Immaculate you are,
In your tender violence.
And when you touch my heart,
I'll always lower my defense.
Kakuzu stand am Fenster und beobachtete dich, wie du unter einem kleinen Vordach standest und darauf zu warten schienst dass das Gewitter nachließ. Er lehnte mit der Schulter an der Wand und bedachte sein weiteres Vorgehen. Stur wie du warst hattest du sein Angebot des Waffenstillstandes abgelehnt und nun standest du im Gewitter, klitschnass bis auf die Haut und viel zu stolz um etwas dagegen zu tun. Er schüttelte den Kopf. Du konntest wirklich so stolz und dumm sein, es war zum totlachen.
Als ein heftiger Blitz über den Himmel zuckte und die Nacht für einen kurzen Moment erhellte, sah der Schwarzhaarige wie du zusammenzucktest. Er seufzte und öffnete das Fenster um sich heraus zu lehnen.
»Hey!«, rief er dir zu und dein Blick ruckte zu ihm hoch.
Die Kapuze hing dir feucht und durchweicht im Gesicht, doch du konntest erkennen wie sich Kakuzu aus seinem Fenster lehnte. Er winkte dich zu sich heran, doch du zögertest. Sein Angebot bei ihm zu übernachten war verlockend – denn warst du mal ehrlich, im Gewitter zu stehen war einfach scheiße – doch der Gefallen von dem er sprach wurmte dich sehr. Nach eurer letzten intimen Begegnung miteinander war er dir immerhin ziemlich nahe gekommen. Darauf hatte er es abgesehen, das war dir klar; Angebissen wie eine rollige Katze hattest du. Seitdem war es eine Qual ihn in deiner Nähe zu haben und seine Gegenwart bereitete dir Magenschmerzen. Nicht seine ruppige und unausstehliche Art war das Problem, das kanntest du ja schon von ihm, eher die Angst vor dem was passieren könnte. Etwas, wovon es kein Zurück mehr gab.
Der nächste frische Windstoß wischte dir den regen direkt ins Gesicht und fegte dir die Kapuze vom Kopf. Du seufztest und warfst dir deine Tasche über die Schulter. Was für eine Wahl hattest du denn?
Mit einem Satz warst du auf dem Dach des Gasthauses und klettertest auf den Fenstersims. Du warfst einen Blick in den Raum, prüfend. Kakuzu saß auf dem Bett, ein abgegriffenes Buch in den Händen und er sah nicht auf als du das Zimmer betratst.
Es war eine dir sehr unangenehme Situation, dieses seltsame Schweigen. Erst als du deine Tasche auf den Boden fallen ließt sah er auf und stand vom Bett auf.
»Ausgeschmollt?«, fragte er mit leichtem Spott im Unterton. Du starrtest zu Boden – wie solltest du nun darauf reagieren? Kakuzu war eindeutig am längeren Hebel hier. Du warst pleite, ohne Schlafplatz und auf die Freundlichkeit von ihm angewiesen bis das Wetter sich gebessert hatte. Du hofftest inständig dass die Gewitterwolken sich bald verzogen, damit du aus dieser Situation entkommen konntest. Zu gern hättest du ihm eine patzige Antwort gegen die Stirn geknallt, aber du warst hier definitiv nicht in der Position dazu.
Von deinem Mantel tropfte Wasser zu Boden und auf den Dielen bildeten sich kleine Pfützen. Du sahst nicht zu ihm auf, auch nicht als et sich näherte. Das Ganze war dir mehr als peinlich. Du warst eine begabte Kopfgeldjägerin und konntest für dich selbst sorgen – was zurzeit wohl ein klein wenig anders aussah.
»Du wirst dich erkälten wenn du da weiter herum stehst.«
Du zucktest zusammen, als er dir den Mantel von den Schultern zog. Für den Bruchteil einer Sekunde hielt er inne, nahm dir dann aber das tropfende Kleidungsstück ab und legte es über den Stuhl in der Ecke des Raumes. Etwas nervös wrangst du dir das Haar aus und hobst den Blick. Der Schwarzhaarige wandte sich zu dir und bedachte dich mit einem langen Blick.
»Der Gefallen«, hobst du an. »Was ist der Gefallen?«
Er hob die Brauen und grinste amüsiert.
»Keine Angst, mir wird schon noch was einfallen.«, erwiderte er.
»Ich dachte du hättest dir schon irgendetwas dämliches einfallen lassen.«, knurrtest du, warst aber erleichtert. Morgen früh wärst du schon auf dem Weg zu deinem nächsten Job und über alle berge, bevor Kakuzu sich etwas für dich einfallen lassen konnte. Vielleicht kamst du aus der Sache ja doch noch unbeschadet raus...
»Hier.«
Kakuzu warf dir ein Handtuch zu und nickte zum Nebenraum. »Du kannst duschen.«
Schweigend gingst du ins Bad und verschlosst die Tür hinter dir doppelt – um auf Nummer sicher zu gehen.
Eine heiße Dusche klang wirklich sehr vielversprechend und so zogst du dir die nassen Sachen vom Körper und drehtest das Wasser auf. Ein wohliges Seufzen entkam dir und eine angenehme Gänsehaut lief über deinen Rücken. Viel besser als draußen im Regen.
Als du aus dem Bad kamst, das Handtuch noch auf dem Kopf und deutlich besser gelaunt, saß der Schwarzhaarige auf dem Bett. Das Buch in der Hand und anscheinend recht vertieft in seine Lektüre. Du zögertest kurz, setztest dich dann aber vorsichtig auf die Bettkante und trocknetest dir dass Haar. Es war ein sehr großes Bett, es würden problemlos mehrere Leute darin Platz finden – deines war nicht so groß gewesen. Anscheinend hatte er sich nicht lumpen lassen bei der Miete des Raumes. Er war doch sonst nicht so spendabel?
Dein Blick wanderte zu ihm, doch darauf reagierte er nicht. Die Maske lag auf dem Nachttisch und du hattest die Gelegenheit erneut seine Nähte etwas zu begutachten. Es sah wirklich seltsam aus, aber dich störte es nicht – irgendwie passte es ja zu ihm. Sein ganzer Körper war seltsam wenn man es streng sah und kurz fragtest du dich wie alt er wohl wirklich war. Dass er schon einige Jahre auf dem Buckel hatte war dir klar, nur das genaue Alter wusstest du nicht.
»Was starrst du so?« Sein scharfer Tonfall ließ dich überrascht zusammenzucken und du drehtest dich etwas verlegen weg.
»Ich hab mich nur gefragt wie alt du bist.«, antwortetest du ehrlich und faltetest das Handtuch auf deinem Schoß – weil du nicht so recht wusstest wohin mit deinen Händen. Diese Situation war unangenehm.
Er brauche eine Sekunde um zu antworten, denn er schien überrascht zu sein über deine Ehrlichkeit.
»Alt genug um dich für ein naives Kind zu halten.«
»Das war mein Ernst.«
»Meiner auch.«
Du verdrehtest die Augen und legtest dich auf den Rücken, so weit wie nur möglich von Kakuzu entfernt ohne vom Bett zu fallen. Dich wurmte es so sehr, dass du letztendlich fragtest.
»Warum tust du das? Das ist sonst gar nicht deine Art.«
»Was ist nicht meine Art?«, knurrte er – er war genervt dass du ihn beim Lesen störtest.
»Nett zu sein.« Du drehtest den Kopf und sahst zu ihm. Er seufzte und ließ das Buch sinken.
»Ich kann dich auch wieder rausschmeißen. Und jetzt halt die Schnauze.«
Der Ansatz eine Lächelns kam auf deine Lippen. Das war der Kakuzu den du kanntest. Ein Arschloch. Ein Narzisst und dachte nur an sich selbst. Das war einfach seine Natur.
Du schwiegst, wolltest es vermeiden dass er dich doch noch vor die Tür setzte. Stattdessen schlosst du die Augen und seufztest tief. Hundemüde warst du und auch wenn du nicht wusstest ob Kakuzu dich vielleicht im Schlaf erdrosselte, erlaubtest du dir einzudösen.Der Schwarzhaarige wartete bis du eingeschlafen warst und sah dann zu dir herüber. Dein Atem ging tief und regelmäßig und als du dich auf die Seite drehtest fielen dir einige Strähnen ins Gesicht. Er beobachtete dich aufmerksam und seufzte leicht auf. So machte das alles nur halb so viel Spaß. Du lagst in seinem Bett, schliefst friedlich und das wirklich Schlimme daran war, dass es ihm gefiel. So war das nicht geplant. Er wollte mit dir spielen, dich in falsche Sicherheit wiegen und zerbrechen wie eine Puppe aus Porzellan.
Tja, soviel dazu. Sein Plan sah es vor dich langsam und zehrend zu foltern, dich hinzuhalten bis du darum betteltest. Doch wenn er dich neben sich liegen sah und den zarten Duft deines Körpers roch konnte er sich kaum beherrschen. Was würde er dafür geben dich unter sich zu haben, windend und um mehr bettelnd. Allein die Vorstellung machte ihn rasend und er konnte sich nicht mehr auf sein Buch konzentrieren.
Soviel also zum Plan.
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Big Bad Wolf
FanfictionKakuzu x Reader // Es war schon immer eine seltsame Beziehung zwischen dir und Kakuzu - man konnte es eher ein schwaches Interesse nennen. Doch selbst ein nur schwaches Interesse kann der Funke sein der alles niederbrennt.