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Staffel 3, Folge 2:

Robb stand am Kamin. Er hatte seinen Ellenbogen an einem Balken über dem Feuer abgestützt und starrte gedankenverloren in die Flammen. Seit unserer Ankunft auf Harrenhal waren ein paar Tage vergangen und er hatte sich ziemlich zurückgezogen. Die Sache mit den Lannister bedrückte ihn immer mehr, sodass alles andere in den Hintergrund rückte. Dennoch begann ich mir ein wenig Sorgen zu machen.
,,Meine Mutter sagte immer, ihr Westerosi wärt eine finstere Bande.'', langsam strich ich mit meinen Fingern über eine alte Holztruhe und sah ihn von hinten an. Er rührte sich nicht. ,,Finstere, bärtige und stinkende Barbaren, die über Meerenge rudern und uns aus unseren Betten rauben würden.'' Ich wollte ihn aufmuntern, deswegen lief ich auf ihn zu laufen und schlang meine Arme von hinten um seinen Körper. Meinen Kopf legte ich auf seiner Schulter ab.

,,Hättest du je gedacht, dass du einen heiratest?'' Fragte er leise und und blickte mich endlich von der Seite her an

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,,Hättest du je gedacht, dass du einen heiratest?'' Fragte er leise und und blickte mich endlich von der Seite her an.
,,Ich dachte überhaupt nicht, dass ich heiraten würde.'' Gestand ich ihm und mein Blick glitt zu dem loderden Feuer herunter. Das Holz knisterte leise.
,,Niemals?'' Er drehte sich zu mir herum und sah mich überrascht an. Ich legte meine Hände auf das weiche Fell seinen Umhangs und strich darüber.
,,Nicht, bis ich den König der finsteren, bärtigen Babaren traf.'' Sagte ich und ein schwaches Schmunzeln erschein auf Robbs Lippen. Langsam stellte ich mich auf die Zehenspitzen und legte meinen Hände an an seine Wange. Zuerst strich ich ihm über den Bart und musste leicht Lächeln, dann küsste ich ihn sanft. Ich merkte förmlich, wie die Last von ihm fiel und er sich mir hingab. Jedoch wurde der Kuss meiner Meinung nach zu schnell beendet.
,,Verzeihung, eure Majestät!'' Lord Boltan trat in den Raum und mein Kopf wirbelte etwas erschrocken zu ihm herum. ,,Meine Königin.'' Sagte er und auch, wenn es für mich noch ungewohnt war, so angesprochen zu werden, nickte ihm ihm zu.
Danach hielt der Mann zwei Briefe in die Luft.
,,Lasst mich raten, welches die gute Neuigkeit ist.'' Robb lief an mir vorbei auf ihn zu. Die Spannung in ihm war deutlich zu spüren.
Lord Bolton seufzte laut auf.
,,Naricht aus Schnellwasser und Winterfell..'' teilte er ihm mit und reichte ihm beide Briefe entgegen.
,,Schnellwasser?" Fragte Robb verwirrt.
,,Die Nachricht aus Winterfell ist schlimmer.", Entgegnete Lord Bolton und reichte ihm den Zettel in seiner rechten Hand. ,,Mein Bastard konnte Winterfell nicht rechtzeitig erreichen."
Robb riss die Nachricht förmlich aus seiner Hand und sog gierig die Worte in sich auf. Danach ließ er fassungslos den Brief auf den Tisch fallen.
,,Was ist passiert?" Fragte ich besorgt und machte einen Schritt auf ihn zu.
,,Die Eisenmänner haben Winterfell niedergebrannt..", erklärte er monoton und senkte schweigend den Kopf.
,,Was ist mit den anderen Stark Jungen, Bran und Rickon?" Ich drängelte mich an meinem Mann vorbei und blickte Lord Bolton mit Hoffnung in den Augen an. Robb neben mir hob augenblicklich den Kopf an, nur um zu sehen, wie der Mann keine freudige Reaktion von sich gab.
,,Ramsay hat von den Jungen bisher keine Spur gefunden. Er gibt die Suche zwar nicht auf, doch es kann möglich sein, dass beide im Feuer-"  Robb unterbrach ihn mit einer abrupten Handbewegung.
,,Wagt es nicht es auszusprechen! Euer Bastard soll so lange suchen, bis er ein Lebenszeichen von meinen Brüdern findet. Erst dann, dürft ihr urteilen, Lord Bolton!" Seine Stimme war eisig und Wut und Angst schwingten darin mit. Der Mann mit den kurzen, grauen Haaren nickte jedoch nur und legte die Neuigkeit aus Schnellwasser auf den Tisch. Dann verschwand er mit raschen Schritten durch die Tür. Hoffentlich würde er seinem Sohn schreiben.
Nachdem er hinausgegangen war, drehte ich mich zu Robb herum.
,,Es besteht immer noch Hoffnung!" Sagte ich eindringlich und tastete nach seiner Hand.
,,Ich hätte Winterfell nie verlassen sollen. Wir alle, hätten von unserem Zuhause nie fortgehen dürfen!" Meinte er hart und schaute starr aus dem offenen Fenster in der Wand.
,,Du musstest in den Krieg ziehen!"
,,Musste ich?", er drehte sein Gesicht zu mir herum und sah mich kalt an. Eine Gänsehaut breitete sich über meinem Körper aus. ,,Nein, ich wollte!" Antwortete er. ,,Ich wollte meinen Vater retten und habe versagt!"
Ich wollte zu einer Antwort ansetzten, ihm Widersprechen, ihm Mut machen, doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
,,Bran kann nicht mehr laufen und Rickon ist nicht einmal acht Jahre alt! Wie hätten die beiden es aus einer in Feuer gesetzten Burg schaffen sollen?" Robb entriss mir seine Hand und schlug mit der Faust auf den Tisch.
,,Vielleicht hatten sie Hilfe? Vielleicht konnten sie entkommen?" Erwiderte ich behutsam. Ich wollte nicht, dass er sich noch mehr aufregte. Es schien so, als ob alle Gefühle, die sich in den letzten Tagen in ihm gesammelt hatten, nun heraus geplatz zu sein.
,,Ja, aber nur vielleicht!", Robb fuhr sich verzweifelt durch die Locken. ,,Wahrscheinlich hat Lord Bolton sogar recht!"
,,Du darfst das nicht denken!" Rief ich, nahm erneut seine Hand und drückte sie. Diesmal entriss er mir sie nicht.
,,Wenn wir in Winterfell geblieben wären, wäre das alles nicht passiert. Mein Vater wäre noch am Leben! Winterfell würde noch stehen! Es würde kein Krieg herrschen und wir alle wären in Sicherheit!" Murrte er erbittert.
,,Und wir hätten uns nie kennengelernt!" Rief ich aus und realisierte erst nach ein paar Sekunden, was ich soeben von mir gegeben hatte. Doch ich bereute es nicht und starrte ihm intensiv in die Augen. ,,Vor ein paar Tagen sagtest du noch, ich sei dir der wichtigste Mensch auf der Welt! Könntest du es hinnehmen, dass wir uns nicht getroffen hätten?" Fragte ich voller Sorge. Natürlich war ihm das wohl seiner Familie wichtig, nichts sehnlicher wünschte er sich, alles ungeschehen zu machen und ich verstand es. Doch seine Worte, so rührend sie auch gegenüber seiner Familie waren, hatten mich mit Schmerz getroffen.
,,Du kannst das nicht damit vergleichen!", verteidigte Robb sich vorwurfsvoll. ,,Wir hätten nicht einmal gewusst, dass es den anderen gäbe und außerdem wärst du so auch in Sicherheit! Du weißt, genau wie ich, dass ich alles dafür tun würde, dass die Menschen, die ich liebe, in Sicherheit sind, egal welchen Preis es kostet! Besser du lebst und hast ein glückliches Leben, anstatt, dass du mit mir in den Tod rennst!" Robb wollte meine Hand nehmen, sie an sich ziehen, doch diesmal entzog ich sie ihm und drehte mich weg. Ohne mich nocheinmal umzudrehen verließ ich den Raum. Vielleicht war mein Handeln falsch, doch ich brauchte Platz zum Nachdenken und er hatte mir viel Stoff darüber geben. Und ich wusste auch, bei welcher Person ich das am besten konnte.

You Belong To Me || Robb StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt