Chapter 31

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"If you give a good thing to the world, then over time your karma will be good, and you'll receive good."
~Russell Simmons

Hope Hathaway

Schon zwei Wochen waren vergangen und bis heute hatte ich nichts von Nolan gehört. Ich hätte mit ihm die Nummer tauschen sollen! Aber ich hatte einfach keine Zeit dafür gehabt.

Die Nacht, in der er mich geküsst hatte, war die letzte, in der ich ihn gesehen hatte. Ich hatte gehofft ihn wenigstens am nächsten Tag in der Schule zu sehen. Oder irgendwo anders, aber nichts. Er meinte doch, das er nach einer Woche wieder kommt...

Sogar Jordan hatte ich nirgends wo erblicken können. Ich war sogar schon bei ihnen zuhause. Aber es waren komplett andere Menschen dort. Erneut fühlte ich mich verlassen. Genau wie an dem Tag, als Fynn spurlos verschwand. Nur mit dem Unterschied, das Nolan mir bescheid gesagt hatte...

Ich traute mich nicht mal irgend jemanden nach den beiden zu Fragen, weil ich angst hatte wieder als verrückt abgestempelt zu werden. So wie damals mit Fynn. Er war wie ausgelöscht. Als hätte er nie existiert. Ich hatte kein Wort mit irgendjemandem über ihn verloren. Und niemand hatte mich wegen ihm angesprochen. Nicht einmal Destiny...

Und langsam fing ich mir sogar an Sorgen zu machen. Ich hab seit einer Woche kaum geschlafen oder gegessen. Ich war gestresst und wollte diesen Stress abbauen. Aber ich konnte nicht, weil dieser Idiot Namens Jordan, mir meine einzige Möglichkeit genommen hat!!!

Ich schnaubte und ließ mich an Esstisch sinken.

"Hast du die Post schon geholt?", fragt mein Vater verschlafen und griff nach der Kaffeetasse. Ich erinnerte mich noch an dem Tag, als Nolan mit uns zusammen gefrühstückt hatte und musste automatisch lächeln.

"Nein. Bekommen wir Samstags überhaupt post?", fragte ich leicht verwundert und biss in den Nutellatoast hinein.

"Natürlich! Aber weil du immer bis 13 Uhr pennst, hast du das nie mitbekommen!", verurteilt Destiny mich. Aber wo sie recht hat, hat sie recht. Mein Schlaf ist mir eben wichtig. Warum ich heute so früh wach bin, wunderte mich aber nicht. Wie schon erwähnt kann ich kaum schlafen.

"Wer geht die Post jetzt holen?", unterbricht mein Vater uns, damit wir nicht schon wieder ein Streit anfangen. "So wie ich aussehe, gehe ich bestimmt nicht raus", antworte ich sofort und nahm ein Schluck von dem Kakao, welchen Destiny heute gemacht hatte. "Dann dürftest du ja niemals rausgehen", erwidert Destiny und grinst mich schelmisch an. Ich zeige ihr nur den Mittelfinger. "Na! Lass das!", ermahnt mich mein Vater.

Destiny macht sich lachend auf dem Weg zu dem Briefkasten. Ich verdrehe nur grinsend die Augen und schluckte noch den letzten Bissen meines Toastes runter. Dann schnappte ich mir wieder die Tasse.

"HOOOOOPEEEE du hast einen Brief!!! Und nicht irgendeinen!!!", quiekte Destiny. Ich schrick zusammen und kleckerte auf meiner Jogginghose. "Verdammt schrei doch nicht so!", meckerte ich und nahm ein Tuch um meiner Hose von den Flecken zu befreien.

Als ich fertig war blickte ich zu Destiny, welche in die Küche gestürmt kam. Sie überreichte mir einen weißen Briefumschlag. Ich erwartete aber keinen Brief. Ich hatte auch nichts bestellt. Vielleicht war es meine Handyrechnung?

Verwirrt blickte ich wieder zu Destiny, dann zu meinem Dad. „Von wem ist er", fragt mein Vater. Ich schaute runter und las mir den Absender durch. Mir stockte der Atem. „Der ist von... von Georgia Tech... University...", stotterte ich hervor. Ich bemerkte wie meine Hände anfingen zu Zittern und wie mir Warm am ganzen Körper wurde.

"Mach es schon auf!", Destiny war aufgeregter als ich, sowie sie sich benahm.

Ich öffnete den Briefumschlag und holte den Brief heraus. Mit aller Vorsicht faltete ich ihn auf und lese ihn laut vor.

"Sehr geehrte Miss Hathaway, es erfreut uns ihnen mitteilen zu dürfen, das sie an die Universität der Technologie für den Bereich Computerwissenschaften angenommen wurden. Anbei liegt für sie ein Ticket, mit dem sie die Reise nach Atlanta am 21.05.2019 antreten können." - "Oh gott wie geil ist das denn?!" , schrie Destiny. Auch mein Vater freute sich darüber.

Ich schluckte schwer. Bilde ich mir das nur ein?
Ich hab mich doch gar nicht zu irgendeiner Universität beworben!

Ich untersuchte den Brief genauer und stellte fest, das der Stempel eine Schrift enthielt, die kaum zu lesen war. Jeder andere würde dies als Unterschrift ansehen. Aber dadrunter war etwas geschrieben. Es waren Buchstaben die keinen Sinn ergaben. Gehört dies dazu? Es ist mit einem Bleistift geschrieben worden...

"Das ist doch super, Liebling!", sprach Dad, der wahrscheinlich bemerkt hatte, das ich mich kaum freute. "Ja! Ich find das toll!", antworte ich und grinste.

"Oh dad... hier ist etwas für dich...", murmelt Destiny. "Bestimmt die Stromrechnung. Was soll es denn sonst sein?", seufzt er. Ich erinnerte mich an Nolans Worte: "Ich werde dich am Flughafen abholen" Ich musste grinsen. Dann müsste der Brief in mein Vaters Hand auch etwas positives sein, oder nicht?

Er öffnet diesen und las ihn sich durch. Danach blickt er auf, seine Kinnlade weit geöffnet. Er mustert uns beide schockiert. "Was ist denn los, dad?", fragte Destiny, während ich nur grinste.

"Ich hab... ich hab ein Jobangebot als IT-Manager in Columbus bekommen..." Auch ich bekam seine Zweifel mit, weshalb ich seinen vorherigen Satz wiederholte. "Das ist doch super, Dad!" Destiny setzte sich vorsichtig auf dem Stuhl neben mich. "Das heißt... wir müssen umziehen?", fragt sie leicht geknickt. Ich schaute erst zu Destiny, dann zu meinem Vater, der leicht nickte. "Dad, das ist deine Chance! Columbus ist nur ungefähr zwei Stunden von meiner Universität entfernt, was bedeutet, das ich euch an Wochenenden besuchen kommen kann...! Und du müsstest bei diesem Job keine Nachtschichten einlegen, ermüdet zur Arbeit gehen oder gestresst sein. Das wäre wie ein neu Anfang! Du kannst das nicht ablehnen!", zählte ich meine Argumente auf, die ihn hoffentlich überzeugten dort hinzu ziehen.

"Kinder, macht euch um mich keine Sorgen. Ich will nur das ihr glücklich seid. Wenn du hier nicht weg möchtest, dann macht es kein Unterschied, liebes. Dann können wir von mir aus auch hier bleiben", lächelt mein Vater an Destiny gerichtet. Ich bemerkte wie Destiny zögerte. Unauffällig stupste ich sie an, damit sie endlich ein Wort heraus bekam. "Solche Chancen bekommt man nicht alle Tage... du solltest dich dort melden", antwortet Destiny und lächelt ihn zaghaft an.

"Bist du dir sicher?", hakt Dad nach. Destiny nickte sofort. "Ich werde bestimmt neue Freunde dort finden und könnte auch neu anfangen. Das hat eigentlich nur Vorteile", grinst Destiny Dad mutig zu.

"Na dann... Columbus, wir kommen!", lacht Dad. Ich hab ihn seit dem Tod meiner Mutter nicht mehr so fröhlich gesehen...

Was glaubt ihr? Haben Destiny und die anderen Nolan und Jordan vergessen? Sowie es bei Fynn der fall war?

Wie ist es eigentlich überhaupt möglich, das Fynn in Vergessenheit geraten konnte?

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