36 | Norden

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Ich erinnerte mich daran, wie ich Robb erzählt hatte, dass ich nicht einmal wusste, wo Winterfell lag, dass ich noch nie zuvor im Norden gewesen war.
Ich erinnerte mich, wie er mir daraufhin auf der Karte von Westeros genau den Ort seiner Heimat gezeigt hatte.
Er hatte auch einmal erwähnt, dass der Norden von der Westküste Westeros bis zur Ostküste verlief und zwischen der Mauer und der Eng landen würde. Dass es so groß war, dass es größer war als die anderen sechs Königslande zusammen.

,,Willkommen zu Hause, Euer Gnaden!" holte mich Catelyn plötzlich aus meinen Gedanken und hielt ihr Pferd neben meinem an.
Wir standen auf einem Hügel und schauten auf eine in Mitten von Sümpfen gelegte Burg, die vermutlich Maidengraben war.
,,Die Eng ist voll von Mooren und Sümpfen." erklärte sie mir. ,,Hier findet ihr kaum einen grünen Fleck, doch dahinter liegen Täler, Berge, grüne und teilweise sogar schneebedeckte Landschaften.", Catelyn's Augen funkelten als sie mir davon erzählte.
,,Lord Bolton hat mir erzählt, dass man nur durch Maidengraben hindurch in den Norden gelangt." sagte ich darauf und ließ die Zügel des Pferdes locker.
Catelyn nickte.
,,Die Burg ist das Tor zum Norden. Wenn Maidengraben fällt, fällt auch der Norden.", sagte sie und machte eine kurze Pause, in der sie ihren Blick über die Landschaft streifen ließ. ,,Ich hab mich in dieses kalte, korrupte, aber dennoch schöne Land verliebt, als ich zum ersten Mal hier war. Und ich bin mir sicher, dass werdet ihr auch." sie wandte ihren Kopf zu mir herum und lächelte.
,,Ich glaube, dass habe ich schon längst." erwiderte ich und ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich mich umschaute.
,,Wir werden über Nacht hier bleiben." ertönte auf einmal Robb's Stimme.
,,Aber Winterfell ist nur einen Tages Ritt entfernt!" meldete sich Catelyn zu Wort, als ihr Sohn den schwarzen Henkst neben uns zum Stehen brachte.
,,Die Nacht bricht an, Mutter, außerdem sind wir den ganzen Tag geritten. Wir werden Winterfell am morgigen Tag erreichen.", besänftigte Robb sie daraufhin. ,,Wir waren so lange von Zuhause entfernt. Wir werden auch noch einen weiteren Tag überleben."
,,Wenn du es für richtig hältst." meinte seine Mutter kurz darauf und biss sich auf die Lippe.
Sie war so kurz davor ihr altes zu Hause zu sehen, doch ich konnte Robb verstehen. Die Männer waren Müde und wenn wir noch einen Tag ohne Schlaf durch reiten würden, würden wir vermutlich nicht mit klarem Verstand in Winterfell ankommen.
,,Wenn wir noch einen Tag lang hier bleiben, kannst du in der der Zeit ja deine Frau dazu überreden, Zofen in Anspruch zu nehmen.
Ich glaube, sie ist nicht gerade sehr erpicht darauf." sagte Catelyn noch, ehe sie ihr Pferd wendete und zu den Wachen und anderen Lords hinunter ritt, die sich auf den Weg zum inneren der Burg machten.
Ich jedoch blieb stehen und starrte meinen Ehemann an, der sich grinsend auf die Unterlippe biss.
,,Zofen?" fragte ich ungläubig.
,,Zwei wirklich reizende junge Mädchen." erwiderte er sanft.
,,Du hast sie schon längst eingestellt!" stellte ich entsetzt fest und schlug ihn gegen den Arm.
,,Hey, hey!", er hob lachend eine Hand an, um mich zu beruhigen. ,,Ich hab dir gesagt, dass es ein schweres Vergehen ist seinen König zu schlagen." sagte er, konnte jedoch nicht aufhören zu grinsen.
,,Ich glaube nicht, solang es seine Königin ist, die er eigentlich zuerst fragen sollte!" entgegnete ich und hielt mich davor zurück, ihn noch einmal zu schlagen.
,,Die beiden sind 15, Zwillinge und davon begeistert ihrer Königin zu dienen. Ich bin mir sicher sie werden ihre Sache gut machen." erklärte er mir und hielt meine Hand fest.
,,Und ich kann nicht nein sagen?" fragte ich.
Meine Wut war noch nicht verschwunden.
,,Gib den Beiden eine Chance.
Ich weiß, dass du nicht so eine Königin bist oder sein willst, doch vielleicht wäre es ganz gut etwas Hilfe zu haben." Robb sah mich sanft an und drückte bittend meine Hand.
Ich wusste, dass er es gut meinte und ich war mir bewusst, dass er, wenn wir in Winterfell an kämen, kaum noch Zeit für mich haben würde.
Er wollte vermutlich einfach nicht, dass ich vollkommen alleine dastehe und das dankte ich ihm.
Und ich wusste auch, dass er eigentlich Recht hatte, weswegen ich schlussendlich nickte und er mir daraufhin einen zärtlichen Kuss auf den Handrücken drückte.
Als er meine Hand losließ und wir erneut die Zügel ergriffen, folgten wir den Lords und Wachen den schmalen, sumpfigen Pfad zur Burg.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 27, 2020 ⏰

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