Jason POV
Ich sitze grade tatsächlich in meinem Auto, auf dem Weg zu mir nach Hause und neben mir sitzt dieses eine Mädchen von dem ich nie gedacht hätte, das sie je hier sitzen wird. Kat. Oder auch in anderen Worten beschrieben: unser Schulopfer. Ich hasse es sie so zu nennen, auch wenn ich einen sehr sehr großen Teil dazu beigesteuert habe. Nicht unbedingt eine Glanzleistung von mir aber rückgängig kann ich es nicht mehr machen. Leider. Umso glücklicher bin ich dass sie meine Hilfe angenommen hat und mit mir mitgekommen ist. Die ganze Fahrt über sagt sie kein einziges Wort. Sie sitzt einfach nur stumm da und starrt aus dem Seitenfenster. Sie legt ihren Kopf gegen die kalte Scheibe und kühlt damit ihre Wange. Der schlag war heftig. Johanna wird dafür bezahlen. Sie wird ihre strafe bekommen und dafür leiden. Sie wird Kat nie wieder anfassen, dafür werde ich schon noch sorgen. Ich will Kat helfen. Helfen aus ihrem Alptraum raus zu kommen und wieder etwas Glück und Positivität zu verspüren. Keine Ahnung warum, aber ich habe einfach den Drang endlich mal was gutes um Leben zu machen.
Nach etwa 15 Minuten des Schweigens kommen wir bei mir zuhause an. „Komm mit" sage ich zu ihr und steige aus. Zögerlich öffnet auch sie die Tür und steigt aus. Sofort gehe ich zu ihr hin und nehme ihre Hand. „Hab keine Angst. Sobald du nach Hause willst, werde ich dich ohne zu zögern heim fahren. Versprochen" ich sehe ihn ihre verweinten Augen. Sie nickt leicht und wendet ihren Blick wieder von mir. Schon süß, wenn sie so schüchtern ist. Ich ziehe sie zur Haustüre welche ich schnell aufschließe und sie in den Flur ziehe, wo wir uns unsere Schuhe und Jacken ausziehen. Weiter ziehe ich sie dann ins Wohnzimmer. „Wow" höre ich sie leise murmeln während sie sich das Haus anschaut. Ja unser Haus ist riesig und wahrscheinlich ist ihre Wohnung so groß wie unser Wohnzimmer. Aber alles hat auch so seinen Preis. Den Preis des Alleine seins. Mein Vater ist abgehauen als ich noch ein Hosenscheißer war und meine Mutter arbeitet als Flugbegleiterin und deshalb kaum Zuhause und nur unterwegs. Aber ich hab mich daran gewohnt. Is auch ganz cool einfach nach Hause zu kommen und seine Ruhe zu haben. Ein Privileg wovon Kat wohl nur träumen kann. „Komm wir kühlen deine Wange" ich ziehe sie in unsere Küche wo ich sie auf einen Stuhl drücke, aus dem Eisfach ein Kühlpad raushole und es in ein Zewa wickle.
„Es tut mir leid was Johanna da getan hat" sage ich leise und lege das Pad vorsichtig auf die rote Stelle. „Muss es nicht, ich kenns nicht anders" antwortet sie und lehnt sich auf den Stuhl nach hinten. „magst du was trinken?" versuche ich sie etwas abzulenken doch Kat schüttelt nur den Kopf. Harter brocken dieses Mädchen. Sie schafft es auf jeden Fall Interesse zu halten. Ich setze mich ihr gegenüber und sehe sie an. „wenn du reden willst ich höre dir gerne zu" lächle ich sie aufmuntert zu. Ist nur ein Angebot. „Dein Ernst?" fragend sieht sie mich an. Was hat sie denn jetzt „ja klar" „du willst mir zuhören? Das ich nicht lache" wird sie laut und knallt das Kühlpad auf den Tisch. Was geht denn jetzt ab? Verwirrt sehe ich sie an. „Du hast mein Leben zerstört!" schreit und weint sie nun. Bitte nicht weinen. „Kat..." „nein!" unterbricht sie mich und springt vom Stuhl auf. Ich tue es ihr gleich „Dank dir hat dieser ganze scheiß doch erst angefangen!" wegen mir? „Ich verstehe nicht" ich gehe einen schritt auf sie zu. „Du hast mir das Herz gebrochen!" sie schubst mich mit einem Ruck nach hinten gegen den Kühlschrank. Ich komme grade einfach nicht mehr klar. Ich verstehe einfach die Welt nicht mehr...sie weint immer mehr. Die Tränen tropfen schon auf den Boden. „bitte beruhigt dich doch" sage ich leise und gehe wieder zu ihr und will ihre Hand nehmen doch sie schlägt sie nur wieder weg. „fass mich nicht an! Niemand wird mich je wieder anfassten! Du nicht, meine Mutter nicht und Johanna auch nicht!" Pure Überforderung. Ich war noch nie in so einer Situation. Ich hatte noch nie ein so verletztes kaputtes Mädchen vor mir. Aber ich gebe nicht auf. Sie mag zwar stur sein aber ich bin sturer. „Ich weiß das ich damals extrem scheiße zu dir war, aber es tut mir wirklich leid Kat. Bitte lasses mich erklären" flehe ich sie schon an. Man wenn das einer sehen würde würde man auch denken ich sei bescheuert. „Dir zuhören? Aus deinem Mund kommen doch eh nur Lügen! Dein ganzer Plan wär doch eh nur mich ins Bett zu bekommen!" mit diesen Worten rennt sie aus der Küche Richtung Haustür. Nicht mit mir! „Kat!" schnell sprinte ich ihr hinter her und schmeiße mich gegen die Haustür, sodass sie nicht an mir vorbeikommt. Ist vielleicht nicht die klügste Idee sie quasi einzusperren aber sie muss mir einfach endlich mal zuhören. Manche muss man eben zu seinem Glück zwingen. „Jason bitte" weint sie weiter und fleht mich mit ihren großen Bambiaugen an. Sie hat echt schöne Augen. Ein schönes dunkles Braun, in denen sich das Licht leicht spiegelt. Dicke Tränen tropfen auf den Boden. Ich will sie gerade am liebsten nur noch in den Arm nehmen aber ich glaube dann wäre ich derjenige der eine geknallt bekommen würde. „Ich habe dich geliebt" schnieft sie und rutscht an der Wand auf den Boden wo sie ihr Gesicht in ihren Händen vergräbt. Sie hat was? Also ich hatte damals immer so eine kleine Vermutung gehabt, das ihrerseits was sein könnte hätte es aber nie für möglich gehalten. Bis jetzt... „und du hast mir das Herz gebrochen" autsch. Selbst ich spüre grade einen seltsamen Schmerz in meiner Brust, sie so am Boden zu sehen. Meinetwegen. „Kat es tut mir so unfassbar leid was damals passiert ist" ich setze mich vor sie und lege meine Hände auf ihre Knie. „Was soll das hier?" sie blickt mir wieder direkt in die Augen. „2 Jahre hast du mich wie Abfall behandelt, hast du über mich lustig gemacht, hast zugesehen wie andere mich fertig gemacht haben, hast mit mir gespielt und als du nicht das bekommen hattest was du wolltest hast du mich weggeworfen" sie hat so recht. Ich war ein Riesen Arschloch. „Ich weiß und es tut mir so leid. Bitte lass es mich erklären und gut machen. Lass mich dir die Sache erzählen und wenn du dann immer noch weg willst dann bringe ich dich heim. Einverstanden?" meine Chance. Die muss ich jetzt auch mal wirklich nutzen. „Okay" „dann komm mit" ich halte ihr die Hand hin welche sie zögerlich nimmt und mit meiner Hilfe aufsteht.
„Setzt dich" in meinem Zimmer angekommen setzt sie sich auf mein Bett und ich auf meinen Schreibtischstuhl ihr gegenüber. „also" ich atme tief durch und fange dann an. Jetzt oder nie. „bevor ich richtig anfange will ich mich wirklich für damals entschuldigen. Ich wollte nie das es so endet. Ich wollte nie das es so große Auswirkungen hat. Das musst du mir glauben" Kat sagt gar nichts sie sieht mich einfach nur an. „Ich hatte damals mit meiner Clique so eine richtig Dämliche Wette abgeschlossen als wir übertreiben betrunken und breit waren. Wenn ich schaffe alle Mädels aus unserer Stufe rum zu bekommen, hätte ich Simons neues Auto bekommen." So im Nachhinein war das einfach das dümmste was wir je macht haben. Wegen eins Autos. Aber naja. Ändern kann ich diesen Müll eh nicht mehr. Kat rollt mit den Augen und verschränkt die Arme vor ihrer Brust. „und irgendwann warst du halt die letzte auf der Liste." „du bist so ekelhaft Jason" unterbricht sie mich. „Ich weiß und ich schäme mich bis heute das ich dir das angetan habe und ich bin froh dass du bemerkt hast, dass ich ein Arsch bin und es nicht zugelassen hast." „es gibt kein schlimmeres Gefühl als von niemandem geliebt zu werden." Weint sie wieder. „Es tut mir so leid" sage ich leise und weiche ein Stück nach hinten um ihr die Möglichkeit zu geben zu gehen. Ich kann es nicht mehr gut machen. Ich habe für immer verknackt aber wenigstens konnte ich so mein gewissen ein wenig bereinigen. Nach gefühlten Stunden des Schweigens unterbricht Kat diese „nun?" „was?" verwirrt sehe ich sie an. „Willst du mich immer noch ficken?" was? Was ist das denn für eine frage?? „Kat... ich..." „tu es doch einfach" sie springt auf. „Schlaf mit mir! Vervollständige deine Liste! Hol dir das dämliche Auto und lass mich in ruhe!" sie fängt an ihr Oberteil auszuziehen so dass sie obenrum nur noch im BH vor mir steht. Alta was geht denn jetzt ab?? „Kat nein!" schreie ich sie an und gebe ihr ihr Shirt wieder was sie auf den Boden geschmissen hat „warum sollte ich?" nun fängt sie an ihre Hose zu öffnen. Okay das reicht mir jetzt. Das kann doch wohl nicht ihr ernst sein? „Hör auf!" Schreie ich sie an und halte ihre Hände fest damit sie sich noch weiter ausziehen kann. „WARUM? Bin ich dir doch zu hässlich??" „NEIN! Ich will nicht mir dir schlafen weil ich dir helfen will!! Ich will dir gottverdammt aus deine Hölle helfen und dich glücklich sehen!" schreie ich sie an worauf sie mich einfach nur anstarrt. Ja, mein Gott das ist die Wahrheit. Ich will einfach nur wieder gut machen was ich damals verkackt habe. Kat sieht mich halb nackt und mit verheulten feuerroten Augen an ehe sie kurze Zeit später in meinen Armen heulend zusammenbricht.
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Niemals glücklich sein ✔️
Teen FictionINFO: DIESE GESCHICHTE WIRD AB JETZT ÜBERARBEITET. ICH LADE AB DEM 1.1.21 JEDEN ABEND EIN NEUES ÜBERARBEITETES KAPITEL HOCH! Katharina kurz Kat wurde von allen Menschen in ihrem Leben verraten und im Stich gelassen... In der Schule wird sie gemobb...