Kapitel 4

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Jon's Sicht

Genervt lasse ich mit einem perfekten Falschlächeln meine Augen über die vielen Menschen gleiten, spiele angespannt mit meinen Ringen, doch es fällt mir einfach verdammt schwer, mich zusammenzureißen.

Ich hasse es hier und mein Möchtegern Vater weiß das genau so gut wie ich, nur ist es diesem selbstsüchtigen Bastard einfach nur egal.

Hauptsache das Image seiner angeblich perfekten Familie stimmt.

Am liebsten würde ich jetzt einfach nur eine Szene veranstalten, um all diesen reichen Hurensöhnen zu zeigen, dass das was wir hier abziehen, nichts als pures Schauspiel ist.

Wenn all diese Menschen, die meinen Vater so sehr loben, wissen würden, dass dieser Mann seinen eigenen Sohn verachtet, sogar kurz davor ist, ihn auszustoßen, dann wären sie gar nicht erst hier.

Ihre Anwesenheit bedeutet Geld und das heißt wiederum Macht für meinen Erzeuger.

Nicht Mal meine eigene Mutter weiß, wie dieser Wichser mich behandelt und das ist auch besser so.

Sie ist definitiv nicht die beste in ihrem Job und ich bin froh, dass ich ein Einzelkind bin, denn ich könnte es nicht ertragen wenn noch mehr unschuldige Seelen wegen diesen Geisteskranken den Glauben im Leben verlieren würden.

Trotz dessen ist sie immer noch meine Mutter und verdient diesen ganzen Bullshit am wenigstens.

Je öfter ich daran denke, wie er mir befehlt, meine Tattoos abzudecken, weil sie "so dreckig aussehen", würde ich ihn am liebsten mit einer Champagnerflasche verprügeln.

Mein Vater hasst alles was ich tue und was ich bin, aber er kann nichts dagegen tun, weil er sonst dem Bild der Familie schaden würde und das kann der kleine Mann ja nicht zulassen.

Wären meine Jungs nicht in irgendeiner Art und Weise durch ihre Familien mit der Firma verbunden, hätte er niemals zugelassen, dass wir einander finden.

Außer Jack kann er keinen meiner Jungs wirklich ab, weil der Rest, anders als mein bester Mann, einfach zeigen, wenn sie jemanden hassen, was bei meinem Vater der Fall ist.

Meine Augen finden immer wieder die Uhr und Sekunden scheinen Stunden zu dauern.

Ich greife nach einem Orangensaft und stelle mich sofort zu irgendeiner Gruppe von Männern, damit mein Vater mich nicht irgendwie anmaulen und damit komplett in den Wahnsinn treiben kann.

Nur mit einem Ohr höre ich den jungen Leuten zu, ignoriere sie beinahe komplett.

Während ich die Flüssigkeit beobachte, bekomme ich total zufällig ein Gespräch mit, kann plötzlich nicht mehr weghören.

Als ich den Kopf hebe, realisiere ich erst, dass diese Menschen nicht Mal zwei Jahre älter als ich sind, weswegen die Gesprächsthemen auch definitiv besser passen.

"Sie ist eine zehn.", meint der eine, von dem ich natürlich keine Ahnung habe, wie er heißt.

"Hast du sie schon Mal live gesehen? Dieses Mädchen ist eine verdammte zwölf.", kommt es von dem größten unter den Jungs und verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen.

Ich würde zu gerne wissen, über wen sie sprechen.

"Die sind vor kurzem in unseren Block gezogen, in das Penthouse im zwanzigsten Stockwerk. Ich habe lange nicht mehr so eine gute Wichsvorlage gehabt.", prahlt ein anderer und leert seinen Champagner.

HEARTBREAK HOTELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt