Sweet lucy in the sky
Got a smile of an angel, come here and spread your wings
I'm just a dirty old man
Trying to play your game, I'll set your wings on fire
Dein prüfender Blick erfasste die letzte Banknote und du legtest das Geld in die Tasche. Zufrieden nicktest du und warfst dir die Tasche voller Geld über die Schulter.
»Wie immer ein Vergnügen.«
»Wir brauchen noch dein Kreuz.« Der Verwalter kramte im Schreibtisch kurz nach dem richtigen Formular, schien dort aber nichts zu finden. »Warte kurz. Ich muss sie aus dem Büro holen.«
»Lass dir Zeit.«, erwidertest du gelassen und riebst dir den verspannten Nacken.
Der Verwalter der Annahmestelle war kaum eine Minute aus dem Raum, da ging die schwere Metalltür auf und ein weiterer Kopfgeldjäger betrat den Untergrund. Aufmerksam beobachtetest du, wie er einen Toten hinter sich her schleifte und den Körper vor dem Schreibtisch des Verwalters zu Boden gleiten ließ.
Er sah dich an und du nicktest ihm kühl zu. Kakuzu.
Dies war nicht euer erstes Treffen, ganz im Gegenteil. Eure Wege kreuzten sich sehr oft, doch Gespräche waren ausgesprochen selten. Ein kurzes Nicken war die am häufigsten gewählte Form eurer Kommunikation.
»Großer Fisch, hmm?«, fragtest du leise und seine grünen Augen wanderten herab zu dir – er war einen ganzen Kopf größer als du. Er sagte nichts auf deinen Kommentar, sondern schnaubte nur genervt.
»Dann eben nicht.« Der Verwalter kam zurück, sah verdutzt zu Kakuzu – reichte dir dann aber kühl das Formular und du setztest deine Initialen an die Fußnote.
»Bis zum nächsten mal.«, verabschiedetest du dich vom Verwalter und auch von Kakuzu. Der ältere Kopfgeldjäger sah dir nach und hört dem Verwalter nur mit einem halben Ohr zu.
Die Luft im Untergrund roch stets modrig und war feucht, doch als du an ihm vorbei gingst streifte dein Duft zart an ihm vorbei. Er liebte deinen Duft und das Licht der Neonröhren auf deinem Haar. Das kalte Licht ließ deine Haut glänzen und deine Augen funkeln. Er war schon lange an dir interessiert – doch diesem niederen Trieb gab er nicht nach.
Nein, er hielt dich auf Distanz. Er hielt alles auf Distanz. Distanz bedeutete Sicherheit.
»Kakuzu.«
Er drehte sich zum Verwalter – er hatte schon gar nicht mehr zugehört. Er setzte sein Zeichen unter das Formular und begann das Geld nachzuzählen. Er verzählte sich vier mal.
Du saßt in der Krone der riesigen Eiche, zu deren Fuße der Eingang zur Verwaltung war. Du beobachtetest wie Kakuzu die Annahmestelle verließ und sich in Richtung Westen aufmachte. Kurz dachtest du nach – du solltest ihm folgen. Er war sehr zielstrebig und sicherlich schon auf dem Weg zum nächsten Gesuchten. Fleißig war er, das musste man ihm ja lassen. Auch wenn du nicht wirklich schlau wurdest aus diesem Mann, er hatte etwas faszinierendes an sich – und gleichzeitig etwas sehr beunruhigendes. Er war schwer einzuschätzen, selbst für dich.
Natürlich sah er dich im Baum sitzen. Er hörte jeden deiner Atemzüge und selbst gegen den Wind konnte er noch schwach deinen Duft wahrnehmen. Entweder warst du wirklich so dumm zu glauben dass er dich nicht bemerken würde – oder du hattest mehr Mut als Verstand. Ein falscher Schritt oder auch nur ein falsches Wort und er würde nicht zögern dich zu töten.
Zugegeben, er wäre nicht abgeneigt Vergnügen mit Geschäft zu vermischen. Du warst schon ein hübsches Ding, wer würde da Nein sagen?
Aber er widerstand der Versuchung, die Konsequenzen waren schlecht vorauszusagen. Es konnte viel dabei schief gehen. Ein Verlust der Distanz war keine akzeptable Bedingung für ein bisschen Spaß. Das war ein Luxus den er sich nicht leisten konnte; Nicht in diesem Leben.
Er begnügte sich damit dass ihr beide euch hin und wieder auf euren Verfolungsjagden traft. Sei es in einem Dorf oder durch puren Zufall auf Reisen.
Zugegeben, es war nicht immer Zufall. Wenn ihm bekannt war dass du bald ins Dorf kommen würdest verlängerte er seinen Aufenthalt um einige Tage. Er tat überrascht wenn du ihm über den Weg liefst und war dir gegenüber ablehnend und kalt. Es ging nicht darum mit dir zu reden oder eine Bindung zu dir aufzubauen, ihm gefiel einfach euer gelegentliches Miteinander. Nichts allzu verbindliches, nur kurze Momente die es zu genießen galt.
Kurze Momente waren alles was ihr als Kopfgeldjäger hattet. Es gab nichts Beständiges in diesem Leben außer Geld und Rivalität untereinander. Er hatte sich schon längst an die Einsamkeit gewöhnt, sie war zu einem Teil von ihm geworden. So fest mit ihm verwachsen dass er sie nie wieder ablegen könnte, selbst wenn er es wollte.
Du brachtest etwas Abwechslung in sein Leben und ihm stand schon seit geraumer Zeit der Sinn nach etwas Spaß. Es verlockte ihn sehr mit dir zu spielen. Ein kleiner Flirt, etwas Vergnügen von Zeit zu Zeit. Er fragte sich ob du dich auf so etwas einlassen würdest.
Er hielt dich nicht für leicht zu haben, doch er wusste Menschen nur zu gut zu manipulieren.
Er würde mit dir spielen und einen Heidenspaß dabei haben. Dich zerbrechen wie Porzellan.
Immerhin warst du nichts weiter als eine junge Frau, wesentlich unerfahrener und naiver als er selbst.
Dabei hattest du dir das Ganze selbst zuzuschreiben. Deine feinen, herausfordernden Bewegungen verrieten deine Absichten nur zu gut. Der Schwung deiner Hüfte, das boshafte Funkeln in deinen Augen und dieses verschmitzte Lächeln, welches nur für ihn bestimmt war.
Es war deine eigene Schuld wenn du ihn so provoziertest.
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Big Bad Wolf
FanfictionKakuzu x Reader // Es war schon immer eine seltsame Beziehung zwischen dir und Kakuzu - man konnte es eher ein schwaches Interesse nennen. Doch selbst ein nur schwaches Interesse kann der Funke sein der alles niederbrennt.