Madison's Sicht
Als hätte ich es mir geschworen, starre ich auf meine Finger, analysiere meine frisch lackierten, weißen Fingernägel, um mich wenigstens irgendwie zu beruhigen.
Eigentlich sollte ich bereits daran gewohnt sein, doch aus irgendeinem Grund scheint es von Mal zu Mal einfach nur schwerer zu werden.
Mein Magen randaliert und es ist, als würde jemand mit einem Vorschlaghammer gegen die Innenseite meines Schädels schlagen, sodass das Blut in meinen Ohren zu rauschen beginnt.
Ich lasse meine Hand durch meine nicht wirklich gemachten Haare gleiten, versuche meinen Körper auf die nächsten Minuten vorzubereiten aber alles in mir scheint sich dagegen zu wehren.
Verständlich.
Nach dem fünften Mal in zwei Jahren, wird man einfach irgendwann müde.
An die Worte meiner Mutter denkend, atme ich immer wieder tief durch, merke wie ich ganz langsam wieder zur Ruhe komme, werde jedoch brutal aus meiner Blase gerissen, als die Stimme der Rektorin neben mir ertönt.
"Bereit?", fragt die blauäugige, noch recht junge Frau mich, behandelt mich wahrscheinlich nur so ekelhaft nett, weil mein Vater einen Haufen Geld an diese Schule zahlt.
Mit meinem perfekt einstudierten Lächeln nicke ich nur, bevor ich das Klassenzimmer betrete und sich sofort alle Augenpaare im Raum auf mich richten.
Nervös beginne ich an meinem Armband zu zupfen, spiele mit meiner Halskette und auch mein Nasenring bleibt nicht unverschont.
In innerhalb von Sekunden fahre ich mir mehrmals durch die Haare, seufze laut und versuche so gut es geht mein Lächeln beizubehalten.
Doch das ist schwerer gedacht, denn die Art wie die Mädchen aus der letzten Reihe mich anstarren und sich dann irgendwas zuflüstern, spielt regelrecht mit meiner Geduld.
Nur im hinteren Teil meines Kopfes höre ich die Rektorin Mrs James sprechen, ignoriere sie einfach, weil es jedes Mal derselbe Bullshit ist und ich es wahrscheinlich schon auswendig kann.
"Stell dich doch der Klasse vor, Liebes.", meint Mrs James höflich, legt ihre Hand an meinen Rücken und noch unangenehmer hätte sie es gar nicht machen können.
Ich nicke wortlos, räuspere mich kurz, habe viel zu viel Angst davor, dass meine Stimme mitten im Satz bricht, weil ich so nervös bin.
"Ich bin Madison, bin zusammen mit meiner Familie aus Florida hierher gezogen und siebzehn Jahre alt.", sage ich kurz und knapp, hoffe aus tiefstem Herzen, dass es langt.
"Freut mich dich kennenzulernen, Madison. Ich bin Mr Jensen, dein Englisch Lehrer. Hoffentlich fühlst du dich gleich wohl bei uns. Nimm doch Platz bitte.", der junge Mann blickt mich aus großen, blauen Augen an, strahlt regelrecht vor positiver Energie und schief lächelnd nicke ich.
Ich verabschiede mich bei Mrs James und renne beinahe schon zum Platz am Fenster in der zweiten Reihe.
Aus irgendeinem Grund ist immer genau dieser Platz noch frei, so als wüsste die neue Klasse, dass es mein Lieblingsplatz ist.
Sofort versinke ich in meinen Gedanken, mache mir nicht Mal mehr annähernd einen Gedanken über die ganzen Blicke.
Nur mit einem Ohr verfolge ich den Unterricht von Mr Jensen, denn auch wenn er wirklich attraktiv ist und toll zu unterrichten scheint, ist Englisch einfach nicht meins.
Diese dreißig Minuten vergehen beinahe wie im Flug und als es klingelt, finde ich mich viel zu schnell anders Tür wieder.
Gerade als ich mich von der ganzen Welt abschotten will, höre ich meinen Namen und blicke mich sofort verwirrt um.
DU LIEST GERADE
HEARTBREAK HOTEL
Novela JuvenilEine Geschichte, in der ein im Leben verloren gegangener Junge versucht, sich mit einer Maske und einer Mauer vor allem und jedem zu schützen, bis er auf ein Mädchen trifft, das ihm wieder Grund zum richtigen Leben schenkt. (A/N: Die Geschichte enth...