27 | Innige Momente

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Es war bereits Nacht. Vereinzelte Kerzen brannten in dem grauen Zelt und tauchten es in ein warmes Licht.
Robb hatte darauf bestanden nach dem Vorfall vor einer Woche zu seinen Männern ins Lager vor den Zwillingen zu ziehen, solange zumindest, bis sie nach Süden aufbrechen würde. Vielleicht lag es auch daran, dass er nicht wollte, dass ich in die Nähe einer meiner Attentäter kam.
Er stand bereits den ganzen Abend vor dem Tisch und starrte seit einer gefühlten Ewigkeit die Karte vor ihm an, um den Krieg weiter zu planen.
Ich seufzte, schlug das Buch zu, die Decke zurück und lief mit nackten Füßen auf ihn zu, bis ich direkt hinter ihm stand und liebevoll über seinen Arm fuhr.
,,Komm zu mir ins Bett, Liebster." meinte ich sanft.
Müde fuhr er sich über das Gesicht und drehte sich zu mir herum, während er meine Hand in seine nahm.
,,Ich kann nicht.", sagte er und sein Blick fiel zur Seite auf die Karte, wo einzelne Stark Figuren in der Hauptstadt platziert waren. ,,Der Krieg nimmt keine Pause und wir könnten jeden Moment nach Königsmund aufbrechen."
,,Ich verstehe, dass der Krieg keine Pause macht, doch die Könige die ihn führen. Du könntest etwas Schlaf vertragen und ich bin mir sicher, auch die Lannister schlafen." erwiderte ich darauf und legte meine freie Hand um seinen Nacken. Für einen kurzen Augenblick schloss er müde die Augen.
,,Jeden Tag, jede Sekunde, die wir hier vergeuden muss Sansa bei den Lannister verbringen. Sie haben sie sogar mit einem verheiratet! Zwar sagen sie, dass es ihr gut geht, doch woher soll ich das wissen. Wer sagt nicht, dass sie in einer Zelle sitzt, verletzt und schwach?"
Ich konnte die Verzweiflung in seinen Augen sehen und wollte ihn mit voller Kraft unterstützen, doch wenn es um seine Schwester ging, konnte ich das nicht. Selbst seine Mutter schaffte es nickt zu ihm durchzudringen.
,,Robb, seh mich an.", murmele ich sanft und lege meine Hand an seine Wange. ,,Komm ins Bett. Ich weiß, es ist Hart, doch niemand außer die Lannister kann dir deine Frage beantworten. Es bringt nichts, wenn du die ganze Nacht wach bleibst und über etwas nachdenkst, auf das du doch keine Antwort findest. Setz dich morgen früh oder von mir aus auch später mit deinen Lords zusammen, aber erst nachdem du ein paar Stunden Schlaf gefunden hast." ich lächelte ihn eindringlich an und es schien zu funktionieren.
Robb nickte langsam mit dem Kopf, gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn und drehte sich dann herum.
Ich lief zurück zum Bett, während er die Kerzen auf dem Tisch löschte und danach zu mir kam. Er setzte sich an die Bettkante und strich lächelnd über die gewachsene Wölbung meines Bauches.

Mittlerweile sahen bereits Fremde, dass ich schwanger war

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Mittlerweile sahen bereits Fremde, dass ich schwanger war.
,,Es wird ein Junge." sagte ich auf einmal und sah ihm Augenwinkel, wie sein Lächeln breiter wurde.
,,Woher?" fragte er nach.
,,Es ist so ein Gefühl.", ich zuckte mit den Schultern und fing an zu schmunzeln. ,,Eine kleine Prinzessin könnte sich nicht so stark bewegen." fügte ich hinzu.
,,Du spürst das?" fragte er verblüfft und sah zwischen mir und seiner Hand auf meinem Bauch hin und her.
,,Natürlich." erwiderte ich. Gerührt blickte er mich an, ehe er sich nach vorne lehnte und mich küsste.
Dann zog er seine Stiefel und das braune Wams aus und legte sich neben mich ins Bett. Ein wohliges Gefühl von Wärme durchströmte meinen Körper, als ich meinen Kopf auf seine Brust legte. Zu lange war es her, seit ich ihn das letzte Mal so nahe gespürt hatte. Die letzten Nächte hatte er meistens damit verbracht, sich mit seinen Lords ein genau durch gedachte Statistik des Krieges zu überlegen. Ich war dadurch in den Hintergrund gerückt und ich merkte, wie leid ihm das tat.
,,Ich bin froh darüber.'' murmelte er nach kurzer Zeit auf einmal und fragend blickte ich ihn an.
,,Dass es ein Junge wird?'' er nickte stumm.
,,Warum?'' Hackte ich weiter nach und versuchte den aufkommenden, nervösen Unterton in meiner Stimme zu verdecken. Man konnte nie genau wissen, bis zur Geburt eines Kindes, was es wirklich werden würde und es machte mich unruhig daran zu denken, dass er vielleicht gar keine Tochter haben wollte.
,,Ich würde es selbstverständlich auch als große Ehre empfinden, wenn wir eine Tochter bekämen.'', sagte er daraufhin, da er mein Unbehagen bemerkt haben musste und es beruhigte mich. ,,Doch allein der Gedanke daran, was Sansa und Arya ohne unseren Vater widerfahren ist, würde mein Verantwortungsbewusstsein noch mehr steigern. Nur die Vorstellung, wie ein kleines, unschuldige Mädchen durch die Gänge von Winterfell hüpft, während um sie herum ein grausamer Krieg herrscht, lässt mich erschaudern. Die Angst, sie nicht beschützen zu können, vor dieser brutalen Welt, überschüttet mein Herz mit Bedenken. All das lässt mich auf einen Jungen hoffen.''
,,Ich kann dich verstehen und mich rührt es, dass du Angst hast sie nicht beschützen zu können, doch ich glaube du wärst der einzige der das könnte.'' antwortete ich behutsam und drehte mein Gesicht so zu ihm, sodass ich ihm in die blauen Augen blicken konnte. Robb schenkte mir ein leichtes Lächeln.
,,Ich frag mich dauernd, wie es sein wird. Ob ich ein guter Vater sein könnte.'' Ich konnte die Besorgnis in seiner Stimme hören, als ich mich aufsetzt, um ihn besser ansehen zu können.
,,Glaub mir, mir geht es genauso. Doch du wärst ein wundervoller Vater!'' ich sah ihn eindringlich an und legte sanft den Kopf schief, während ich ihn anlächelte. ,,Ich hoffe nur, es kann solange warten, bis wir in Winterfell sind.'' scherzte ich und brachte ihn zum schmunzeln. Das erste aufrichtige Lächeln seit Tagen.
,,Du wirst es lieben.'', er lachte sanft. ,,Winterfell meine ich. Ich wünschte du könntest es sehen. Die Türme, den Götterhein, den Wehrholzbaum. Einfach alles.'' schwärmte er von seinem Zuhause,wobei er meine Hand nahm. Es war unglaublich, wie perfekt meine kleine Hand in seine passte.
,,Ich werde es sehen. Eines Tages.'' sagte ich schließlich.
,,Manchmal bereue ich es, dass ich dich nicht dort zu meiner Frau genommen habe.'', gestand er mir und strich mit seinem Daumen zärtlich über meinen Handrücken. ,,Ich hab mir immer vorgestellt, wie es wäre, wenn wir im Götterhein heiraten. Wenn dicke, weiße Schneeflocken vom Himmel fallen, Fackel an beiden Seiten des Ganges stehen. Wenn es Nacht wäre und man alles nur im dämlichen Licht des Feuers sehen würde. Es wäre perfekt.'' Seine Augen funkelten, als er in Gedanken versank und ich konnte ihn nur anlächeln.
Er war perfekt. Die strahlenden, blauen Augen, dass makellose  Gesicht.
Ich liebte ihn, von ganzem Herzen, dass hatte ich vermutlich schon bei unseren ersten Begegnung gewusst.
Nicht den König, den er der ganzen Welt präsentierten, sondern den Mann in ihm. Den einfühlsamen, liebevollen Wolf, den er nur mir zeigte, wenn wir alleine waren.
Ich liebte seine Entscheidungen, seine Fehler, seinen Charakter. Einfach nur ihn und nicht die Krone. Den Menschen, welcher mein Herz höher schlagen lässt, sobald er auch nur in der nähe war.
Allein die Gedanken daran, brachten mein Herz vor dem aufkommenden Kampf zum Schmerzen. Ich konnte nicht leugnen, dass ich Angst hatte. In dem Moment stärker als sonst. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde er in die entscheidende Schlacht nach Königsmund aufbrechen und vielleicht nicht wieder kehren. Während ich darüber nachdachte, wie ich ihn verlieren könnte, merkte ich gar nicht, wie mir langsam die salzigen Tränen die Wange hinunter liefen.
,,Talisa?'' Ich hob meinen Kopf an und sah ihn direkt an. Robb streckte seine Hand aus und legte sie an meine Wange.
,,Kannst du mir eins versprechen?'' Hörte ich mich leise und mit zittriger Stimme flüstern.
,,Natürlich.'' sanft strichen seine Finger meine Tränen weg.
,,Versprich mir, dass du zu mir zurück kehrst. Lass nicht zu, dass die Lannister dich mir wegnehmen.
Ich kann dich nicht verlieren!'' meinte ich verzweifelt und drückte seine Hand an meiner Wange fest, so als wäre sie das einzige, was mir in diesem Moment halt gab.
Er nickte und küsste mich als Antwort. Seine Hände umfassten mein Gesicht und ich merkte, wie weh es ihm tat mich so gebrochen zu sehen.
,,Versprich du mir auch etwas.'' flüsterte er leise, als er seine Stirn gegen meine legte. Ich schniefte kurz auf, während ich schnell mit dem Kopf nickte. ,,Wenn ich weg bin, dann reite nach Schnellwasser, zusammen mit meiner Mutter und Roslin Tully.
Und wenn ich Fallen sollte, dann schau nicht zurück.
Ich will, dass du glücklich bist, dass die Welt dir zu Füßen liegt und du ein Leben lebst, voll und ganz.
Trauere nicht dem nach, was du verloren hast, sondern erinnere dich, an all das schöne, was wir hatten.
Und eines Tages, erzähl es ihm. Wie sehr ich ihn geliebt habe und das er das größte Glück in meinem Leben war.'', er drückte mich näher an sich, während immer mehr Tränen unaufhaltsam über meine Wange strömten. ,,Ich weiß, dass du das nicht hören willst, doch du musst, für den Fall, dass ich es nicht schaffe. Wenn ich es nicht schaffe, mein Versprechen dir gegenüber, dass ich zurückkehren werden, zu halten.
Du bist eines der besten Dinge in meinem Leben, die mir passiert sind. Ich liebe dich und würde dich niemals verlassen, wenn es nicht absolut notwendig wäre. Doch wir beide wissen, dass der Krieg opfer bringt und nun sind wir es, die es fällen müssen.'', Robbs Finger strich zitternd über meine Wange. ,,Bitte verspricht mir, dass du stark bleibst, wenn mir etwas passieren sollte. Du brauchst Mut, wenn du glücklich werden willst und um alte Pfade zu verlassen und neue Wege zu gehen.
Es ist verrückt, dass mir erst jetzt bewusst wird, wie kostbar jeder Moment mit dir war und ich würde auf nichts in Welt mit einer anderen Person tauchen wollen.
Du hast mein Leben vollständig verändert, durch dich, weiß ich, wie es ist, einen Menschen mehr zu lieben, als sich selbst und du gibst mir die Kraft dazu, in den jeden Kampf zu ziehen.
Du bist Mein!''
Drei Finger unter meinem Kinn zwangen mich meinen Kopf an zu heben und ihn anzusehen. Meine Augen sahen sehnsüchtig und ungezügelt in das warme, tiefe Blau seiner Iris.
Ich merkte, dass die Zeit in diesem Zelt bald zu Ende gehen würde und ich wollte es mit aller Kraft aufhalten. Und anscheinend wollte Robb das auch.
Er küsste mich und kurz darauf strömte ein ungewolltest, aber dennoch süßes Verlangen durch meine Adern.
,,Ich dachte eigentlich, wir wollten schlafen." murmelte ich, während er mir zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
,,Das hier ist bei weitem besser. Zu mindestens ein letztes Mal." hauchte er und ich erschauderte als er mich erneut küsste. Unsere Lippen verlangten hungrig nacheinander, während meine Hand auf seiner Brust, sich in seinen Haaren vergrub.
Ich würde mich vermutlich nie daran gewöhnen, an das berauschende Gefühl, das er in mir auslöste.
Die wärmer seiner Hände brannte durch den feinen Stoff meines Nachthemdes und ich zog an seinem Hemd. Meine Finger konnten gar nicht genug von seiner nackten Haut bekommen und in meinem Körper brannte etwas, was ich nicht benennen konnte.
Robb stöhnte an meine Lippen, als ich ihm das Hemd von den Schultern strich und mich über seinen Schoß kniete. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken, drückte meinen Körper an seinen. Es war wie Feuer, welches durch meine Adern pumpte und mein Körper schrie verzweifelt nach mehr.
Abermals erklang ein kehliges Stöhnen aus seinem Mund, als ich mich an den Schnüren seiner Hose zu schaffen machte, ehe er schwer atmend von mir abließ.
,,Was ist-?" der Rest meiner Worte wurde von einem drängenden Kuss seinerseits unterbrochen. Ich zitterte als Robb mir das Nachthemd über den Kopf zog und es unbeachtlich in eine Ecke warf. Er dreht mich herum, bis ich mit dem Rücken gehen die Kissen lehnte und seinen Blick auf meiner nackten Haut spüren konnte. Seine Augen tranken an meiner Gestalt.
,,Ich hab deine Schönheit gar nicht verdient." murmelte er leise, währenden seine Hand mein Bein hinauffuhr und die sensible Innenseite meines Oberschenkel berührte. Unwillkürlich stöhnte ich auf und drückte meinen Rücken durch.
,,Ich könnte das selbe sagen." stieß ich keuchend von mir und japste auf, als seine Lippen meinen Oberschenkel berührten und weiter nach oben wanderten, über meinen Bauch, bishin zu meinem Hals, an dem er ein paar zarte Küsse verteilte, die wie Seefeuer auf meiner Haut brannten. Seine Hände umfassten meine Brüste, während ich es endlich schaffte seine Hose abzustreifen.
Sein heiße Atem streifte meine Wange, als er sich über mich beugte, das Gewischt behutsam auf seine Armen abstützend.
Ich keuchte auf, als er in mich eindrang. Da war kein stechender Schmerz, wie der von einer Nadel, wie beim ersten Mal. Da war nur das berauschend Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Ich hob meine Hüfte an, begegnete seiner Bewegung. Ein stöhnen entwich mir an seiner Brust und ich bemerkte Robbs zitterten Atem an meiner Schulter.
Das Gefühl von vorhin kam mir in den Sinn, viel stärker und drängenden. Ich krallte meine Hände in seine Schulter und Tränen stiegen in meine Augen, die um Erlösung baten, während ich mich geistesabwesend fragte, wie so etwas ein Mädchen ruinieren könnte. Ich erinnerte mich daran, wie meine Mutter mir immer wieder einprägte, dass sie Tugend für ein Mädchen das wichtigste war. Doch konnten süße Berührungen und heiße Küsse wirklich Schande bedeuten?
Nichts, was sich so gut anfühlte, konnte dich ruinieren, beschloss ich. Das Kind unter meinem Herzen war so entstanden und um nichts in der Welt, wollte ich das ändern.
Ich keuchte seinen Namen, schlang ein Bein um seine Hüfte, drückte mein Körper fiebernd an seinen. Ich wollte seinen Bewegungen aufnehme, jede einzelne. Meine Muskel spannten sich an, während der süße Schmerz mich keine Sekunde später überrollte.
Er schnaufte auf, stieß ein paar weitere Male zu, ehe auch er laut aufstöhnte.
Wir beide keuchten, versuchten wieder zu atmen zu kommen, unsere Körper zitterten von dem Nachbeben des Höhepunktes.
Er küsste sanft meinen Hals, meine Wange und schließlich trafen unser Lippen aufeinander, süß und innig.
,,Ich liebe dich." murmelte er leise an meine Lippen.
,,Ich liebe dich auch.", ich küsste ihn. ,,Bitte lass nicht zu, dass es das letzte Mal war."flüsterte ich leise in die angenehme Stille hinein, ehe ich mich an seine nackte Brust kuschelte und mit wenigen Atemzügen eingeschlafen war.
Mein Herz hoffte mit aller Kraft, die es aufbringen konnte, dass er am nächsten morgen immer noch neben mir liegen möge.
Doch als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war das Zelt leer und ein einsamer, gefalteter Brief lag neben mir auf dem Bett.



You Belong To Me || Robb StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt