Ich brauche Hilfe

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Kat POV
„Du musst noch einkaufen gehen!" motzt meine Mutter und setzt sich mit einer Flasche ins Wohnzimmer. Warum mache ich das überhaupt? Warum lasse ich sie mein Leben bestimmen? Warum habe ich nicht mal den Arsch in der Hose ihr die Meinung zu sagen? Aber nein! Stattdessen lebe ich als Sklavin... ich habe einfach Angst dass sie mir und noch schlimmer Jason was tut... er leidet sowieso. Ich hasse mich dafür.

Seit 3 Wochen verlasse ich das Haus nur noch für die Schule, wo ich alle ignoriere und auch nicht mehr mitarbeite. Wozu auch? Mein leben hat ohne Jason sowieso keinen Sinn mehr. Ich gehe Abends wieder arbeiten, damit ich einkaufen gehen kann. Und das schlimmste? Ich ritze mich wieder. Diesmal am Oberschenkel... ich kann nicht anders. Es ist der einzige Weg um mich lebendig zu fühlen. Scheiße ich weiß. Aber ohne Jason komme ich da nicht raus...

Nachdem ich die Küche sauber gemacht habe und mir was frisches angezogen habe, schnappe ich mir meine Tasche und mache mich auf den Weg zum Supermarkt. Der einzige Vorteil daran ist, dass ich alleine bin. Ich stopfe mir meine Kopfhörer vom IPod in die Ohren und mache meine Heartbroken Playlist an, welche seit der Trennung mit Jason nur noch in Dauerschleife läuft.

Im Supermarkt angekommen, hole ich mir ein kleines Körbchen und arbeite die von Mama gekritzelte Einkaufsliste durch. Ich hole also Wurst, Brot, Alkohol und ganz wichtig neue Klingen... Ich stehe gerade in der Kosmetik Abteilung vor den Rasierern als mich jemand an der Schultern antippt. Panisch reiße ich mir die Kopfhörer raus und drehe mich zu der Person.

„Lucas" fragend sehe ich ihn an und verdecke meine Einkäufe. Leider zu spät. „Kat..." flüstert er und sieht mich total besorgt an. „Lass mich Lucas" ich drehe mich um und will zur Kasse gehen, doch er hält mich auf. „Ich will dir doch nur helfen" ängstlich sehe ich ihn an. „Niemand kann mir helfen" flüsterte ich und fange wieder an zu weinen. „Ich helfe dir." er wischt mir meine Tränen weg. Er ist ja schon ganz süß aber er soll nicht auch noch in Gefahr geraten wie Jason.... „ich darf nicht mit dir reden" mit diesen Worten drehe ich mich von ihm weg und gehe endlich zu Kasse. Schnell bezahle ich alles, stopfe alles in meine Tasche und verschwinde.

doch weit komme ich nicht, da mich jemand festhält. Bitte nicht schon wieder... „Kat bitte lass mich dir helfen" wieder Lucas. Warum versteht er dass denn nicht? Warum kann man mich nicht einfach in Ruhe lassen? „Hier ist meine Nummer. Bitte melde dich bei mir. Ich hole dich daraus. Vertrau mir" er sieht mir tief in die Augen. „Ich habe kein Handy mehr..." murmle ich und sehe zu Boden. „Dann kaufe ich dir jetzt eins.!" mit großen Augen sehe ich ihn an. „spinnst du? Du kannst mir doch kein Handy kaufen! wenn meine Mutter das rausbekommt bin ich tot..." „Tu es für Jason... er vermisst. Er liebt dich so sehr und er geht vor die Hunde wenn du ihn weiter ignorierst." Er hat ja recht. „Aber meine Mutter" meine ich weinerlich worauf Lucas mich in den Arm nimmt. Man tut das gut... Das habe ich gebraucht... Endlich jemand in den Arm zu nehmen...

Eine weitere halbe Stunde später komme ich mit den Einkäufen und einem neuen Handy zuhause an. „Wo warst du so lange?" Mama reißt mir die Tasche aus der Hand und holt nur den Alkohol raus. Das Hände habe ich in meiner Jackentasche versteckt. „Es war so voll da. Tut mir leid" murmle ich und räume den Rest weg. Mama verziert sich nur ins Wohnzimmer. Ich gehe in mein Zimmer, schließe ab und hole mein neues Handy raus. Sofort speichere ich Lucas Nummer ein und schreibe ihm.

K: Ich bin's Kat.

Keine 2 Minuten später bekomme ich auch schon eine Antwort.

L: schön dass du dich meldest :)
K: danke nochmal fürs Handy. ich zahle dir das irgendwann wieder zurück.
L: Ach quatsch. Sie es als kleine Entschuldigung für damals auf der Party
K: danke...
L: Hör auf dich ständig zu entschuldigen :D
K: was machst du gerade?
L: sind bei Jason

Sofort ein stich in meinem Herzen... wie gern wäre ich jetzt auch da. Mit ihm kuscheln, ihn küssen, ihm nah sein... ihn lieben. Aber es geht nicht. Und daran bin nur ich schuld.

L: Willst du seine Nummer?
K: nein. Es ist besser so...
L: Kat...
K: es ist so. Viel Spaß euch noch.

Ich gehe off und stopfe dass Handy unter mein Kissen, damit Mama es nicht findet.

Der nächste Tag

ziemlich früh wache ich auf, ziehe mich schnell um, schnappe mein Handy und gehe spazieren. Langsam gehe ich zum See. Der See... Wo bist du Papa? Ich brauche dich... du bist der einzige der mir wirklich noch helfen kann...

„Kat?" ruckartig drehe ich mich um und sehe Lucas der mich bemitleidend ansieht. Hä? Was ist denn los. „Was ist los?" frage ich ihn und setze mich mit ihm auf eine Bank. „Jason und wir waren gestern feiern" ich ahne was kommt... aber ich bin selber schuld... „Jason hat mit Johanna geschlafen" autsch! alles zieht sich in mir zusammen. „Warum erzählst du mir das?! Ich will das nicht wissen!" schreie ich und springe auf. Die Information hätte ich nicht gebrauchen können! „ich wollte dir nur Bescheid geben..." murmelt er. „Fick dich Lucas!" ich klatsche ihm eine und renne einfach weg.

„Bitte bleib stehen!" schreit Lucas und holt mich innerhalb weniger Sekunden ein. „Warum sollte ich noch auf dich hören?!" heule ich und versuche stark zu wirken. „darum" er nimmt mein Gesicht und presst seine Lippen auf meine. Was?! Was zum teufel passiert denn hier?

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