22 | Die Zwillinge

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Staffel 3, Folge 9

Eisige Luft hing über dem ganzen Land. Der morgendliche Tau lag über dem Gras um die Sonne ging hinter den Wäldern auf, als wir zu den Zwillingen aufbrachen.
Ich ritt still neben Catelyn Stark her und beobachtete die Landschaften, die an uns vorbeizogen.
All die Landschaften, die ich bisher kannte, hatte ich kaum wahrgenommen und mir wurde nun erst Bewusst, wie viel ich noch von Westeros sehen wollte. Und vielleicht würde ich eines Tages auch Volantis wiedersehen. Die schönen Erinnerungen schossen mir in meinen Kopf und meine Augen fingen an zu strahlen. Auch, wenn ich mich für Westeros entschieden hatte, vermisste ich meine alte Heimat.
Es dauerte einen Tag, als wir von unserem Lager die beiden Türme der Freys erreichten. Die Zwillinge standen auf beiden Flussufern des Grünen Arms, eine lange Brücke verbannt die beiden großen, mächtigen Türme miteinander. Den Trident konnte man in weiter ferne erahnen.


,,Es ist mir eine Ehre den König des Nordens in meinen Hallen zu empfangen." Begrüßte Walder Frey ihn. Ich stand neben Catelyn und betrachtete den in die Jahre gekommene Lord. Graues, ungepflegtes Haar versuchte vergeblich seinen Kopf zu säumen, die große Nase passte kaum in das eingefallen, faltige Gesicht und seine Lippen waren zu einem schmalen Strich verzogen.
Ich konnte mir gut vorstellen, dass es in dem Leben des Mannes kaum Freude bestand. Vermutlich hatte er nicht mal etwas für seine Frau und Kinder übrig.
,,Ich danke Euch, für eure Gastfreundschaft, Mylord!", Antwortet Robb und trat einen Schritt vor.
,,Ich bin hier, um mich zu entschuldigen und euch um Verzeihung zu bitten!'', begann er.
,,Ich weiß, dass ihr erwartete hattet, ich würde eine Eurer Töchter heiraten. Ich entschuldige mich dafür und ich versichere euch, dass mein Onkel, Edmure Tully eine ebenfalls geeignete Wahl ist."
Mein Blick fiel auf den Erben von Schnellwasser, der mürrisch hinter Robb stand und mit leicht angewiderten Blick die Töchter des Lords musterte.
,,Doch was ich tat, war nicht um euch zu verschmähen, sondern aus Liebe zu einer anderen.", Fuhr Robb fort und blickte die schüchternen Ladys mit einem entschuldigenden Lächeln an. Nervös musste ich schlucken.
,,Diese Worte können natürlich nicht ungeschehen machen, was ich euch und eurem Haus angetan habe. Ich bitte um Vergebung und schwöre, dass ich alles dafür tun werde zur Wiedergutmachung, auf das die Freys vom Kreuzweg und die Starks von Winterfell wieder Freunde sein mögen." Sagte er ehrlich, woraufhin Walder Frey in die Hände klatschte und ihm zu nickte.
,,Und das ist sie also?" Meinte er auf einem Mal und alarmierend hob ich meinen Kopf an, da ich bemerkte wie er mich mit einem falschen Lächeln ansah. Mein Körper fing ungewollt an zu zittern.
,,Kommt näher, ich möchte euch ansehen!" Forderte er mich auf und mit wild pochenden Herzen machte ich ein paar Schritt nach vorne. Ich machte einen leichten Knicks vor dem alten Lord. Trauen tat ich ihm nicht und ich fürchtete mich sogar ein wenig vor ihm, doch ich war mir bewusst, dass ich an all dem hier Schuld war und ich wollte Robb und dem ganzen Norden unterstützen, so gut es ging.
,,Liebe also? So nennen das die Starks von Winterfell. Sehr Ehrenhaft!", lachte Walder Frey und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. ,,Ich nenne das ein hübsches Gesicht. Sehr hübsch sogar! Definitiv hübscher als dieser Haufen hier!" Meinte er und deute verachtend neben sich. Mit einem zaghaften Lächeln bedankte ich mich.
,,Und wohlgeformt obendrein!" Er wandte sich mit einem Grinsen an Robb, der, wie ich ihn kannte, vermutlich wütend seine Zähne über diese Worte zusammen gepresst hatte.
,,Wenn ihr versucht, sie in diesem Kleid zu verstecken, hättet ihr sie erst gar nicht mit hierher bringen dürfen! Ich kann immer erkennen, was sich unter einem Kleid so abspielt, weil ich das schon lange mache.", er stütze sich auf seinen knochigen Knien ab und beugte sich ein wenig zu mir nach vorne.
,,Euer König sagt, er hätte diesen Eid aus Liebe nicht erfüllt. Ich sage, er hat euch wegen eures Körpers geheiratet!" Gehässig Lachte Walder Frey auf. Ich merkte im Augenwinkel, wie Robb aufgebracht einen Schritt nach vorne machte um sich zu rechtfertigen, doch er wurde rechtzeitig von seiner Mutter aufgehalten.

You Belong To Me || Robb StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt