Roulette

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I have a problem that I cannot explain,
I have no reason why it should have been so plain,
Have no questions but I sure have excuse,
I lack the reason why I should be so confused,

I know, how I feel when I'm around you,
I don't know, how I feel when I'm around you,
Around you.  


»Ach komm, du bist doch sonst nicht so einfach klein zu kriegen.« Kakuzus Stimme riss dich aus deiner Trance und du richtetest dich auf. Shun hatte die Spitze des Schwertes durch deine Schulter gebohrt – keine lebensgefährliche Verletzung. Aber es tat verdammt weh!
Du wichst einem weiteren Hieb von Shun aus und fielst einige Schritte zurück. Aus deiner Tasche zogst du dünne Drahtseile die verhängnisvoll im Mondlicht glitzerten. Genug war genug!
Mit einem Satz warst du hinter ihm – was er dir an Körperkraft voraus hatte glichst du mit Agilität aus – und schlangst den Draht ums einen Hals. Shun knurrte wütend auf, versuchte seine Hand zwischen seine Kehle und den Draht zu bekommen. Er versuchte dich mit dem Schwert zu treffen, doch du dirigiertest ihn geschickt herum, so dass seine Hiebe dich knapp verfehlten.
»Hör auf herum zu fuchteln«, knurrtest du wütend und zogst den Draht noch enger. Er keuchte und hustete, spuckte und versuchte dich von sich ab zu schüttelt. Du hattest eine vorteilhafte Position hinter ihm, einen Fuß stemmtest du gegen seinen Rücken und bekamst dadurch noch weitere Kraft zum Anziehen des feinen Drahtseiles.
Er lief schon rot an, keuchte und ging in die Knie. Dir war klar dass er bald bewusstlos sein würde und seine Kraft schwand bereits. Shun war schlichtweg kein Gegner für dich, selbst wenn du verwundet warst.
Kakuzu stand daneben, schien amüsiert über deinen sehr einseitigen Kampf mit Shun. Dieser japste ein paar letzte Atemzüge bevor sein Körper erschlaffte. Du hieltst den Draht weiter stramm, sahst aber hoch zum Schwarzhaarigen.
»Du lockst diesen Drecksack her damit ich ihn töte?!«
»Wir haben alle etwas davon wenn er tot ist.«


»Warum hast du das gemacht?«

Du zucktest etwas zusammen als Kakuzu den Verband fest zog. Er holte tief Luft und zögerte einen Moment lang.
»Ich war wütend auf dich.«
»Und dafür benutzt du mich als Köder?!«
»Du warst kein Köder.«, korrigierte er dich und begutachtete den Schnitt auf deinem Oberarm. Dein mahnender Blick ließ ihn mit den Schultern zucken. »Okay, okay. Ein bisschen schon. Es war zu deinem eigenen Besten.«
»Das ist so ein verdammter Bullshit...«, knurrtest du leise, bisst dir aber auf die Unterlippe als Kakuzu den Schnitt an deinem Arm mit einem seiner schwarzen Fäden vernähte. »Autsch!«
»Stell dich nicht so an«, brummte er und begutachtete die Naht. »Um eine Narbe kommst du nicht herum.«
Zorn jagte dir eine unangenehme Gänsehaut über den Nacken und du verkniffst dir die Tränen, die schon auf ihren Einsatz warteten.
»Das ist alles deine Schuld.«, murrtest du und tastetest mit großer Vorsicht die Naht mit den Fingerspitzen ab. Es tat höllisch weh.
Er knurrte genervt, aber du wichst nicht vor ihm zurück. Es wurde Zeit für ein ernstes Gespräch.
»Ich glaube wir müssen uns mal ganz ehrlich miteinander unterhalten.«
Zu deiner Überraschung machte er selbst den Vorschlag – du benicktest schweigend deine Zustimmung zu dem Vorschlag.
Er erhob sich vom Boden und streckte die Hand aus um die auf zu helfen. Du ließt dich von ihm in eine stehende Position ziehen und seufztest leicht. Du bekamst Bauchschmerzen – was solltest du denn sagen?


Ihr zwei hattet euch ins nächste Dorf durchgeschlagen, welches im Vergleich zum letzten riesig war.

Eingenistet im Gasthaus teiltet ihr beide euch ein Zimmer und saßt zusammen auf dem Bett, mit den Rücken an die Wand gelehnt. Einige Minuten herrschte Schweigen zwischen euch, bis du dir ein Herz fasstest.
»Du hast es wirklich übertrieben mit dieser Geschichte«, sagtest du und drehtest den Kopf zu ihm. »Shun zu helfen war eine Nummer zu viel.«
Er warf dir einen Seitenblick zu.
»Ich weiß – ich war einfach so wütend dass du dich einfach auf und davon gemacht hast.«
»Ich hatte Angst.«, flüstertest du und lehnte den Kopf an seine Schulter. »Ich habe es auch fast sofort bereut. War eine wirklich dumme Idee.«
»Einigen wir uns darauf dass wir beide überreagiert haben und fertig.« Dem Schwarzhaarigen war es sichtlich unangenehm so ehrlich mit dir zu sprechen, doch das brachte dir ein Lächeln auf die Lippen.
»Nein, so kommst du mir nicht davon.« Du richtetest dich auf und gabst ihm einen Klaps auf die Schulter. »Ernsthaftes Gespräch war die Abmachung und da kommst du nicht vorab heraus, mein Lieber.«
»Was willst du denn noch besprechen? Ich habe alles gesagt.«, wich er aus, aber du schütteltest den Kopf.
»Oooh Nein, so nicht – ich will eine Entschuldigung hören!«, stelltest du klar, bekamst aber nur einen spöttischen Blick von Kakuzu.
»Ich werde nicht zu Kreuze kriechen.«, kam seine genervte Antwort und du verdrehtest die Augen. Er war so verdammt stur!
»Also gut. Sieht so aus als müsste ich anfangen, hm?« Du räuspertest dich kurz und sahst ihm in die Augen. »Es tut mir leid dass ich dich verlassen habe. Es war eine Kurzschlussreaktion und ich hätte das nicht tun sollen.«
Er zögerte, du sahst ein kurzes Flackern in den grünen Pupillen. Er sah zur Seite und verschränkte die Arme – das Gespräch wurde ihm mehr und mehr unangenehm.
»Du hast mich damit verletzt.«, knurrte er so leise, dass es dir fast entgangen wäre.
»Entschuldige bitte.«, rauntest du und drücktest ihm einen Kuss auf die Naht am Mundwinkel. Er wirkte etwas zögerlich, als wollten die Worte nicht wirklich über seine Lippen. Doch dein fordernder Blick machte Druck.
»Ist ja gut, verdammt...« Er legte sich seine Worte zurecht. »Tut mir leid dass ich Shun auf dich angesetzt habe.«
»Uuund?«
»Und was«, blaffte er, sah aber ein dass diese Entschuldigung ziemlich armselig war. »Und es tut mir leid dass ich nicht fähig bin eine Beziehung zu führen, da mir solche Sachen ausgesprochen fremd und suspekt sind und ich keine empathische Ader besitze.«
Du sahst ihn verblüfft an und zogst eine Braue hoch. Er hatte es zumindest auf den Punkt gebracht.
»Damit kann ich arbeiten.«, murmeltest du und seufztest auf.
»Was findest du an mir?« Kakuzu riss dich mit seiner leisen Frage aus deinen Gedanken und du sahst zu ihm hoch. Gute Frage eigentlich.
»Ich bin mir nicht sicher«, setztest du an und spieltest mit dem Ende einer deiner Haarsträhnen. »Ich glaube ich steh' auf die bösen Jungs.«
Sein Blick war ungläubig und wenn du ehrlich warst kauftest du dir das selbst nicht wirklich ab. Ja, warum mochtest du ihn denn dann so sehr?
»Naja, was magst du denn an mir?«, fragtest du unbeholfen und mit einem verlegenen Grinsen.
»Was ich an dir liebe ist wohl dein Durchhaltevermögen. Beeindruckend wie unausstehlich du sein kannst wenn du etwas willst.« Er schenkte dir ein halbherziges Lächeln, doch du sahst mit großen Augen zu ihm auf.
»Du hast gesagt dass du das an mir liebst – nicht dass du es magst. Dass du es liebst.«
Etwas ertappt zuckte er leicht zurück gegen die Wand, holte dann aber tief Luft und nickte.
»Ich denke das kann man so nennen, ja.«
Dein Herz setzte einen Schlag aus, überfordert von der Welle der Zuneigung die dich für einige Sekunden voll in Beschlag nahm. Du grinstest schief und lehntest dich mit dem Oberkörper gegen ihn.
»Komm schon, sag es!«, drängtest du mit großen Augen, doch er knirschte nur mit den Zähnen, schweigend – war er etwa verlegen?!
»Komm schon, Kuzu-chan!«
Auf den Spitznamen hin warf er dir einen empörten und warnenden Blick zu, doch das beeindruckte dich nicht. Du starrtest ihn erwartungsvoll an, bis er stöhnte und resignierend mit den Augen rollte.
»Du weißt schon dass es nicht viel wert ist wenn du es aus mir herauspresst?«
Du winktest ab – es zu hören bedeutete dir die Welt, egal unter welchen Umständen.
»Meinetwegen« Er machte es sich wirklich schwer damit.
Bring es endlich raus man!, schrie jede Synapse in deinem Gehirn, während du ihn mit vor Erwartung glänzenden Augen anstarrtest.
»Ich liebe es zu entdecken was du unter deiner harten Schale bist.«, sagtest du leise und schenktest ihm ein ehrliches Lächeln. »Du bist kein Monster, ganz im Gegenteil. Ich finde du bist wesentlich menschlicher als viele unserer Kollegen. Es fasziniert mich zu sehen wie facettenreich du bist.«
Er riss sich zusammen, packte dich an der Taille und zog dich an seinen Körper heran. Er schloss die Augen und lehnte seine Stirn gegen deine. Du warst berührt von einer so zärtlichen Geste seinerseits und genosst es in vollen Zügen.
Seine Hand fuhr über deinen Hals bis hoch zu deiner Wange. Er seufzte leicht.
»Ich liebe dich dafür dass du über das Monster hinweg und einen Menschen in mir sehen kannst.«

Big Bad WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt