Meine Hände fingen leicht an zu zittern und ich hatte dieses unbeschreibliche Kribblen im Bauch, als ich von draußen seine raue Stimme wahrnahm und er wenige Sekunden später langsam in das Zelt kam. Eine frische Brise von der kalten Morgenluft wehte hinein und umfasste mich. Eilig zog ich meinen Mantel über.
,,Werden wir lange wegbleiben?" War meine erste Frage an ihn mit einem Seitenblick auf Marcia, die friedlich in ihren Bett schlief und von alldem nichts mitbekam.
,,Vor morgen Mittag werden wir sicherlich nicht zurück sein." Entgegnet er leise und betrachtete sie ebenfalls. Es war das erste mal, wo er sie aus näherer Sicht sah. Die noch leicht gebräunte Haut von zuhause, das Blonde gewellte Haar und das winzige Tattoo an ihrem Knöschel, welches sie sich einst machen lies und ihre Eltern immer noch nichts von dessen Existenz wussten. Ich nickte bloß schnell und kramte ein Stück Pergament hervor um Marcia eine Nachricht zu hinterlassen. Zwar wusste sie, dass ich mit dem König unterwegs sein würde. Nicht ohne Grund war sie gestern Abend vor Freude beinahe durchgedreht, dennoch wollte ich es ihr noch einmal mitteilen, damit sie sich keine Sorgen machte.
,,Eure Freundin?''Fragte er, während ich den kleinen Zettel neben ihr auf das Bett legte. So konnte sie ihn nicht verfehlen, denn er würde das erste sein, was sie, wenn sie aufwacht, zu Gesicht bekommt.
,,Ja, sie kam mit mir von Volantis hier her.''
,,Freiwillig?'' Er zog belustigt die Augenbrauen hoch.
,,Denkt ihr ich habe sie dazu genötigt?'' Antwortete ich empört und lächelnd zu gleich. Er zuckte ahnungslos mit den Schultern.
,,Ich habe sie lediglich nur darum gebeten. Mehr war da nicht.'' Sagte ich und mein Lächeln verwandelte sich zu einem breiten Grinsen, als ich mich hinstellte und meine Tasche über meine Schulter hing.
,,Sie ist eine absolute Langschläferin. Es grenzt an ein Wunder, wenn man sie vor Tages Anbruch aus den Federn bekommt.'' Erklärte ich dem König, nachdem ich sie eine Weile so beobachtet hatte.
,,Dann sollten wir ihr noch den restlichen Schlaf gönnen.'' Meinte er leise und ich folgte ihm nach draußen. Die Sonne war nur ein winziger Punkt am Horizont und ein dunster Nebel hing über dem Lager. Durch das spärliche Licht der Morgendämmerung wirkte es nahezu düster, während wir zum Rande des Lagers zu den Pferden liefen. Ich hatte einen rießen Respekt vor diesen Vierbeinern und machte einen großen Bogen um den Kopf des Tieres. Drei weitere Pferde standen breit und zwei Soladten legten ihre Notfall Waffen in eine der Satteltaschen.
,,Wachen?" Fragte ich überrascht. Mir war klar, dass ein König Beschützter brauchte, dennoch wunderte es mich. Er kämpfte eigenhändig in den Schlachten, hatte davon noch keine Verloren und trotzdem besteht er oder seine Vasallen darauf, dass Soladten uns auf diesem kleinen Weg begleiteten.
,,Zu eurer Sicherheit.'' Erläuterte er mir, während er den Gurt seines Sattels enger zog.
,,Was ist mit eurer? Ist der König des Nordens nicht wichtiger als eine einfache Heilerin?"
,,Jeder ist wichtig. Wir sind alle nur Menschen, ich auch.", Er drehte sich zu mir herum und sah mir ernst in die Augen. ,,Und wenn es trotzdem hart auf hart kommen sollte, dann könnte ich mich immernoch selbst verteidigen." Er zeigte mir mit einem stolzen Lächlen sein Schwert, welches an seinem Gürtel hing. Wie viele Lannister schon unter diesem Schwert ums Leben trachten mussten? Ich wusste es nicht, doch es mussten etliche gewesen sein, wenn er alle bisherigen Schlachten geschlagen hatte.
Nachdem er sich kurz seinen Wachen zugewandt hatte, drehte ich mich herum und betrachtete das weiße Pferd. Sie war wunderschön, dass musste ich mir eingestehen. Dunkle, wachsame Augen, eine weiche Mähne und Schweif und ein sanftes Fell. Das bemerkte ich nicht nur mit blosem Augenblick, sondern fühlte es auch, als ich zaghaft und langsam über ihren Hals strich.
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You Belong To Me || Robb Stark
Fanfiction,,Ich hätte nie gedacht, jemanden zu haben, der mich so ansieht, wie du es tust!" Robb Stark war der Erste, der sie in ihrem Leben eine Lady genannt hatte. In einem anderen Leben war sie die stolze Enkelin eines Triarchens von Volantis gewesen...