21 | Liebe

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Staffel 3, Folge 7:

Stille.
Eine angespannte Stille breitete sich über uns aus, bis Marcia sich auf einem Mal freudig in meine Arme warf. Überrascht über diese Geste stolperte ich einen kleinen Schritt zurück, doch ich schlang ebenfalls meine Arme um ihren Körper.
,,Ich wusste es!" Hauchte sie grinsend in mein Ohr.
,,Du hast keine Angst oder so?" Fragte ich sie zaghaft, nachdem wir uns von einander gelöst hatten.
,,Angst, wegen Lorelya? Meine Schwester war ein ganz anderer Mensch. Schwach und zierlich, seid sie auf der Welt war. Du hingegen bist stark. Natürlich hab auch ich Angst, doch..
Ich hab keine Ahnung, wer sich von uns beiden gerade mehr freut!", Sie plapperte wild drauf los und hielt sich eine Hand vor den Mund, um ihr breites Grinsen unter Kontrolle zu bringen.
,,Weiß Robb es schon?" Fragte sie danach aufgeregt.
,,Ich hab es ihm noch nicht gesagt." Gestand ich ihr schmunzelnd.
,,Er wird sich riesig freuen!" Versicherte mir Marcia mit einem breiten Strahlen auf ihren Lippen.
,,Ich hoffe es! Im Anbetracht, dass Krieg herrscht." Erwiderte ich.
,,Genau deswegen wird es ihn noch mehr freuen!", sie lächelte mich behutsam an.
,,Jetzt fühl ich mich noch schlechter, gehen zu müssen!", Jammerte sie und ich nahm sie tröstend in den Arm. ,,Immerhin werde ich Tante!"
,,Eines Tages!" Meinte ich leise.
,,MyLady!", Ertönte auf einem Mal eine Stimme hinter uns. Ein Wachmann war in unsere Richtung getreten und sah Marcia an. ,,Wir müssen aufbrechen!" Teilte er ihr mit. Seufzend drehte sie sich erneut zu mir herum.
,,Du solltest das Schiff nicht verpassen! Und Grüß meine Familie von mir!" Sagte ich zu ihr.
,,Das mache ich! Ich werde dich vermissen!"
,,Ich dich auch!" Antwortet ich traurig, bevor ich sie fest in die Arme schloss.
Ein letztes Mal atmete ich ihren wunderbaren Duft ein, vergrub mein Gesicht in ihren blonden, langen Haaren. Ich blickte in ihre Grünen Augen, bevor sie sich langsam löste. Tränen liefen uns beiden über die Wange, während sie ihr Kleid raffte und mit langsamen Schritten zum Schiff ging.
Eine salzige Träne landete auf meinen gefalteten Händen, als ich sah, wie das Schiff in See startete und von den sanften Wellen mitgerissen wurde.

Als die Wachen mich zurück begleitet hatten, war es bereits Abends. Der Regen prasselte stark vom Dunklen Nachthimmel, als ich eilig zu meinem Zelt schritt. Ich legte eine Hand auf meinen noch flachen Bauch, während ich im Anflug von einem Lächeln das Laken beiseite schob. Regentropfen wirbelten herein, als ich eintrat. Ich war allein in dem Zelt. Anscheinend waren Robb und die anderen bereits aufgebrochen, obwohl ich bezweifelte, dass sie bei diesem Gewitter weit kamen.
Ich nahm mir ein frisches Handtuch und wollte gerade meine nassen Hände abwichen, als erneut jemand ins Zelt eintrat.
Erschrocken drehte ich meinen Kopf zu meinem Ehemann herum. Zusammen mit seiner Mutter, seinem Onkel und dem Schwarzfisch kam er in den trockenen Raum.
Robb kam auf mich zu, seine Haare hingen ihm nass und wirr im Gesicht, während er mich fragend ansah. Ich wusste, dass er auf Marcia hinaus wollte. Ich formte mit meinem Mund ein deutliches "Später, woraufhin er kurz nickte und sich die Haare aus dem Gesicht strich. Schmunzelnd holte ich das Handtuch hervor und begann seine braunen Locken abzutrocknen.
,,Dieser Regen kostet uns noch einen Tag!" Murrte der Schwarzfisch mürrisch, als er sich ein Becher Wein einschenkte.
,,Ach, Lord Frey wird warten. Er weiß, dass wir kommen." Antwortet Edmure Tully darauf unfreundlich.
Ihm ging es gewaltig gegen den Strich eine Frey Tochter zu heiraten, doch er würde für Robbs Schuld, keine Frau geehelicht zu haben, aufkommen und ich war ihm dafür unendlich dankbar.
,,Lord Walder ist von Natur aus Kratzbürstig." Mischte sich Lady Stark in die Unterhaltung mit ein. Sie saß auf einem Stuhl, ihre zusammengebundenen Haare waren ebenfalls nass vom Regen.
,,Kratzbürstig, so nennst du das? Bestimmt der unangenehmste Mensch, der mir je begegnet ist." Der Schwarzfisch trank einen Schluck von dem Wein, während ich Robbs Rüstung abtrocknete.
,,Genau und deswegen -" Catelyn Stark wurde abrupt unterbrochen.
,,Ich habe feuchte Scheißhaufen gesehen, die ich mehr mochte als Walder Frey!", entgegnet ihr Onkel, wodurch Robb ihn mit hochgezogenen Augenbrauen über sein Kommentar anblickte. ,,Verzeihung euer Gnaden! Ich habe zu viele Jahre mit Lanzenreitern verpacht." Meinte er danach aber plötzlich und ich drehte mich zu ihm, da er anscheinend mich gemeint hatte.
,,Ach, ich hab in den letzten 2 Jahren Menschen beim sterben und verbluten zu gesehen. Ich hab keine Angst davor!" Gestand ich ihm, während ich meine Hände mit dem Tuch abwischte. Brynden Tully stieß ein kurzes, amüsiertes Lachen aus.
,,Lord Frey, wird die Verspätung nicht gefallen." Wandte sich Robbs Mutter wieder ein.
,,Das kann er halten, wie er mag. Er kriegt die Hochzeit, die er wollte!" Edmure Tully sah seine Schwester genervt an.
,,Er bekommt eine Hochzeit, doch er wollte einen König!" Ich schluckte wegen ihren Worten einmal, senkte meinen Kopf und um griff das Schwert meines Ehemannes. Lady Starks Worte waren wahr, so sehr ich mir das auch nicht eingestellten wollte.
,,Edmure ist die beste Partie in der Geschichte der Freys!" Meldete sich auf einmal Robb zu Wort und sah alle drei ruhig an. ,,Wir sollten alle etwas schlafen!" Meinte er dann. Der Schwarzfisch nickte, stellte seinen Becher mit Wein auf den Tisch und ging aus dem Zelt, gefolgt von seinem Neffen. Catelyn Stark zwang sich unzufrieden ebenso zum gehen. Ihr missbilligter Blick spürte ich auf mir, als sie hinaus in den Regen trat. Robb zog mich zugleich an ihn heran und ich konnte nur in mich hinein Lächeln. Ich ließ das Tuch auf den Boden fallen und schlang meine Arme um seinen Hals. Seine warmen Hände spürte ich an meinem Rücken und ein glückliches Gefühl durchflutete meinen Körper, als er seine Lippen auf meine legte.
,,Marcia?" Fragte er mich kurze Zeit später mit einem besorgten Unterton und legte seine Stirn gegen meine. Seine Arme hielten mich noch immer fest an ihn gedrückt.
,,Segelt im Moment über die Meerenge." Flüsterte ich leise gegen seine Brust, doch löste mich schnell von ihm. Ich lief ein paar Schritte im Zelt auf und ab und atmete einige Male tief durch.
,,Ich sollte nicht in Trauer versinken!", sagte ich zu mir selbst. ,,Sie wird sicher in Volantis ankommen, ein erfülltes Leben führen und eines Tages werden wir uns wieder sehen!" Ich nickte entschlossen mit meinem Kopf. So würde es kommen. Wir beide würden ein zufriedene Zukunft haben.
,,Du solltest dir darüber nicht den Kopf zerbrechen." Meinte Robb sanft, nachdem er sich seine nasse Kleidung ausgezogen hatte, und schenkte sich Wein in einen neuen Becher ein. Auch mir wollte er einen geben, doch ich lehnte dankend ab.
,,Du liebst Wein!" Verwirrt runzelte er die Stirn, während er zu unserem Bett lief. Er hatte ja Recht, doch Maester Pavic hatte damals schon in Königsmund den schwangeren Frauen und auch der Maester in Schnellwasser, hatten mir geraten kein Alkohol zu trinken. Und ich würde mich daran halten. Ich trug Robbs Kind in meinem Bauch.
Unwillkürlich musste ich Lächeln, als ich an fröhliches Lachen und strahlende Kinderaugen dachte.
,,An was denkst du?" Fragte er mich schmunzelnd und beobachtete mich vom Bett aus.
,,An unsere Zukunft." Murmelte ich reizvoll, ließ mich auf seinem Schoß nieder und legte meine Arme um seinen Nacken.
,,Ach ja?" Verlockend wanderte er mit seinen Händen über meine Schultern und Arme und sah mir direkt aus seinen leuchtenden Augen entgegen. Mit einem liebevollen Lächeln schaute ich Robb an. Meine Finger fuhren über seine Brust und zogen langsam und quälend an den Schnüren seines Lederhemdes. Unbeschreibliche Gefühle erfüllten mein Herz, während er seinen Kopf grinsend in meine Richtung streckte und mir einen zärtlichen Kuss gab. Mit einem wohligen Gefühl gab ich mich ihn hin und vergrub meine Hände in seinen wunderbaren Locken. Eine Leidenschaft überkam mich, nur tausendmal schlimmer, als ich es sonst gewohnt war. Mein Verlangen wuchs und wuchs und die Spannung zwischen unseren Lippen wurde immer größer. Genießerisch und langsam zog ich Robb sein Hemd aus, doch das schien ihm allmählich nicht schnell genug zu gehen. Der Druck stieg und seine Hände fuhren über meinen Rücken, hinunter zu meinem Po. Empört schnappte ich auf, als er mich hoch hob und auf die Felle legte. Er stütze seine Hände neben meinem Kopf ab und küsste mich sehnsüchtigst erneut.

You Belong To Me || Robb StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt