Help, I'm Alive!

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I tremble
They're gonna eat me alive
If I stumble
They're gonna eat me alive
Can you hear my heart
Beating like a hammer
Beating like a hammer 
 


Als du die Augen aufschlugst war dein Traum schon fast wieder vergessen. Alles woran du denken konntest waren die letzten Szenen, die dir im Kopf geblieben waren. Peinlich berührt vergrubst du das Gesicht in den Händen. Ein Sextraum. Mit Kakuzu.
Er hatte dich über einen Tisch gebeugt und es dir so heftig besorgt dass du geschrien hattest vor Lust. Ein eindeutiges Ziehen fuhr durch deinen Unterleib und du stöhntest genervt auf. Auch das noch!
Er machte dir das Leben schwer und dann fantasiertest du dir solche Träume zusammen – schlimmer konnte es nicht mehr kommen!
Mit einem Knurren warfst du die Decke von deinem Körper und erhobst dich. Eine kalte Dusche musste gegen das Verlangen in deiner Magengegend helfen. Als du unter dem Wasserstrahl standest versuchtest du dich zu beherrschen – doch die Erinnerung an deinen Traum siegte. Deine Hand glitt an deinem Körper herab und du seufztest seinen Namen.

Du schultertest deine Tasche und zogst die Tür hinter dir ins Schloss. Der Schlüssel verriegelte dein Zimmer und du seufztest kurz auf. Du hattest einen nervigen Tag vor dir – das erbeutete Kopfgeld musste in sichere Verwahrung gebracht werden. Natürlich gab es Bankkonten für Menschen wie dich, nur fandest du den Umgang mit solchen Bankwesen eher unangenehm. Schönreden konnte man da nicht viel, doch es gab keinen sichereren Ort für dein Geld als bei der Mafia. Aber trotz allem war Vorsicht geboten; Denn mit der Mafia war nicht zu spaßen.
Schritte ließen dich aufhorchen und du sahst nach links. Neben dir stand Kakuzu, sein Geldkoffer in der Hand und auch er schloss die Tür hinter sich.
Verlegenheit stieg in die auf und du spürtest wie deine Wangen heiß wurden – zu deiner eigenen Verwunderung. Sonst warst du ihm gegenüber immer cool, geradezu desinteressiert. Doch seit dem letzten Abend und deinem Traum von letzter Nacht schämtest du dich auf eine seltsame Weise. Du hättest dich selbst für erwachsener gehalten. Wie ein dummes Schulmädchen kamst du dir vor, was dich unglaublich wütend machte. Das war alles seine Schuld! Er hatte mit dem Mist doch schließlich angefangen!
»Ausgeschlafen?«, raunte er dir mit düsterer Stimme im Vorbeigehen zu. Deine Nackenhaare stellten sich auf und du schlucktest. Sein Tonfall war spöttisch – er machte sich über dich lustig. Du wandtest dich zu ihm und seine grünen Augen funkelten dir amüsiert entgegen. Du versuchtest seinem Blick Stand zu halten und das Blut in deinen Wangen verschwinden zu lassen. Unter seiner Maske grinste er, da warst du dir sicher.
»Übrigens« Er drehte dir den Rücken zu. »Die Wände sind ziemlich dünn.«
Er ging den Flur entlang, während du zu Stein erstarrtest. Hatte er etwa deine Ekstase unter der Dusche mitverfolgen können? Zugegeben, leise warst du nicht...
Unmöglich, er wollte dich nur verunsichern, sich einen Scherz mit dir erlauben.
Nur, wenn er dich wirklich verunsichern wollte hatte er sein Ziel erreicht.

»Es ist uns immer eine Freude mit Ihnen Geschäfte zu machen.«
Der Mann hinter dem Schreibtisch schenkte dir ein schmieriges Lächeln, welches du nicht erwidertest. Ein widerlicher Kerl. Hager und mit kleinen Rattenaugen. Er war widerwärtig, doch was nützte es denn. Du solltest ihn ja nicht mögen, er sollte nur dein Geld sicher verwalten. Er reichte dir dein Kontenbuch, in welchem die Einzahlungen und Abhebungen vermerkt waren. Du stecktest es in deine Innentasche, als die Tür zur Rechten aufging und der Chef der Filiale, gefolgt von Kakuzu, heraus kam. Dein Magen schmerzte kläglich als du den Schwarzhaarigen sahst. Nirgends warst du sicher vor ihm! So langsam ging dir das Ganze wirklich gegen den Strich – stalkte er dich etwa inzwischen?!
»Ugh.«, knurrtest du genervt, als er dich bemerkte. »Verfolgst du mich?«
Er antwortete dir nicht, warf dir nur einen spöttischen Blick zu und redete mit dem Filialleiter. Dieser nickte hektisch und verschwand in Richtung des Tresorraumes auf Kakuzus Geheiß hin.
»Gehört zu unseren besten Kunden.« Der Mann der deine Einzahlung verwaltet hatte stand auf und ging betont lässig um den Schreibtisch herum. Du spürtest seine bedrohlich Ausstrahlung und dir war klar was er im Sinn hatte. Er setzte sich auf die Ecke des Schreibtisches und lehnte sich zu dir – einfach widerlich!
»Aber Geld ist ja nicht alles. Die richtigen Kontakte muss man haben.«, sagte der Mafiosi und das schmierige Grinsen wurde breiter. Du stöhntest innerlich auf und wolltest dich aus dem Staub machen, als er nach deinem Handgelenk griff und dich somit neben sich hielt.
»Lass los!«, fauchtest du angespannt, doch seine Rattenaugen blitzten nur gierig auf. »Sofort!«
»Ich mag es wenn Frauen sich wehren.«, raunte er. Du warst in einer Zwickmühle. Diesen Idioten konntest du selbstverständlich töten, doch in einer Mafiabank einen Mafiosi zu töten wäre eine ziemliche dumme Idee. Dafür war dein Bankkonto nicht schwer genug.
Du sahst aus dem Augenwinkel eine schnelle Bewegung und entzogst dich abrupt dem Griff des Bankiers. Dieser wurde mit einer solchen Wucht in seinen Schreibtisch gedrückt dass das Holz splitterte und durch den Raum flog. Du zogst instinktiv die Arme vor dein Gesicht und schütztest dich so vor den gröbsten Splittern. Mit großen Augen sahst du Kakuzu, den den Mistkerl am Nacken gepackt hatte und ihn mit dem Gesicht zuerst in seinen Arbeitsplatz geschmettert hatte. Blut tropfte über die Trümmer des Tisches und er Schwarzhaarige sah zum Tresorraum, wo der Filialleiter angesprintet kam. Dieser betrachtete die Szene sprachlos, fing sich aber binnen Sekunden wieder und sah zu Kakuzu.
»Darf ich den Grund für dieses-« Er machte eine ausschweifende Handbewegung, um den Moment als ganzes zu beschreiben. »Dieses Geschehnis erfahren?«
»Er hat die junge Dame bedrängt.«
Der Mafiosi zögerte und traktierte euch beide mit seinen stechenden Augen. Wild schlug den Herz gegen die Rippen. Dann deutete er mit dem Oberkörper eine Verbeugung an und nickte.
»Ich entschuldige mich für meinen Mitarbeiter.« Seine Stimme war kalt und dir lief es eisig den Rücken herunter. Zeit zu gehen!
Er geleitete euch zur Tür und erst als du und Kakuzu einige Minuten Fußweg entfernt wart wagtest du es aufzuatmen.
»Was sollte das?«, fragtest du den Schwarzhaarigen, der dir aber einer Antwort schuldig blieb.
Schweigend spaziertet ihr nebeneinander her, auch wenn dir nicht ganz klar war warum er den gleichen Weg nahm wie du. Normalerweise würde er den direkten Weg zurück um Gasthof nehmen, doch du mochtest kleine Umwege und einen gelegentlichen Spaziergang – das brachte einen auf andere Gedanken. Doch für ihn war es gänzlich untypisch Zeit zu verschwenden. Hatte er etwa Sorge dass die Mafiosi euch verfolgen konnten? Unsinn, er war nicht der Typ Mensch der sich um jemanden sorgte.

Kakuzu war angespannt. Die Situation hätte sehr einfach eskalieren können, er hatte einen dummen Fehler gemacht. Doch es störte ihn, dass dieser nutzlose Kleinkriminelle dich angefasst hatte. Das hier war sein Spiel, ganz allein seins. Wer der Meinung war, dass er sich einmischen wollte, musste auch mit den Konsequenzen leben. In diesem Falle waren die Konsequenzen mindestens ein schwerer Schädelbruch wenn nicht sogar der Tod.
Er konnte es nicht ausstehen wenn sich jemand an seinen Sachen verging.  

Big Bad WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt