reise, zumindest bis kurz vor dem Rivers Mountain. Sie hatten sehr viel Spaß miteinander, doch irgendwann konnten sie ihm nicht mitnehmen. Die Grand Line wäre zu gefährlich für den kleinen Wal, dennoch interessierte es LaBoum nicht. Er wollte weiterhin mit seiner neugewonnenen Familie reisen, denn er hatte ja sonst keinen mehr, bei dem er bleiben könnte. LaBoum hatte keine Freunde, keine Familie, gar nichts. Die Rumba-Piraten waren seine einzigen Freunde. Sie hätten LaBoum ja gerne weiterhin mit auf Reisen genommen, doch die Grand Line war zu gefährlich für den damaligen kleinen Wal. Wäre LaBoum mitgekommen, hätte er es mit eigenen Augen mitbekommen. Denn die Piraten sind auf ihrer Reise gestorben. Erst der Kapitän und wenige kurze Zeit danach auch die restliche Bande, auch LaBoums bester Freund. Deswegen haben die Piraten ihn damals auch am Kap der Zwillinge bei Krokus gelassen. Nur LaBoum weiß nicht, dass seine Freunde tot sind. Sie haben vor 50 Jahren sich und LaBoum das Versprechen gegeben, dass sie die gesamte Grand Line umsegeln und sich hier wiedertreffen, doch sie kamen nie wieder und LaBoum wartet immer noch. Doch der Traum, sie wiederzusehen, besteht immer noch, denn einer hat überlebt ... auch wenn er tot ist. Er hat auf seiner Reise die Totenreich-Frucht gegessen. Diese Kraft bewirkt, dass der Nutzer, wenn er stirbt, wieder aufersteht, sprich seine Seele steigt aus dem Totenreich empor und geht wieder in seinen Körper zurück. Nur LaBoum wird diesen Kameraden, der übrigens sein bester Freund war, wahrscheinlich nicht erkennen, denn er hat sich ganz schön verändert, denn das Schiffswrack, auf dem er durch die Meere trieb, trieb durch so dunkle Nebelgebiete, sodass seine Seele 50 Jahre brauchte, um sein Körper zu finden. Und jetzt ist er ein lebendes und sprechendes Skelett."
Während einige der Strohhüte ein bedrücktes Gesicht machten, verblasste das Gesicht des alten Mannes. Krokus wollte Chihiro gerade fragen, warum sie so viel wisse, doch er kam nicht dazu, denn plötzlich kamen aus dem riesigen Metalltor, welches sich hinter der Flying Lamb befand, drei Personen rausgeflogen. Sie flogen im hohen Bogen in die Magensäure, doch Chihiro konnte dies durch die Kopie einer Teufelsfrucht verhindern.
„Ace, fessel mal die beiden mit den Seilen.", sagte Chihiro zu Ace und warf ihm zwei Seile zu.
„Wer sind die beiden?", wollte der Schwertkämpfer wissen. Daraufhin antwortete der Leuchtturmwärter auf Zorros Frage und brachte sie anschließend nach draußen. Auf dem Weg ins Freie erzählte Satsuki der Bande mehr über das Pärchen, das mit Ruffy durch das Tor geschleudert kam: „Das sind Mr. 9 und Miss Wednesday. Sie sind Mitglieder der Baroque Firma, einer schlimmen Mafiaorganisation, die sich das Wüstenkönigreich Alabasta unter den Nagel reißen wollen. Sie wollen den König stürzen und geben ihm die Schuld für die große Dürre, die seit Jahren dort herrscht, weshalb er somit automatisch die Rebellen auf den König hetzt."
Miss Wednesday wurde sofort blass im Gesicht.
„Woher weiß der Alte das? Woher weiß er über die Geschehnisse in meiner Heimat Bescheid? Ist er auch ein Agent der Organisation und wurde er von Mr. 0 geschickt? Wenn der alte Sack nicht sofort seine Klappe hält, dann ... hoffentlich kennt er nicht meine wahre Identität, weil wenn doch und er sie ausplappert, ist es aus.", murmelte die Agentin der Baroque Mafia leise vor sich hin. Draußen angekommen schmiss die kleine Bande ein Bankett und währenddessen klärten Chihiro und Satsuki den alten Leuchtturmwärter auf und erzählten ihm, woher sie so viel wissen.

Das Bankett neigte sich langsam dem Ende zu und Die Strohhutpiraten verabschiedeten sich von Krokus und LaBoum und dabei gab Ruffy LaBoum dasselbe Versprechen, was die Rumba-Piraten ihm vor 50 Jahren gaben. Nachdem sie vom Kap der Zwillinge abgelegt haben, brachten die Piraten Mr. 9 und Miss Wednesday, welche eigentlich gekommen waren, weil sie den Wal umbringen und essen wollten, wieder nach Hause.
Auf dem Weg zur Insel Whisky Peak, welches der Stützpunkt der beiden Agenten ist, ging Chihiro zu den zwei Passagieren und bat darum, dass sie mit Miss Wednesday alleine reden kann. Erst verweigerte Mr. 9 dies, doch die Agentin willigte der Bitte ein und so ließ er die Mädchen allein.
„Woher wisst ihr so viel, woher wisst ihr über meine Heimat und über die Lage dort Bescheid? Aus dem Königshaus kommt ihr nicht, sonst würde ich euch kennen. Seid ihr Spione von ...?"
„Nein, und genau deswegen wollte ich mit dir darüber reden. Hör mir zu Prinzessin Vivi von Alabasta!"

One Piece - Kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt