Chapter 26

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"A man can fail many times, but he isn't a failure until he begins to blame somebody else." ~John Burroughs

Nolan Black

Scheiße! Ich hab sie angeschossen!
"Verdammt, kleiner. Wir wollten ihr nur ein wenig angst machen. Du hast sie schon ermordet...", höre ich hinter mir. Ich hörte alles nur gedämpft. Meine Augen waren auf Hope fixiert, welche leblos auf die Seite lag.
"Fuck! Ben die Polizei hat bestimmt schon wind davon bekommen! Wir sollten hier schleunigst weg!", höre ich von jemandem anderen. Aber es ging einfach von mir vorbei. Wie in trance und mit offenem Mund stand ich da und starrte auf dem leblosen Körper.

"Scheiße! Nolan beeil dich! Komm her und hilf mir!" - "Ich hab sie angeschossen...", murmelte ich kaum hörbar. "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, Nolan! Beweg deinen Hintern her!", schrie Destiny. "Wenn die Polizei hier ankommt werd ich dir das nie verzeihen!", fügte sie noch hinzu.

Was meint sie damit? Ich hab ihr Schwester angeschossen und das einzige worüber sie nachdenken kann ist die Polizei?!

"Hope...", flüsterte ich. Sofort komme ich in die Realität und verarbeite, was Destiny gerade gesagt hatte. "Wir müssen ins Krankenhaus!" - "Bring sie nach Hause du depp!", schrie sie nur. "Aber sie wurde angeschossen! Sie muss ins Krankenhaus!", schreie ich zurück.

"Wenn du sie jetzt nicht nach Hause bringst, dann bringe ich dich eigenhändig um!", zischt sie zurück. Ich schnaubte.
Dann eilte ich zu Hope. Ich packte mein Arm unter ihren Kniekehlen und den anderen Arm hinter ihren Rücken. Mit einem Ruck hob ich sie auf und schaute zu Destiny.

"In ihrer Tasche müsste ein Bandana sein. Wir müssen ihren Hals bedecken!", murmelte sie vor sich hin und suchte in ihren Taschen herum, bis sie schließlich eins fand. Diesen band sie um Hopes hals. "Ich verstehe das alles nicht. Wir sollten lieber ins Krankenhaus...", versuchte ich sie zu überreden.

"Vertrau mir, Nolan. Es ist besser wenn wir es nicht tun. Sonst haben wir das FBI oder sonst was am Hals!", murmelt sie. "Warum denn das?" Ich war verwirrt.

"Erklär ich dir später! Jetzt los! Tu so als würde sie schlafen und lass dich nicht erwischen", sagte sie, als sie fertig ist und schaut mich an. Ich schaue runter zu Hope, welche friedlich in meinen Armen lag.

Ich seufzte leise und lief langsam neben Destiny her. Ich zitterte am ganzen Körper. Ich konnte sie kaum tragen da mir die Kraft dazu fehlte. Ebenfalls konnte ich nicht realisieren, das sie tot in meinen Armen lag und Destiny ganz ruhig blieb. Ich verstand das alles nicht. Ich hab doch mit eigenen Augen gesehen wie die Kugel in ihr Hals ging... und das ganze Blut...

Vor ihrem Haus angekommen öffnet sie die Tür und ich trage sie so schnell es geht hinein. "Treppe hoch", sagte sie kurz und knapp und ging voran. Ich tat was mir gesagt wurde.

Oben in Hopes Zimmer angekommen legte ich sie vorsichtig ins Bett und schaute nervös zu Destiny. "Das ist doch verrückt!", kommt es schließlich aus meinem Mund. Destiny antwortet nicht. Sie bückt sich zu ihrer Schwester und nahm ihr den Halstuch ab. Danach untersuchte sie die Wunde. "In ungefähr zwei Stunden ist sie wieder fit...", murmelt sie. "Wie?! Sie wurde angeschossen und ist tot, verdammt! Siehst du das nicht?!", schrie ich aufgebracht.

"Ich danke dir für deine Hilfe. Aber du solltest jetzt gehen. Und keiner bekommt davon etwas mit, verstanden?! Sonst kannst du was erleben!", keift sie mich an. Ich schaute sie perplex an. "Ist das dein Ernst? Das kommt nicht in Frage! Ich bleib hier! Oder ich ruf einen Notarzt!", drohe ich mit gleicher Lautstärke zurück.

"Willst du Geld? Wie viel brauchst du?" - "Scheiße, Nein! Ich will kein scheiß Geld, spinnst du?!", erwiderte ich beleidigt. Ich fasse es nicht! "Ich bleibe hier, ganz egal was passiert!"

Destiny stöhnt genervt auf. "Es ist mein Haus! Und ich bitte dich zu gehen!" - "Ich hab sie angeschossen! Ich werde nicht gehen!", gebe ich zurück. "Na schön! Arschloch...", das letzte Wort flüsterte sie.

Ich steuerte geradewegs auf den Stuhl zu und nahm platz. "Möchtest du etwas trinken? Oder eine Fußmassage?", fragte Destiny ironisch. "Ich möchte das du nicht so feindlich gegenüber mir bist! Ich hab genau so viel recht hier zu sein wie du! Ich mach mir genau so viele Sorgen um sie wie du! Wenn nicht sogar mehr! Es ist ja wohl meine Schuld das sie da liegt!", antworte ich grob zurück und verdrehe die Augen. Dies quittierte sie ebenfalls nur mit einem Augen verdrehen.

Stunden vergingen, und ich saß nur hier und tat nichts anderes, außer mir die Schuld zu geben. Destiny war unten in der Küche und machte etwas zu Essen. Draußen war es schon langsam dunkel geworden und meine Augenlieder wurden immer schwerer.

Auf einmal klingelte mein Handy. Als ich darauf schaute, las ich Jordans Namen und sofort traf es mich wie ein Blitz. Ich nahm sofort an. "Wo warst du?!", schrie er mich durch den Hörer an. "Ich war bei Hope...", antworte ich leicht geknickt und fasse mir an die Stirn.

"Ist das dein fucking ernst?! Ich erzähl dir das Kevin tot ist und du vergnügst dich mit Hope?! Hast du etwa dein Auftrag vergessen?! Nur wegen diesem Weib?!" - "Jordan...", ich setze an um ihm zu erklären was Sache ist, aber er ließ mich nicht ausreden. "Du bist echt egoistisch! Weißt du das?! Ich durfte nun mehr als eine halbe Stunde lang mit Melanie telefonieren und mir eine Ausrede ausdenken! Was glaubst du was sie mir für eine Standpauke gehalten hat?! Sie war kurz davor dich aus diesem Auftrag raus zu nehmen und in einem anderen Auftrag rein zu schmeißen. Irgendwo in Deutschland! Du nimmst diese Sache nicht ernst, kann das sein?! Du-"

Noch bevor er mir weiterhin schlechtes Gewissen einredete, unterbrach ich ihn. "Ich hab sie angeschossen...", murmelte ich und schaute zu Hope, welche sich immer noch nicht regte. Welche sich nie wieder regen würde! Warum glaubt Destiny das es ihr besser gehen würde?!

Es herschte nun Funkstille auf der anderen Seite. "Du hast was?", sprach er nach einigen Sekunden ruhe. "Ich hab sie angeschossen...", wiederholte ich und fuhr mir einmal über mein Gesicht. "Ich bin sofort da...", sprach er dann. Noch bevor ich protestieren konnte, legt er auf.

Ich stand auf um mir die Beine etwas zu vertreten. Im Zimmer lief ich hin und her und schaute ab und zu auf Hope hinunter.
Die Tür wird aufgemacht und Destiny kommt mit einem Tablett hinein.

"Ist sie immer noch nicht wach?" - "Nein! Wie soll sie auch?!", erwiderte ich bissig. Dann seufzte ich. "Wo ist euer Vater?", fragte ich schließlich. "Er hat heute Doppelschicht. Vor 5 Uhr kommt er nicht wieder...", antwortet sie.

"Komm. Du musst was essen...", fiel ihr dann auf. Sie legte das Tablett auf dem Schreibtisch und nahm sich ein eine Schüssel weg, in der Kartoffel und Mischgemüse drin waren. "Danke aber nein Danke... ich hab keinen Hunger", antworte ich. Genau in dem Moment knurrt auch mein Magen. Unpassender geht es wohl nicht.

"Ja. Na klar.", seufzt sie und setzt sich neben Hope auf dem Bett. Gerade als sie sich hinsetzt, klingelt es.

Ihr dachtet doch nicht ernsthaft, das ich das Buch mit einem "Ende" beende 😂😂
Also bitte! Ich hab einwenig mehr Kreativität, als ihr denkt! 😂

My Personal Agent #GoldenAward_2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt