HEARTBREAK HOTEL

Kapitel 31

Madison's Sicht

"Und hier habe ich mir das erste Mal den Arm gebrochen.", erzählt mir Jk mit dem wunderschönsten Lächeln auf den Lippen, als wir ganz ruhig an einem Spielplatz vorbeigehen.

Die ganze Zeit beobachte ich ihn, genieße die Art wie ruhig, regelrecht erleichtert und glücklich er scheint sein und am liebste würde ich vor Freude aber gleichzeitig auch vor Sorge um ihn weinen.

Ich wusste die ganze Zeit, dass etwas nicht stimmte, doch niemals hätte ich erwartet, dass Jk, der einzig wahre Jk mit Bulimia Nervosa diagnostiziert werden würde und doch steht er vor mir, nicht wirklich mehr als Haut, ein bisschen Muskelmasse und Tattoo.

Immer wieder blockieren tausende von Fragen meine Gedanken, dabei will ich doch einfach nur die Zeit hier genießen.

Es fällt mir schwer, mich mit meiner Neugier, der Sorge und der Trauer zurückzuhalten, sie mir nicht anmerken zu lassen oder nicht komplett zusammenzubrechen, doch mir ist bewusst, dass sobald ich falle, Jk mit mir in den Abgrund stürzen wird und das kann ich nicht zulassen.

Dafür liebe ich ihn zu sehr.

Allein diese Worte zu denken und sie endlich nicht mehr verleugnen oder zurückhalten zu müssen fühlt sich unglaublich an.

Immer noch höre ich sie Jk sagen und bekomme jedes Mal aufs Neue Gänsehaut.

Mir war von Anfang an bewusst, dass ich ihn liebe, aber die Angst vor Zurückweisung und Ablehnung seinerseits hat mich so sehr eingenommen, dass ich mich bis vor zwei Tagen nicht Mal getraut habe, es vor Jennie laut auszusprechen.

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mich nicht überrascht hat, dass Jk der erste von uns Beien war, der diese wichtigen Worte ausgesprochen hat, was jedoch nicht heißt, dass ich nicht unglaublich glücklich über diese Tatsache bin.

Was mich auch noch erleichtert ist, dass Jk sich ganz langsam zu öffnen beginnt und auch wenn es direkt mit so einer Bombe war, bin ich einfach nur froh, dass er es getan hat, denn noch mehr Geheimnisse und unausgesprochene Themen und ich hätte komplett den Verstand verloren.

Auch wenn ich noch sehr viele unbeantwortete Fragen haben, werde ich mich auch weiterhin gedulden, denn ich weiß, dass er sie mir irgendwann alle beantworten wird und es sich lohnen wird, gewartet zu haben, denn wenn ich etwas über Jk sagen kann ist es, dass er es hasst, eingeengt zu werden, weswegen ich mein bestes gebe, dies nicht zutun.

Auch jetzt halte ich mich eher zurück, genieße den Klang seiner Stimme dafür einfach zu sehr und auch wenn es teilweise sehr traurige Geschichten sind, liebe ich jede einzelne Sekunde.

"Und da wären wir auch schon.", meint er lächelnd und bleibt vor einem kleinen Café stehen.

Ich hebe den Kopf, um den Namen zu lesen und ziehe verwirrt die Augenbrauen zusammen, als ich die Buchstaben 'JFK' erblicke.

"Warum steht überall dein Name?", frage ich ihn und gucke ihm in die Augen, welche vor Freude jedoch auch Erschöpfung nur so triefen.

Jk fährt sich mit der Hand durch die Haare, bevor er mich wortlos ins Café hineinführt.

Sofort lasse ich meine Auge umherwandern, denn das Innere entspricht definitiv nicht dem, was ich erwartet habe.

Es ist groß und alles scheint europäisch geprägt angefangen von den ganzen französischen, spanischen und deutschen Schriften an der Wand bis hin zu de Gebäck das auf dem Tresen direkt neben der Kasse steht.

Gerade als ich die Möbel im Raum zu inspizieren beginnen will, ertönt eine tiefe Stimme, die voller Freude Jk's Namen in unsere Richtung ruft.

Wir drehen uns beide um und uns kommt ein  kleiner Mann, nicht viel älter als mein Vater, entgegen; das breiteste Lächeln auf den Lippen, die blauen Augen regelrecht strahlend und eine Aura die nur so vor positiver Energie trotzt.