30 | Mitteilung

138 9 0
                                    


,,Habt ihr einen kurzen Augenblick für mich, Euer Gnaden?" fragte Lady Tully nervös, als sie auf einmal in der Tür erschien, und zittrig ihre Hände verschränkt.
,,Natürlich.", erwiderte ich verwundert, doch fasste mich schnell wieder. ,,Kommt herein." ich schenkte ihr ein beruhigendes, freundliches Lächeln, während sie langsam in den Raum eintrat.
,,Wie kann ich euch helfen?" fragte ich gleich darauf und erhob mich von meinem Stuhl.
,,Ich brauche Euren Rat. Euren ärztlichen Rat." meinte sie unruhig und ich sah, wie sich ihr Körper augenblicklich anspannte.
Irgendetwas schien sie zutiefst zu beunruhigen.
,,Mylady, ich bin kein Maester. Vermutlich solltet ihr besser solch einen aufsuchen. Ich bin mir sicher, er kann euch mehr weiterhelfen, als ich." versuchte ich sie zu beruhigen, doch machte es damit nur noch schlimmer.
Die junge Lady wirkte voll kommen verängstigt über mein Angebot, sodass ich es nicht übers Herz brachte sie einfach wegzuschicken.
,,Es ist alles in Ordnung.", sagte ich sanft und bat ihr einen Stuhl an, damit sie nicht auf ihren wackeligen Knien umkippte. ,,Erzählt mir von euren Problemen." ich lächelte sie warmherzig an, solange ich mich hinsetzte.
Allerdings schienen meine Versuche, sie zu besänftigen nicht zu funktionieren. Im Gegenteil, sie wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser und auf einmal wirkte sie so zerbrechlich, dass ich kurzerhand ihre Hand in meine nahm.
,,Habt ihr in letzter Zeit genügend Nahrung zu euch genommen?" fragte ich daraufhin und wollte ein Gespräch anfangen.
Sie schüttelte zaghaft den hübschen Kopf.
,,Das ist eines der Probleme, weshalb ich hier bin.", sagte sie dann schließlich. ,,Immer wenn ich das Essen ansehe, verschlägt es mir den Appetit. Und morgens wache ich mit einer unerklärlichen Übelkeit auf, dass ich mich übergeben muss. Außerdem verfolgen mich schon seit Tagen komische Magenschmerzen.
Und als ich hörte ihr seid Heilerin, hatte ich gehofft ihr könntet mir helfen und.." sie hörte mit ihrem Satz abrupt auf, als sie merkte, dass sie ohne Luft zuholen ihre ganzen Beschwerden aufgelistet hatte. Roslin Tully sah mich mit einem entschuldigendem Lächeln an. Ich winkte ab.
,,Seit wann habt ihr diese Beschwerden?" fragte ich sie, da meine Vermutung von jedem Problem, dass sie erzählt hatte, gestiegen war.
,,Seit einer oder zwei Woche vielleicht." murmelte sie dann und ihre Stimme senkte sich ängstlich wieder.
Ermutigend lächelte ich sie an, da mir ihre Beschwerden keineswegs unbekannt waren.
,,Vielleicht war es dann doch eine gute Idee, dass ihr zuerst zu mir gekommen seit." meinte ich dann darauf und lachte kurz erheitert auf.
,,Warum?" verwirrt blickte sie mich an.
,,Weil euch ein Maester unnötig beunruhigt hätte, mit Vermutungen, wie ein inneres Geschwür, welches in den meisten Fällen tödlich endet, oder einer verrückten Krankheit." ich verdrehte die Augen.
,,Und ihr nicht?" fragte sie überrascht und wirkte ein wenig erleichtert darüber, dass sie nicht Todkrank sei.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Darf ich?" fragte ich sie anschließend und deutete mir meiner Hand auf ihren Bauch. Verwundert darüber sah sie mich an, nickte jedoch dann.
Behutsam legte ich meine Hände auf ihren flachen Bauch, tastete ihn sanft ab, und mein Lächeln wuchs immer mehr.
,,Ihr solltet euch keine Sorgen machen.", meinte ich begeistert und nahm meine Finger von ihr.
,,Ihr erwartet ein Kind, Mylady!"

 ,,Ihr erwartet ein Kind, Mylady!"

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich starrte in die Ferne.
Der Wind wehte meine Haare um mein Gesicht, als ich hoch oben auf der Mauer stand.
Der Fluss vor der Burg zog still dahin und beruhigte mich. Auch das Geräusch des Windes hatte eine tröstliche Wirkung auf mich, trotz der Kälte. Doch ich wusste, dass ich mich daran gewöhnen konnte. Zu einem Gewissen Standpunkt hatte ich das schon bereits, da ich die wärmende Temperatur in Volantis nicht vermisste.
Die Kälte ließ mich auf eine gewisse Art frei und sicher fühlen.
Plötzlich hörte ich schnelle Schritte hinter mir und wandte mich der Person zu, die auf mich zu kam.
,,Eure Majestät!", rief Roslin Tully strahlend und lief im eiligen Tempo auf mich zu. ,,Ihr hattet Recht! Ich komme soeben vom Maester und er hat Eure Vermutung bestätigt!" sagte sie atemlos strahlend und spähte die hohe Festung hinab.
,,Das freut mich so für euch!" erwiderte ich und ein breites Grinsen zitierte mein Gesicht. Liebevoll legte ich den Kopf schief und sah die Braunhaarige Lady an, bis sich ihr Gesicht auf einmal besorgt verzog. Stirn runzelnd blickte ich sie an.
Sie biss sich auf die Lippe und holte tief Luft, während sie über die Mauer schaute. ,,Der Maester hat mir schreckliche Dinge darüber erzählt." meinte sie und ängstlich bildeten sich Tränen in ihren Augen. ,,Ich könnte sterben."    
,,Die Zukunft ist ungewiss, für uns alle, doch die meisten überleben es und leben nach den Schmerzen weiter.
Außerdem hat eure Familie so viele Kinder auf die Welt gebracht. Es liegt euch im Blut, danach weiterzuleben." mitfühlend legte ich eine Hand auf ihre Schulter und ließ sie nicht aus den Augen. ,,Ihr werdet nicht sterben! Lasst den besten Physiker kommen, der sich euch annimmt." ermutigte ich sie sanft und kurz flammte Optimismus in ihren Augen auf.
,,Außerdem wir euer Ehemann an eurer Seite sein und wird sich freuen, über einen Erben." ich zwinkerte Lady Tully gütig zu.
,,Meint ihr?" fragte sie zaghaft und senkte verlegen das Gesicht.
,,Ich bin mir ganz sicher." antwortet ich zuversichtlich und konnte verhindern, dass meine Gedanken unwillkürlich zu Robb schwangen. Wie würde er wohl reagieren, wenn er mich nach Wochen wieder zu Gesicht bekäme? Ich wollte nicht egoistisch sein, doch ich war mir sicher, er freute sich genauso, wie ich es tat.
Ein Soldat kam plötzlich schwer atmend die Treppe hinauf gehetzt und verbeugte sich ergiebig. ,,Euer Gnaden.", begann er.
,,Ein Brief von den Zwillingen." Ich nahm einen tiefen, erschrockenen Atemzug, als ich den Brief entgegen nahm.
Jede Zeile, die ich las, jedes Wort, welches mir ins Auge stach, ließ mein Herz wilder pochen, mein Puls immer mehr steigen. Ich schnappte hysterisch auf und fasste mir überhitzt ans Herz.
,,Weiß Lady Stark schon davon?" fragte ich aufgeregt und mit bebendem Atem.
,,Ja, Euer Gnaden. Sie ist bereits daran, ihre Sachen zupacken."
,,Gut. Bitte holt unsere Pferde, wir brechen unverzüglich auf." der Soldat nickte auf meine Anforderung und ging, nach einer Verbeugung, wieder.
,,Wie es aussieht, könnt ihr eurem Ehemann schon bald von der wundervollen Nachricht erzählen.", ich lächelte sie freudig an, während mein inneres vor Glück beinahe schrie. ,,Sie sind zurück!"

Das kürzeste Kapitel bis jetzt.
Sorry.

Anna

You Belong To Me || Robb StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt