,,Ich hätte nie gedacht, jemanden zu haben, der mich so ansieht, wie du es tust!"
Robb Stark war der Erste, der sie in ihrem Leben eine Lady genannt hatte.
In einem anderen Leben war sie die stolze Enkelin eines Triarchens von Volantis gewesen...
Drei Wochen waren nun schon seit dem Vorfall vergangen. Ich war nur, wenn es notwenig war aus dem Zelt gegangen. Besser gesagt geschlichen, damit mich niemand, außer die Verletzen im dem großen Zelt, zu Gesicht bekamen. Es war eine willkommene Abwechslung, nach all den Nächten. Wenn ich im Bett lag zitterte ich im Schlaf, während ich an diese eine Nacht zurückdachte. Glücksgefühle durchflossen mich und ich lächelte in meinen Träumen. Dennoch machte es mich traurig und ich wachte morgens mit nassen Wangen auf. Ich wollte schreien und diese verdammten, schmerzenden Gefühle loswerden, doch es gelang mir einfach nicht. Marcia hatte schon nach einer Woche aufgegeben mich zu trösten, da ich sie immer weggeschickt hatte. Ich wollte alleine sein und niemanden mit meinem Kummer anstecken. Und dann war da auch noch die Frage, ob ich hier bleiben oder zurück nach Volantis gehen möchte. Eine Entscheidung, die mir nicht leicht fiel, doch eigentlich hatte ich sie schon vor drei Wochen getroffen. Ein neuer Tag war angebrochen und ich ging wie jeden Morgen meinen Rutiene durch. Das alles geschah automatisch und ich achtete überhaupt nicht darauf, was ich tat. Ein paar nasse Regentropfen wirbelten ins Zelt, als Marcia eintrat. Es war ein Wunder gewesen, dass sie heute vor mir aufgestanden war und bereits alles erledigt hatte. Mit einem fröhlichen "Guten Morgen" begrüßte sie mich und stellte einen Teller mit Frühstück auf den Tisch. Sie wollte mir eine Scheibe von dem Brot reichen, doch ich lehnte dankbar ab. Aufgebracht sah sie mich an, legte aber das Brot zurück auf den Teller. Sie selbst nahm sich einen Apfel und biss ernst hinein. Ich wusste ja, dass sie sich Sorgen machte, jedoch konnte ich es nicht ändern.
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,,Seid Wochen grübelst du vor dich hin. Verschließt dich, isst kaum etwas und ich weiß nicht mal, ob du nun gehen willst oder nicht!", beschwerte Marcia sich und setzte sich auf einen Stuhl. ,,Selbst mit Robb Stark hast du seither nicht mehr gesprochen. Mir ist klar, dass du ihm aus dem Weg gehen möchtest, doch solltet ihr darüber nicht wenigstens einmal reden? Wie weiß, wie es ihm erging. Er wacht morgens auf und du bist bereits verschwunden! Ohne jegliche Nachricht von dir..Denk auch mal an ihn!" Empört schaute ich sie an.
,,Ich denke immer an ihn! Jeden Tag frag ich mich, wie es ihm geht oder ob er mich bereits vergessen hat!" Fuhr ich sie an und augenblicklich tat es mir leid. Marcia sah mich nur durchdringlich an, dann lächelte sie zu meiner Überraschung. ,,Endlich taust du auf.", stöhnte sie zufrieden. ,,Ich hatte schon Angst, meine alte Talisa wäre nicht mehr Sie selbst." Mit großen Augen blickte ich sie fassungslos an. Hatte ich ihr wirklich solche Sorgen bereitet? ,,Hast du nun eine Wahl getroffen?" Sie holte mich mit ihrer sanften Stimme zurück in die Realität. Irritiert sah ich sie an. ,,Na ob du schon eine Entscheidung gefällt hast, aufgrund der Tatsache, dass wir zurück nach Hause kehren?" Neugierig und mit derselben Hoffnung, wie letztens schaute sie mir in die Augen. ,,Ich hab einen Entschluss gefasst.", ich kniete mich vor ihr auf den Boden und tastete nach ihrer Hand, um ihr halt zu geben." ,,Volantis." Und es war die richtige Entscheidung.. Als ich meinen Kopf anhob, sah ich förmlich, wie niedergeschlagen sie war, doch sie akzeptierte meine Wahl. ,,Dann solltest du mit unserem König reden. Ich werde das nämlich nicht übernehmen." War ihre einzige Antwort dazu. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und stützte ihn auf meinen Händen ab. Das musste ich wohl..