Kapitel 31

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„Guten Tag", sagte Rose ziemlich verschlafen während sie die Türe hinter sich verschloss und das Klassenzimmer betrat.

Professor Lupin blickte von seinem Buch auf und schenkte Rose ein Lächeln. Lupin wirkte ebenfalls ziemlich übermüdet und hatte dunkle Augenringe unter seinen Augen.

„Hallo Rose, hab mich schon gewundert wann du kommst."

„Ja! Hab heute etwas verschlafen", gähnte das Mädchen während sie vor dem Schreibtisch Platz nahm „War eine etwas lange Nacht, gestern. Hermine und ich haben bis spät in die Nacht nach ei-ner Verteidigungsstrategie für Seidenschnabel gesucht."

„Und seid ihr fündig geworden?" fragte Lupin, überaus neugierig.

„Nein", stöhnte Rose und legte ihren Kopf auf ihre Bücher die sie gerade ausgepackt und am Schreibtisch ausgebreitet hatte.

„Hast du viele Hausaufgaben auf?" versuchte der Lehrer das Thema zu wechseln.

„Naja, es geht. Ich kenne mich aber überall aus, darum könnte ich das Ganze auch mit meinen Freunden erledigen", schlug Rose vor.

„Das liegt ganz bei dir. Wenn du aber deine Aufgaben nicht bei mir erledigen willst, wieso bist du dann überhaupt gekommen?" erkundigte sich Lupin verdutzt.

„Also, da gibt es so eine Sache" begann Rose. „Vor ein paar Tagen habe ich einen Brief an Aang ge-schrieben. Sie wissen noch wer er ist?" fragte sie und als Lupin nickte fuhr sie fort. „Darin hab ich geschrieben, dass ich sehr gerne länger in Hogwarts bleiben möchte als eigentlich besprochen. Odin meinte, dass ich so lange bleiben soll bis ich alles kann und wenn auch nichts Auffälliges pas-siert kann ich wieder nach Hause kommen. Sie sagen selbst immer, dass ich immer besser werde und irgendetwas dramatisches, außer Harrys Besen und meine bläuliche Milch, die ich heute Mor-gen hatte, passieren auch nicht."

„Und jetzt hast du Aang gefragt, ob du deinen Schulabschluss nicht hier machen kannst", zählte Lupin eins und eins zusammen.

„Ja! Aang soll Odin fragen. Natürlich sollte ich vorher noch mit Dumbledore reden, aber ich bin mir sicher, dass Beide viel eher zustimmen wenn sie es auch für gutheißen", sagte Rose und rutschte dabei unruhig auf ihrem Stuhl.

„Wieso der Sinneswandel? Hast du mir nicht noch vor ein paar Wochen erzählt wie gern du nicht wieder nach Hause möchtest", meinte Lupin.

„Natürlich vermisse ich unser Team Avatar, die Avangers und vor allem meine Familie zu Hause, nur...", Rose wusste nicht wie sie es am besten erklären konnte. „Hier behandeln mich alle normal. Sogar die, die wissen wer ich bin. Alle Lehrer, sie und meine Freunde. Das Beste ist aber, dass ich endlich Freunde habe. Nicht solche die mir etwas beibringen, wie sie es tun. Sondern gleichaltrige mit denen ich mich über Sport, Schule und den neusten Tratsch unterhalten kann. Die, wenn ich hier weg muss genau so vermissen werde wie ich es bei meiner Familie und Freunden gerade tue. Harry, Ron, Hermine, Ginny, Fred, George, Neville, Hagrid und auch sie. Das wird sowieso mein größtes Problem. Wenn ich tatsächlich alle Welten bereisen muss und dort dann mit den Leuten zusammenleben muss, dann werde ich mich wieder mit welche anfreunden, die ich wieder verlas-se und das geht immer so weiter. Wer weiß wann ich dann euch wieder zu Gesicht bekomme? In 10 oder vielleicht in 50 Jahren. Vielleicht ist dann schon irgendjemand tot und ich weiß nichts da-von", Rose konnte sich das weinen nicht mehr verkneifen und ihr strömten jetzt die Tränen über die Wangen.

Lupin holte ihr ein Taschentuch aus einer Schublade heraus und überreichte es ihr. Er nahm eine ihrer Hände und hielt sie fest bis sich Rose wieder beruhigt hatte.

„Rose, du bleibst durch deine Briefe in Kontakt mit Aang und auch mit deinen Freunden auf deiner Erde. Ich verspreche dir, dass das zwischen uns auch passieren wird, sobald du von hier weg musst. Ich schreibe dir alle Dinge die hier passieren und wenn wir herausfinden wieso du deine Milch heu-te blau war, dann erfährst du es als erste. Ich bin mir sicher, dass auch Harry, Ron, Hermine, Dumb-ledore und wenn du sonst noch magst, ebenso mit dir in Kontakt bleiben.

Aber es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als das du einmal gehen musst. Das kann dir niemand abnehmen. Auch wenn ich es sehr gerne für dich übernehmen würde", sagte Lupin sanft.

„Werden sie trotzdem mit Professor Dumbledore reden?"

„Eigentlich hab ich das schon. Heute Morgen unterhielt ich mich mit ihm über einen Brief den er gestern Abend von einem Raben bekommen hat."

„Aang hat ihm schon geschrieben", sagte Rose überrascht.

„Ja! Und nicht nur ihm. Auch für dich war ein Brief dabei", meinte Lupin und überreichte ihr einen Umschlag.

Rose nahm den Brief entgegen und starrte ihn erst einmal an. Bis sie sich dafür entschied ihn später zu lesen.

„Aang hat Dumbledore gefragt, welchen Zauber wir dir verpasst haben, dass es dir plötzlich hier gefällt", erzählte Lupin um die Stimmung zu heben.

„Und was hat er sonst noch geschrieben", erkundigte sich der Avatar, konnte sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen.

„Dass es ihm Leid tut. Er sei sehr froh darüber, dass es dir bei uns so gut gefällt. Aber leider sind vier Jahre, hier in Hogwarts, nicht drin. Mehr hat mir Dumbeldore selbst nicht erzählt. Du sollst aber später am Abend zu ihm schauen. Er wird dir dann alles erklären wie es weiter gehen wird", erklär-te Lupin.

„Dann ist das Thema also vom Tisch?" fragte Rose die den Tränen wieder nahe war.

Lupin stand jetzt auf und kniete sich vor Rose. Er nahm ihre Hände und versuchte Blickkontakt mit ihr aufzunehmen. Leider war das nicht so einfach da Rose ihren Kopf einzog und so ihre Haare vor ihr Gesicht fielen.

„Hör zu Rose! Auch wenn du keine vier Jahre hier bei uns bleiben darfst, bist du jetzt, noch hier und vielleicht darfst du auch bis Schulschluss bleiben. Es kann auch vielleicht sein, dass ich dir die nächs-ten zwei Jahre Unterricht gebe. Oder du wirst nächste Woche wieder nach Hause geschickt. Wo-rauf ich hinaus will, ist dass du mir einen Gefallen machen musst. Egal wie lange du noch bleiben kannst. Genieße es hier, versuche so viel Zeit damit zu verbringen mit dem was dir Spaß macht. Verbringe so viel Zeit mit denen die du gern hast wie es nur irgendwie geht. Du bereust es sonst eines Tages. Glaube mir! Ich weiß wovon ich rede. Ich verspreche dir, wir sehen uns früher als in dreißig Jahren. Vielleicht stehst du in einem halben Jahr wieder vor meiner Tür."

Aber Rose rührte sich keinen Zentimeter.

„Wir machen einen Deal. Ich verspreche dir, dass du Weihnachten in zwei Jahren auf Hogwarts ver-bringen wirst!"

Rose sah nun endlich auf. Ihre Wangen und Augen waren rot vom vielen ein weinen und eine Trä-ne nach der anderen, kullerte immer noch über ihre Wangen.


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