You are my sunshine, my only sunshine
You make me happy when skies are grey
You never know, dear, how much I love you
Please don't take my sunshine away
Kakuzu schloss hinter sich die Tür und lauschte in die Hütte – es war kein Geräusch zu hören.
»Ich bin im Schlafzimmer!«, hörte er dann deine Stimme und nachdem er sich seines Mantels und der Maske entledigt hatte atmete er tief durch. Sorge hatte ihn für den Bruchteil einer Sekunde überrollt, doch es war alles in Ordnung – deine Stimme beruhigte seine schlimmsten Befürchtungen.
Seinen starken Beschützerinstinkt verfluchend steckte er die Hände in die Taschen und ging durch den Flur bis hin zum Schlafzimmer.
Er blieb irritiert stehen, als er dich im Bett liegen sah. Du sahst müde aus und entkräftet, doch gleichzeitig mit einem so strahlenden Lächeln auf den Lippen dass ihm das Herz bis zum Hals schlug.
»Komm her.« Du klopftest auffordernd auf die Matratze und er folgte deiner Aufforderung. »Du solltest jemanden kennenlernen.«
Er blieb in der Mitte des Raumes stehen, als er das kleine Bündel, gewickelt in warme Decken an deiner Seite sah. Wie angewurzelt wagte er keinen Schritt weiter – weshalb war ihm selbst nicht ganz klar. Deine großen Augen funkelten ihn voller Liebe an, als du das kleine Bündel näher an dich drücktest und er schluckte.
»Komm.«, wiederholtest du leise und er überwand die letzten Schritte bis zum Bett, wo er sich auf die Kante nieder ließ.
Du schenktest ihm ein warmes, breites Lächeln als du die Decke ein wenig zur Seite schobst. Du richtetest dich auf – noch immer ein wenig erschöpft – und legtest ihm das Kind in die Arme.
Ein Lachen konntest du dir nicht verkneifen, als du seinen hilflosen Blick zu dir huschen sahst. Er wirkte vollkommen fehl am Platz, unwissend wie er reagieren sollte.
»Unser Kind.«, rauntest du ihm zu und legtest eine Hand auf seinen Arm. »Dein Kind, Kakuzu.«
Die grünen, sonst so stechenden Augen sahen herab auf das Kind, welches unbeholfen mit den dicken Ärmchen wackelte. Er sah zu dir, sprachlos. Noch nie hattest du ihn so überwältigt erlebt, vollkommen überrannt und überfordert von seinen Emotionen.
»Wann?«, fragte er leise, sah hinab zu eurem Kind und drückte das kleine Bündel ein weniger enger an sich.
»Vor zwei Tagen.«, sagtest du und ließt dich zurück in die Kissen fallen. »Der Arzt aus dem Dorf hat nach mir gesehen, mehrmals am Tag. Es ist alles gut verlaufen.«
Mit pochenden Herzen beobachtetest du den Schwarzhaarigen. Er musterte das Kind genau und hielt es mit solcher Vorsicht und Zärtlichkeit, die du ihm nicht zugetraut hättest.
»Es ist übrigens ein Mädchen.« Seine Augen weiteten sich ein wenig und er sah zu dir – wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, bevor er wieder das kleine Wunder anstarrte.
»Eine Tochter.«, hörtest du ihn flüstern, die Stimme schwer vor Ehrfurcht und Zuneigung. »Sie ist wunderschön.«
»Ja, das ist sie.«, stimmtest du zu und strichst behutsam über die Nähte an seinem Unterarm. »Und kerngesund.«
Er schwieg für einige Minuten und schien sich vollkommen zu verlieren im Angesicht seiner Tochter. Du beobachtetest ihn die ganze Zeit über mit einem starken Gefühl des Stolzes. Doch nach einiger Zeit sahst du ein seltsames Glitzern in seinen Augen und er legte eure Tochter an deine Seite, mit größter Vorsicht.
»Was ist denn los?«, fragtest du irritiert, doch er erhob sich vom Bett und schüttelte nur den Kopf. »Kakuzu, was ist?«
»Das kann doch nicht funktionieren.«, zischte er und strich sich fahrig durchs Haar. »Ich kann doch nicht- Ich meine, ich kann nicht-«
»Kakuzu.« Mit größter Ruhe sprachst du seinen Namen aus, in der Hoffnung ihn aus seiner unterschwelligen Panik zu reißen. Doch er ignorierte dich und ging im Zimmer auf und ab. Dir war klar wie das Ganze enden würde wenn er sich nicht beruhigte – denn dann würde er verschwinden und womöglich nicht wieder kommen. »Beruhige dich.«
»Nein, du verstehst das nicht!«, rief er aufgebracht. Das war das erste Mal, dass du ihn so emotional erlebtest; Wie wolltest du nun damit umgehen?
»Wie soll ich, ICH« Er fuhr sich erneut durchs Haar und du glaubtest ein Zittern in seinen Muskeln zu erkennen. »Ein Kind groß ziehen?!«
»Kakuzu. Setz' dich bitte zu mir.« Du warst seelenruhig, denn dir war klar dass du in diesem Moment der rationale Mensch in dieser Beziehung warst. Außerdem warst du noch immer so erschöpft von der Geburt, dass du dich einfach nicht aufregen konntest.
Zuerst reagierte er nicht auf dich, folgte dann aber deiner Bitte und ließ sich wieder auf der Bettkante nieder.
Du schwiegst einen Moment lang und strichst sanft über die rosigen Wangen eurer Tochter. Dann setztest du dich auf, schobst ihm das Kind erneut in die Arme und schwangst die Beine über die Bettkante.
»Was machst du?«, fragte er sofort, konnte dich aber nicht zurück auf die Matratze drücken mit dem Kind im Arm.
»Ihr beide braucht einen Moment allein. Außerdem muss ich mal für fünf Minuten aufstehen. Mir tut schon der Hintern weh vom herumliegen.«, sagtest du und warfst dir die Decke über die Schultern. Aufs einen recht hilflosen Blick hin musstest du schmunzeln.
»Sei unbesorgt. Der Arzt sagte ich darf kurz aufstehen.« Sanft küsstest du ihn auf die Stirn und schenktest ihm einen liebevollen Blick. »Ich bin gleich wieder da.«
Du gingst mit langsamen, bedächtigen Schritten zur Tür und sahst dich noch einmal kurz um. Der Blick des Schwarzhaarigen lag schon wieder auf eurer Tochter und du schlosst die Tür hinter dir. Ein leichtes Lachen entkam dir – so hart wie Stein er auch sein mochte, jetzt wusstest du dass auch er in seinem Innersten eine unbeholfene und ängstliche Seite hegte. Fest verschlossen, ein gut gehütetes Geheimnis – bis heute zumindest.
»Ah, Doktor.« Du sahst zur Tür im Wohnzimmer, die sich öffnete und mit Staunen sah der Arzt aus dem Dorf dich auf dem Sofa sitzen.
»Hatte ich nicht Bettruhe verordnet?«, fragte er streng, doch du schütteltest den Kopf.
»Ich vertrete mir nur kurz die Beine.«, erwidertest du und lächeltest. »Außerdem müssen sich Vater und Tochter gerade ein wenig kennen lernen.«
»Ah, er ist also da?«, fragte der Arzt und wuselte um dich herum. »Irgendwelche Schmerzen?«
»Ein wenig. Im Unterleib.«, gabst du zu und ließt gehorsam deinen Puls fühlen. »Er ist ein wenig durchgedreht fürchte ich.«
Die grauen, müden Augen des alten Arztes sahen dich einen Moment lang amüsiert an.
»Das ist vollkommen normal. Das erste Kind ist immer etwas Weltbewegendes.«
»Er ist beinahe ausgeflippt. Aber ich hab sie ihm in die Arme gedrückt und bin aus dem Raum gegangen.« Deine Stimme bröckelte leicht. »War das falsch?«
»Nein, Nein.«, sagte der Arzt beruhigend. »Er muss sich erst in seiner neuen Rolle zurecht finden. Lassen Sie ihm ein paar Stunden Zeit – er muss sich seiner Situation erst noch voll bewusst werden.«
»Okay.«, nicktest du und sahst durch den Flur zum Schlafzimmer. »Ich werde nach den beiden sehen.«
»In Ordnung. Ich komme morgen früh wieder – und keine Ausflüge mehr für heute Abend.«, mahnte er an und du bedanktest dich herzlich bei ihm.
Als du die Tür zum Schlafzimmer öffnetest konntest du dir ein breites Lächeln nicht verkneifen. Kakuzu saß auf dem Bett, mit dem Rücken an die Wand gelehnt und vollkommen fixiert auf das Bündel in seinem Arm.
Du setztest dich zu ihm, schlangst die Bettdecke von deinen Schultern auch um ihn und schmiegtest dich an seine Schulter.
»Wir haben uns ausgesprochen.«, murmelte er dir zu und du schenktest ihm einen belustigten Blick. »Sie gibt mir eine Chance.«
»Wundervoll.«, schnurrtest du und seufztest tief.
»Wie hast du sie genannt?«, fragte der Schwarzhaarige dich, doch du zucktest nur mit den Schultern.
»Sie hat noch gar keinen Namen. Du sollst ihn aussuchen.«
»Ich?« Er schien ehrlich überrascht, doch du nicktest nur und gähntest herzhaft.
»Denk dir einen schönen Namen aus.«, nuscheltest du, kurz davor an seiner Seite einzuschlafen. Er legte eure Tochter in die Mitte des Bettes, hob dich dazu und legte sich auf die andere Seite. Mit der Bettdecke über euren Körpern, jeder an einer Seite eures Kindes kamt ihr zur Ruhe. Du spürtest im Halbschlaf seine Hand an deiner Wange.
»Ich liebe euch beide so sehr.«, hörtest du ihn flüstern und seufztest zufrieden auf. »Ich werde euch immer beschützen. Versprochen.«
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Big Bad Wolf
FanfictionKakuzu x Reader // Es war schon immer eine seltsame Beziehung zwischen dir und Kakuzu - man konnte es eher ein schwaches Interesse nennen. Doch selbst ein nur schwaches Interesse kann der Funke sein der alles niederbrennt.