Kapitel 10

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Jon's Sicht

"Was zur Hölle tust du hier, Jk?", die Stimme meines besten Mannes erfüllt meine Ohren und schluckend hebe ich den Kopf.

Seine Augen bohren sich in meine und seufzend fahre ich mir durch die Haare.

"Musstest du unbedingt so harsch mit ihr sein? Du hast mich nicht Mal aussprechen lassen und guck, jetzt hasst sie mich und dich.", frage ich und gucke ihn an, die grauen Haare sind total zerzaust und an der Art wie der Schweiß seinen Hals herunter gleitet, kann ich sagen, dass er sich wahrscheinlich gerade in seinem Sport verloren hat, so wie er es immer tut, wenn er scheiße gebaut hat.

"Ich weiß einfach nicht, was mit mir passiert, wenn es um sie geht. Es ist nicht so, als würde ich sie lieben. Das was ich für sie empfinde ist eher so - wie Familie, ich weiß nicht warum. Ich habe einfach - übertrieben.", seufzt er und wischt sich den Schweiß vom Körper, bevor er sich in sein Bett fallen lässt und an die Decke starrt.

Wortlos schließe ich die Tür hinter mir und setze mich dann vor ihn auf einen Sessel, bevor ich anfange zu sprechen.

"Sie ist bei Yuan. Er meinte, falls einer von uns beiden mit ihr sprechen will, sollen wir es nicht tun. Wir haben es wirklich verkackt, Jack.", seufze ich und fahre mir durch die Haare.

Aus irgendeinem Grund zieht es in meiner Brust, wenn ich daran denke, dass Madison geweint hat.

Ich hätte einfach nicht so eine intensive Reaktion von meinem besten Mann erwartet und irgendwo nervt es mich auch, weil sie es wirklich nicht verdient hat, aber was passiert ist, ist passiert.

Ich beobachte Jackson dabei, wie er sich total angespannt übers Gesicht fährt, offensichtlich unfähig sich zusammenzureißen.

"Lass uns zu ihr.", meint er und guckt mich total überzeugt an.

"Ich kann nicht. Mein Fahrer wartet draußen, ich gehe heute mit meinen Eltern zu irgendeinem Essen.", seufze ich und erhebe mich, als ich die Uhrzeit erblicke.

"Denkst du - ich sollte sie anrufen?", fragt mein bester Mann nachdenklich, während er mich zur Tür begleitet.

"Du kannst es versuchen, die Frage ist, ob sie rangeht. Pass auf, Jack, du hast sie wirklich verletzt und ich finde, du solltest lieber ein bisschen warten, bevor du versucht, es wieder geradezubiegen. Sie soll sich beruhigen.", sage ich, nicke meinem Fahrer kurz zu, bevor ich mein Hemd richte und in die blauen Augen von Jackson gucke.

"Ach ja und - wenn du sie noch einmal so behandelst, werde ich dir den Schädel einschlagen, klar? Wir sind abgefuckte Wichser, aber bei Frauen ist alles anders, du weißt das.", murmle ich und umarme ihn kurz.

"Tut mir leid, wegen dem was ich-"

"Hab's schon vergessen!", rufe ich ihm zu, während ich auf mein Auto zulaufe und dann hinten einsteige.

Gedankenverloren lehne ich meinen Kopf gegen das Fenster, genieße die Art, wie die kalte Scheibe meine warme Haut abkühlt und mich beruhigt.

Jedes Mal habe ich irgendeine Art von Attacke, wenn irgendwas mit meinen Eltern ansteht, einfach, weil der Gedanke, mehrere Stunden mit diesen verdammten Lügnern zu verbringen, mich regelrecht krank macht.

Ich liebe meine Mutter, aber meinen Vater kann ich einfach nicht ausstehen.

Er ist so verdammt falsch und einfach nur ein schlechter Mensch, dass ich nicht Mal der festen Überzeugung bin, dass er mein leiblicher Erzeuger ist.

HEARTBREAK HOTELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt