Kapitel 11: Der Abschied

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„Leute, ich mach mich dann Mal auf den Weg."
„Wohin gehst du Chihiro?", wollte der Kanonier wissen, dessen Interesse geweckt wurde.
„Ich habe was zu erledigen. Eine Freundin braucht mich gerade dringend. Sie braucht meine Hilfe."
Die Strohhüte, die sich um die 20-jährige Chihiro versammelt hat, waren verwirrt. Welche Freundin? Wen meint sie? Selbst Ace war verwirrt, denn er hat sie auf ihrer Reise begleitet und kann sich an kein einziges Mädchen erinnern, mit der sie sich befreundet hat und die Hilfe bräuchte. Der Einzige, der wusste, wen sie meinte, war ihr Vater Satsuki.
„Wir können doch mitkommen und gemeinsam helfen.", bot Lysop an und Ruffy stimmte ihm zu: „Genau, ist ja nicht so schlimm, wenn wir einen kleinen Abstecher machen. Ist ja nicht so weit. Notfalls können wir immer noch hierher zurückkehren und von hier aus weitersegeln."
Doch Chihiro lehnte ab und sagte: „Nein, ich geh alleine. Außerdem wenn man mit dem Schiff hinfahren würde, würde es ewig dauern, denn sie wohnt, oder soll ich sagen wohnte im West Blue."
„Warum 'wohnte'?", wunderte sich Zorro.
„Die Insel, auf der sie einst lebte, existiert nicht mehr. Sie wurde vor 20 Jahren durch einen Buster Call zerstört."
„Was ist ein Buster Call?!"
„Der größte Albtraum jedes Menschen. Wenn man den Buster Call auslöst, rücken zehn Kriegsschiffe der Marine an und zerstören die gesamte Insel, bis nichts mehr übrig ist. Wenn jemand stirbt, wird nicht hinterher getrauert. Es wird keine Rücksicht genommen. Die Insel wird von jeder Landkarte gelöscht. Man will den Buster Call nicht mit eigenen Augen erleben. Die Freundin, die ich meine, ist erst acht Jahre alt und muss ihn mit eigenen Augen erleben, alles, was sie jemals hatte, ihre ganze Heimat, wurde zerstört. Selbst ihre eigene Mutter, mit der sie nie Zeit verbringen konnte, weil sie all die Jahre unterwegs war, starb durch den Vorfall. Deswegen werde ich in die Zeit zurückreisen und werde versuchen, dies zu verhindern."
Bedrückte Stimmung flog über das Schiff, das Lachen verstummte und jeder blickte trübselig auf den Boden.
„Auf jeden Fall werde ich mich jetzt auf den Weg machen. Ihr müsst jetzt die nächsten Wochen ohne mich auskommen."
„Aber du könntest dich theoretisch jetzt in die Vergangenheit reisen, den Vorfall verhindern und zu diesem Zeitpunkt wieder zurückkehren.", greifte die Navigatorin ein.
„So einfach ist das nicht Nami. Die Zeit-Frucht, die ich gleich kopieren werde, ist komplizierter als man denkt, denn wenn man in die Vergangenheit reist und dort für einen längeren Zeitraum verweilt, so geht die Zeit, von der man kommt, weiter. Kurz erklärt: Wenn ich beispielsweise zehn Jahre zurückreise und dort für vier Monate verweile, dann kann ich nicht zu dem Augenblick, von dem ich ursprünglich kam, reisen, sondern kann erst vier Monate nach dem Ursprungspunkt rauskommen. Ich weiß, das klingt sehr kompliziert, aber solange es für den Nutzer verständlich ist, reicht das. Paps ist ja bei euch, also falls ihr Fragen oder Probleme habt, wendet euch an ihn, er weiß genau so viel wie ich."

Langsam bildete sich vor Chihiro ein Portal. Bevor sie reinstieg, verabschiedete sie sich nochmal von allen und ihrem Vater. Die 20-jährige stieg in das Portal und verschwand. Ein Wind wehte über die Flying Lamb und es herrschte Stille. Von Chihiro und dem Portal fehlte jegliche Spur.

One Piece - Kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt