Chapter 12

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Don't be afraid to stand alone, out of the comfort zone.

Hope Hathaway

Verschlafen blicke ich zu meinem Wecker, welcher pausenlos klingelte. Die ganze Nacht über könnte ich nicht schlafen. Ich musste andauernd an Fynn denken...
Aber die letzten Paar Minuten bin ich doch noch eingeknickt.
Ein böser Fehler, welcher schlimme folgen für mich nachziehen wird.

Mit einem genervten seufzter setzte ich mich auf und blicke in meinem Zimmer herum.
Es war sehr unaufgeräumt. Als wäre eine Bombe bestehend aus meinem Krempel hoch gegangen.
Kein Wunder, ich hab gestern (erneut) mein Zimmer auseinander genommen und nach einem Bild von Fynn und mir zusammen gesucht. Aber ohne Erfolg...

Mit Mühe und Not schwinge ich mich aus dem Bett und begebe mich ins Badezimmer. Durch meinen halb zu gekniffenen Augen schaue ich in den Spiegel und atme tief ein und aus.

Schule.

Ich will nicht.

Nach einer Weile, in der ich nur mein Abbild im Spiegel betrachtete und mich fragte, wo der Sinn des Lebens besteht, griff ich nach meiner Zahnbürste, mit der ich meine Zähne putzte.
Danach wusch ich Mein Gesicht und kämmte anschließend meine Haare.

Nach wenigen Minuten trete ich hinaus und tapste in die Küche, wo Destiny schon saß.

"Morgen", rief meine Zwillingsschwester freudig. Ich brummte nur. "Wo ist dad?", waren meine nächsten Worte. "Er schläft noch. Er hatte spätschicht...", antwortet sie und nickte.
Schnell Griff ich nach einem Apfel. Danach ging ich erneut die Treppen hoch, um Nathan Klamotten von Gestern wieder ein zu packen. Dabei schnappte ich noch meinen Rucksack und verschwinde schnell aus dem Haus.

Hat Destiny eigentlich überhaupt mitbekommen was gestern passiert ist? Gerade weil sie mit Silver zusammen ist sollte sie es sofort erfahren haben...

Draußen angekommen bemerke ich, das mein Fahrrad gar nicht anwesend ist. Da fiel mir wieder ein, das ich es gestern in der Schule hab stehen lassen. Ich bin auch so dämlich.

Genervt gab ich mir selbst einen Facepalm und ein stöhnen folgte.
"Süße, soll ich dich mitnehmen?", hörte ich eine all zu bekannte Stimme.

Ich nehme meine Hand von Meinem Gesicht weg und schaute zu Jordan, welcher grinsend aus seinem Auto Fenster lehnte. Angewidert verzog ich mein Gesicht. "Zieh Leine", zischte ich.
Ich hab gerade echt keinen nerv für diesen Vollidioten.

"Aber so kommst du zu spät.", erwiedert er als Ausrede. "Ist mir lieber", sagte ich und gehe meinen Weg. "Oder soll ich doch lieber Nolan rufen, der dich auf seinen Armen trägt und mit dir zu Schule geht?", sofort bleibe ich stehen und kehre um. Geradewegs steuere ich auf Jordan zu und verpasse ihm fest ein. "Zügele deinen Mundwerk!", drücke ich höflich aus. "Autsch!",  zischt Jordan und rieb sich die Wange. "Jawohl, die Dame", gab er in dem gleichen Ton zurück, was mich leicht schmunzeln lässt.

Nach wenigen Metern höre ich eine Fahrradklingel. Verwirrt drehe ich mich um. "Steig auf, Hathaway", meint er grinsend. Ich musste lachen. "Ist das ein Witz?" - "Es ist besser als jedes Ferrari", meint Nathan und zwinkert an Jordan gerichtet. Dieser verdreht nur seine Augen und startet seinen Motor.

Ich lachte lauter. "Komm schon, oder wir kommen zu spät",  hetzte Nathan.
Ohne weiter darüber nach zu denken stieg ich auf den Gepäckträger des Fahrrads und umschlang Nathan von hinten.
"Gut festhalten", hörte ich ihn sagen, bevor er losfuhr.

***

Nach wenigen Minuten waren  wir auch schon da.
"Was haben wir gleich?", fragte ich, nachdem ich abgestiegen war. "Mathe", erhielt ich als Antwort. Genervt stöhnte ich auf. "Schlimmer geht es wohl gar nicht...", murmelte ich.

Schließlich gehen wir beide in das Schulgebäude hinein.
Haltet mich verrückt, wenn ich das jetzt sage, aber... Ich kam mir gerade vor wie in einem Highschoolfilm.
Kaum haben wir die Schule betreten lagen alle Blicke auf uns. Ich wusste nicht was der grund dafür war und das störte mich am meisten.
Doch statt irgendwas zu sagen, senkte ich einfach meinen Blick und drängelte mich durch die Schüler, deren Blick wie Dolche auf mich wirkten. Jedes der Blicke war mit Gift übersät und nahe zu bereit anzugreifen.
Es war ruhig. Zu ruhig für eine Schule.

Plötzlich hält mich Nathan am Arm fest und bringt mich zum stehen. "Was glotzt ihr so?!", ruft er laut. Vorsichtig schaute ich auf. Das würde ich auch gerne wissen.

Alle wenden die Blicke von uns und gehen ihren eigenen Weg. In jeder Ecke wurde getuschelt und geflüstert, was mir genau so unangenehm war, wie die Blicke vorhin. Ob es immer noch wehen dem Vorfall am Spind war? Ich hoffe es... Denn ein weiterer Streich wäre wirklich nicht passend.
In letzter Zeit prasseln die Schläge wie Regen auf mich ein, obwohl ich nicht weiß was der Auslöser ist.
Zuerst kam das mit Silver und Destiny, darauf folgte der Hausarrest, dann Honig im Spind und nun auch noch Fynn. Ich konnte wirklich nur hoffen, das es aufgehört hat.
Nicht das ich mich nicht freue Fynn wieder zu sehen, ganz im Gegenteil... Aber lieber platziere ich Distanz zwischen ihm und mir, als Lügen.

Mein Hoffnung ist hinüber, als ein Schüler, einen Kopf größer als ich, an Nathan vorbei läuft und ihm einen Zettel gegen die Brust presst.
Verwirrt Griff Nath nach diesem Zettel und liest es sich durch.

Durch seinen Gesichtsausdruck erkannte ich deutlich, daß es nichts gutes war. "W-was steht da drauf?", frage ich stotternd. Ich befürchtete nur das schlimmste...

Nathan blickt mich leicht enttäuscht und wütend zu gleich an. "Nathan...?", flüstere ich. Dieser drückt mir Den zettel in die Hand und verschwindet aus meiner Sichtweite.

Was zur Hölle ist hier los?!

Ich schaue auf das Blatt Papier und erstarre.
Das kann doch nicht wahr sein...
Was geht hier vor sich?!

Ich spürte wie eine Träne aus meinem Augen rinnt. Plötzlich kommt es mir wieder so vor, als würde mich jemand in den Grund Canyon stoßen.

Es macht wirklich keinen Spaß diese Story zu schreiben, wenn ihr nicht aktiv seid...

My Personal Agent #GoldenAward_2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt