Kapitel 40: Ein letztes Mal

15 0 0
                                    

Sie sind gerettet. Die Flying Lamb ist gekommen, um ihre Besatzung ein letztes Mal aus der Klemme zu helfen, um ein letztes Mal mit ihnen in See zu stechen. Die Strohhutpiraten versuchten, zu fliehen. Das Tor der Gerechtigkeit, durch das eigentlich Robin gebracht werden sollte, schloss sich. Durch den großen Druck der sich schließenden Torflügel entstanden im Meer große Wirbelströme. Derweil versuchten die Besatzungen der Kriegsschiffe die Piraten zu versenken, doch sie verfehlten immer um wenige Meter oder trafen sich gegenseitig, da durch die Strömung sich die Formatierung der Schiffe verändert hat und die Ruder verrücktspielten. Damit das Schiff nicht getroffen wird, wehrten Zorro, Sanji und Ruffy die Kanonenkugeln ab.
„Da haben wir ihn. Der Weg zum Sieg,", sagte Nami „Chopper, volle Kraft Backbord!"
Die Flying Lamb bewegte sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Sie haben den Fluss der Ströme erfasst und segelten schnell und geschmeidig zwischen den Kriegsschiffen hindurch.
„Franky, mach dein Ding!", rief Nami dem Cyborg Franky zu, der auf dem Hinterdeck der Flying Lamb stand. Er berührte die Spitzen seiner Zeigefinger mit denen der Daumen. Zwischen seinen breiten Unterarmen ist eine Metallstange, die an einem dünnen Metallrohr angrenzte. Die O's, die er mit seinen Zeigefingern und Daumen bildete, legte er um das Rohr und hielt es fest. Er richtete das Rohr in Richtung des Wassers. Franky saugte jede Menge Luft ein. Seine Unterarme wurden größer. „Coup de Cent!"
Mit einem Mal wurde die ganze Luft, die er soeben eingesaugt hat, wieder ausgestoßen. Und mit diesem Druck wurde die Flying Lamb angestoßen und flog in die Luft. Sie flogen durch den Himmel. Lysop schoss mit seiner großen grünen Schleuder eine Rauchbombe in Richtung der Kriegsschiffe, woraufhin eine riesige Rauchwolke entstand, dort, wo, bis eben noch die Flying Lamb war. Die Kriegsschiffe schossen in die Rauchwolke rein, doch vergebens. Das Piratenschiff war längst nicht mehr da.
Sie haben es geschafft, sie haben gewonnen und sind erfolgreich geflohen.

Es war ruhig auf der Grand Line. Während Ruffy und Chopper auf dem Schiff nach Lysop suchten, der sich wieder hinter seiner Maske versteckt hat, überlegten sich die anderen auf dem Schiff, wie die Flying Lamb von Water 7 nach Enies Lobby ganz alleine segeln konnte, trotz stürmischen Wetters und ohne jegliche Besatzung.
Plötzlich tauchte am Horizont ein riesiges Schiff auf. Es war das Schiff der Galeera Company. Das Schiff näherte sich mit tosendem Applaus und Jubel. In erster Reihe stand mit verschränkten Armen der bandagierte Bürgermeister von Water 7, Herr Eisberg. Auf seiner Schulter sitzend seine kleine weiße Rennmaus.

Kaum, dass das Schiff vor der Flying Lamb stehen geblieben ist, begann es auf der Flying Lamb zu krachzen und knacksen. Der Schafskopf mitsamt dem ganzen Bug krachte nach vorne. Das Holz des Schiffes ließ nach und brach. Die Metallplatten an der Seite des Schiffes konnten den Bug nicht mehr halten. Die auf dem Bug stehende Besatzung verlor das Gleichgewicht und fielen nach vorne.
„Hey, was ist los? Was ist passiert?"
„Das ist jetzt nicht besonders überraschend, oder? Sollte so etwas nicht passieren?", antwortete Sanji auf Ruffys Frage, „Sie sagten doch, dass Lämmchen nie wieder segeln könne. Das hast du doch nicht vergessen, oder?"
„Hey du, wir haben Schwierigkeiten, Lämmchen braucht Hilfe!", rief Ruffy Herrn Eisberg verzweifelt zu, „Du musst etwas unternehmen! Ihr alle ... Spitzen Timing! Ihr seid doch alle Zimmermänner! Bitte! Helft uns! Sie ist unser Freund! Sie hat uns den ganzen Weg unserer Reise getragen. Und nur dank Lämmchen konnten wir entkommen."
Eisberg schwieg und sagte dann in ruhiger und ernster Stimme: „In diesem Fall: Lasst uns gemeinsam Abschied nehmen. Ich habe bereits alles getan, was ich konnte. Nachdem ihr abgereist seid, hörte ich vom Schiffsfriedhof eine Stimme. Sie sagte mir, dass sie ein letztes Mal fahren möchte. Ich habe das Schiff so gut repariert, wie ich nur konnte. Sie bedankte sich. Strohhut, in diesem Augenblick erleben wir ein Wunder. Das Wunder eines Schiffes, das weit über seine Grenzen hinausging. Ich bin nun schon seit vielen Jahren ein Schiffsbauer, aber ich habe noch nie so ein bemerkenswertes Piratenschiff gesehen. Es hatte eine verdammt gute Zeit und ist dankbar, dass es euch diesen Weg tragen durfte."
Ruffy schloss die Augen, senkte den Kopf und murmelte: „Ich verstehe."

Bevor die Strohhutpiraten ein letztes Mal das Schiff verließen, fragte Chopper traurig und besorgt: „Chihiro, was sollen wir mit deinem Vater machen? Willst du ihn mitnehmen und irgendwo beerdigen oder was willst du mit seinem Leichnam machen?"
Chihiro antwortete tapfer und kämpfend, nicht in Tränen auszubrechen daraufhin: „Bevor er starb, hat er mir gesagt, dass er mit Lämmchen "begraben" werden möchte. Er möchte mit ihr ein letztes Mal auf Reise gehen und mit ihr neue Welten bereisen. Deswegen würde ich ihn auf dem Schiff lassen, damit sein letzter Wunsch in Erfüllung geht."
Chihiro kniete ein letztes Mal sich neben ihr Vater, nahm ihre Kette ab, die ihr Vater ihr damals gab und legte sie in seine Hand. Sie machte seine Hand zu, sodass seine Hand die Kette umschloss und legte die Hand auf seine Brust und sagte: „Damit wir für immer bei dir sind." und küsste ihn auf die Stirn.

Die Mitarbeiter der Galeera ließen zwei Boote runter. Ein größeres, auf dem Chihiro, Nami, Lysop, Zorro, Sanji, Robin, Franky, Oma Cocolo, Chimney und Gonbe standen in Blickrichtung zur Flying Lamb und ein kleineres Boot, auf dem Ruffy mit einer brennenden Fackel vor den anderen Stand.
Es war windstill, auf dem weiten Meer war nichts zu hören bis auf das Plätschern des Wassers an den Booten und Schiffen und dem Knistern des Feuers. „Seid ihr alle bereit?", fragte Ruffy bedrückt.
Gleichzeitig stimmten alle traurig und bedrückt zu.
Mit der Fackel zur Flying Lamb gerichtet, sagte Ruffy bedrückt: „Lämmchen, Satsuki, der Grund des Meeres ist ein dunkler und einsamer Ort. Aber wir werden uns hier verabschieden. Vielleicht ist es besser, wenn Lysop nicht hier ist, um das zu sehen. Ich weiß nicht, ob er den Anblick ertragen könnte. Und es tut mir für Chihiro leid, dass sie den Anblick ertragen muss, ihren toten Vater brennen sehen zu müssen." Er machte eine Schweigeminute.
Zorro sprach leise, ohne sich zu bewegen, zu Lysop, der neben ihm stand: „Wie stehst du dazu?"
„Es tut zwar weh, aber es ist Zeit. Die Zeit ist gekommen, um Abschied zu nehmen. Sie hat sich entschieden."
Ruffy warf die Fackel in die Lücke zwischen Bug und Deck, die beim Brechen entstanden ist und das Schiff ging in Flammen auf.
„Danke für all die Zeit, die du uns getragen hast, Lämmchen. Und ganz großen Dank an dich Satsuki, dass du uns auf dieser Reise begleitet hast und ein toller Freund und Vater für uns warst."
Während das Feuer immer wurde, fiel vom Himmel leuchtende Schneeflocken.
Die Erinnerungen an die großartige Zeit mit der Flying Lamb kamen den Strohhüten hoch. Nach und nach sackte das Schiff in sich zusammen und verbrannte.
Auf einmal ertönte erneut eine weibliche Stimme aus dem Nichts: „Es tut mir leid. Ich wünschte, ich hätte euch noch weitertragen können. Es tut mir leid, ich wünschte wir hätten für immer zusammenbleiben können. Aber ich..."
„Wenn sich jemand entschuldigen muss, dann sind wir das Lämmchen.", unterbrach Ruffy in Tränen ausgebrochen, „Es tut mir leid, dass ich so schlecht im Steuern bin. Es tut mir leid, dass ich dich gegen Eisberge gesteuert habe oder ich deine Segel zerrissen habe. Zorro und Sanji die Idioten haben auch ständig was kaputt gemacht. Und Lysop hat immer versucht, dich zu reparieren, aber leider ist er nicht der Beste darin. Es tut mir auch leid, dass ..."
Aber ich war glücklich. Vielen Dank euch allen, dass ihr euch um mich gekümmert habt. Ich war wirklich glücklich.", fuhr die Stimme aus dem Nichts fort.
Das Schiff brach endgültig in sich zusammen und brennend lagen restliche Holzteile auf der Wasseroberfläche.
Die Strohhutpiraten brachen in Tränen aus. Nami und Chihiro sackten zu Boden und alle blickten mit Tränen in den Augen und heulend dorthin, wo einst die Flying Lamb im Wasser schwamm.
„LÄÄÄÄÄÄÄÄMMCHEN!!!"

Liebe Flying Lamb, lieber Satsuki, immer wenn die Abendsonne untergeht, werden unsere Gedanken weit hinausgeschickt. Ein paar Tränen schwimmen dann im Ozean, hin zu euch, es führt kein Weg zurück. Unsere Augen sehen euch nie mehr am Horizont, doch wir Träumen weiter und wir wissen jetzt, dass ihr dort in einer anderen Welt nochmal die Segel setzt. Ganz egal, wohin die Wellen uns treiben, ihr wart immer ein Freund und ihr werdet es immer bleiben. Und wir dachten nie daran, dass uns etwas trennen kann. Wenn der Wind uns morgen auch schon wieder entgegenweht, wissen wir das unser Traum niemals untergeht. Er wird weiter gehen, auch wenn man die besten Freunde verliert. Gerade aus, wir dachten, dass die Richtung noch stimmt und dass unsere ganzen Träume unser Kompass sind. Heute bezwingen wir die härteste See, auch wenn der Wind sich dreht. Ihr habt uns verlassen, doch für immer und ewig schlägt unser Herz für euch. Ihr habt uns getragen, beschützt und kein Weg war zu weit. Ihr wart mehr als nur ein Freund für so lange Zeit, doch am Ende ist es ein Lächeln, das noch übrigbleibt. Wir sind immer noch unterwegs, unsere Träume sind nicht fort. Das Versprechen bleibt, Ihr habt unser Wort. Es kommt der Tag, an dem sich nur die Wahrheit zeigt. Keine Tränen mehr und keine Einsamkeit. Keine Rätsel mehr, ganz sicher, bald sind wir so weit! Durch alle Welten fliegen die Gedanken zu euch. Es gibt keine Fragen mehr, die Antwort liegt hier. Und wir schicken sie weit hinaus, hinaus zu euch!

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 04 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

One Piece - Kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt