Chapter 9

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Alte Wunden

Hope Hathaway

Schnell zog ich mich um, föhnte meine Haare und Band sie schließlich in einem Zopf zusammen. Ich ging aus der Tür, die Treppen runter und sah Nolan im Flir stehen. "Können wir?", fragte ich ihn, während ich mir meine Schuhe über striff. "Was? Oh... Eh.. Ja klar...", seufzte er und öffnet die Tür.

"Darf ich dich was Fragen?", lautete seine Frage draußen angekommen. Ich wusste zwar nicht wohin wir gingen, aber ich vertraue ihm da einfach mal. "Hast du gerade", grinste ich. Nolan schüttelte seinen Kopf. "Wo ist deine Mutter? Ich meine... Ich hab nur ein Bild von ihr entdeckt. Die restlichen wart ihr" Ich senkte meinen Kopf. "Meine Mutter... Sie starb als ich 5 Jahre alt war... Ich weiß nicht wirklich was passiert ist, nur das es einen Unfall gab. Dad redet nicht gern darüber... Es gibt nicht viele Bilder von ihr. Sie war fotogen", bei dem letzten Satz lachte ich leicht.

"Das tut mir leid... Ich wusste es nicht..." - "Alles gut, du konntest ja nichts dafür", lächelte ich ihn an. Nolan lächelte leicht zurück und ließ schließlich seine Hände in seine Jeansjacke verschwinden.

"Wo gehen wir eigentlich hin?", fragte ich endlich um diese angespannte Stille zu unterbrechen, welche nur von dem zwitschern der Vögel und unseren Schritten gefüllt wurde. "Zu einem Freund von mir. Du kennst ihn bestimmt", antwortet er. Ich nickte einfach nur und folgte ihm.

Bei einem kleinen, weißen Haus angekommen klingelte Nolan. Die Inschrift auf der Klingel besagte "Gregory" Mein Blick haftete auf den mir all zu bekannten Namen. Das kann er nicht sein...
Nein... Das...
Seit wann ist er wieder zurück?

Meine Vermutung bestätigt sich als die Tür geöffnet wird. Ein großer, gut gebauter, junger Mann steht hinter dieser und lächelt Nolan erfreut an. "Heyyy Kumpel! Seit wann bist du wieder in der Stadt?!", rief er vor Freude und nahm Nolan in den Arm.

Seine blonden Haare, welche ihm fast die Augen bedeckten, aber ihm trotzdem hervorragend standen, waren verwuschelt. Was wohl darauf hindeutet das er erst vor kurzem aufgewacht ist. Seine hell Grünen Augen funkeln nur vor Freude und es ist so, als würde ich mich erneut verlieben...

Doch halt stopp! Was denke ich da?
Am liebsten würde ich jetzt auf dem Absatz kehrt machen und abhauen. Das sogar schneller als Barry aus the Flash!
Jedoch ist es zu spät... "Hey, Hope...", murmelt er und lächelt sanft. Ich lächelte einfach zurück, obwohl ich mich jetzt gerne erhängen würde. Fynn schüttelt seinen Kopf, als er realisiert das wir nicht alleine waren.
"Kommt herein", fordert er uns auf und trat zur Seite.

"Schön dich wieder zu sehen...", flüstert der verspielte Junge mit den hellgrünen Augen, als ich an ihm vorbei gehe. Augenblicklich fängt mein Herz an höher zu schlagen und all die Erinnerungen von unseren gemeinsamen Abenteuern kamen zurück. Ein leichtes lächeln konnte ich mir nicht verkneifen.

In dem Arbeitszimmer angekommen, wohin Fynn uns geführt hatte, sah ich schon Jordan, der an dem PC saß und irgendwas eintippte. "Gib mir ne Minute", kam es aus seinem Munde, obwohl keiner von uns irgendwas gesagt hatte. "Wie weit bist du?", fragt Nolan. Jedoch war dies an Fynn gerichtet.

Ich hörte einfach nur gespannt zu. Als ich eine kleine Couch in der Ecke entdeckte, steuerte ich geradewegs auf diese zu und setzte mich drauf. "Was macht die denn hier?!", rief Jordan Theatralisch, als dieser mich erblickt. Fynn konnte deshalb keine Antwort an Nolan abgeben.
"Ist in Ordnung, sie wird keinem Verraten was wir hier treiben", verteidigt mich Fynn. "Und woher willst DU das wissen?", Jordan zeigt mit seinem Zeigefinger auf Fynn.

"Weil wir zusammen aufgewachsen sind. Ich kenne sie besser als ihre Zwillingsschwester sie je kennen würde", rattert der blonde mutig runter. Nolan schaut zu mir und ich nickte ihm zustimmend zu.

"Also gut... Ich bin fertig... Fast... Ich hab da ein winziges Problem bei der Programmierung und hab bis jetzt noch nicht feststellen können woran es liegt", antwortet Fynn nun auf die Frage von Nolan. Dieser blickt zu Jordan um von ihm Auskunft zu haben, in der Hoffnung, er hätte etwas entdecken können. Jordan jedoch zuckte ebenfalls mit den Schultern.

"Worum geht es?", mischte ich mich ein, obwohl ich lieber meine Klappe halten sollte, da mich sowas nichts angeht. Aber eventuell könnte ich helfen. "Datenanalyse. Ich hab 'nen Chip entwickelt, welcher Gesichter scannt und die Daten von den jeweiligen Personen wiedergibt." - "Wo genau ist das Problem? Gibt es sowas nicht schon?", lauteten meine nächsten Fragen. "Allerdings. Naschön, ich hab es nachgebaut, da wir so was nicht benutzen dürfen aber so was echt nützlich sein könnte. Es muss ja keiner  Das Problem ist: Es scannt zwar die Gesichter, jedoch erkennt er diese nicht. Und wenn er diese erkennt, werden die Informationen nicht angezeigt. Verstehst du was ich meine?" Ich nickte nachdenklich.

"Darf ich kurz ans PC ran?", fragte ich schließlich. "Klar, warum nicht"

Ich stand auf und wartete bin Jordan den Stuhl frei machte. Dieser stand genervt auf und schaute mich mit einem vernichtenden Blick an. Wie es aussieht kann er mich nicht leiden. »Ich dich auch Jordan, ich dich auch...«, sprach ich in meinen Gedanken.

Schnell setzte ich mich an dem Rechner ran und betrachtete die Programmierung. Schnell wurde mir bewusste worin der Fehler lag.
"Da, schau mal. Da gehört dieser Teil nicht hin. Diese Gruppe muss an diese hier rangehängt werden, verstehst du?", erklärte ich ihm.

Fynn stützte sich an der Armlehne ab und war mir sehr nahe, was mein Herz höher schlagen lässt. Sein Blick war auf dem Bildschirm fixiert. "Och Gott... Wieso bin ich nicht darauf gekommen", Sprach er schließlich und schlug seine Hände vor sein Gesicht zusammen. "Weil du das noch nie konntest und ich das immer korrigieren musste. Anscheinend hat sich nichts geändert", grinste ich und blickte zu dem blondhaarigen. "Wie in alten Zeiten", erwidert er.

Genau... Alte Zeiten...
Das Problem ist nur: Das er mich verlassen hatte. Ohne irgendwie bescheid gegeben zu haben verschwand er. Keine Spur war von ihm, weit und breit. Niemand wusste wo er hin ist. Er war wie vom Erdbeben verschluckt worden.
Tagelange weinte ich durch. Mein Freund, mein bester und einziger Freund mit dem ich ziemlich jeden Mist machte, der all meine Geheimnisse kannte, war auf einmal verschwunden... Und das genau ein Tag nachdem wir uns gegenseitig unsere Liebe gestanden...

Uhhhh. Wie wohl Nolan reagieren würde wenn er herausfindet in welchem Kontakt Fynn zu ihr steht 😏

My Personal Agent #GoldenAward_2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt