Kapitel 25

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...das ich ihn vielleicht nie zu 100% glücklich machen kann.

Ich ging nach draußen und ging einfach solange gerade aus bis ich nicht mehr konnte. Irgendwann setzte ich mich auf eine Bank an den Fluss und schaute einfach auf das spiegelnde Wasser, überlegte was ich nun tun soll. Ich mein wie soll ich ihm das sagen? Klar ich hab niemanden umgebracht doch trotzdem ließ mich das Gefühl nicht los das, das vielleicht unsere Beziehung zerstören könnte.

Es ist schwierig zu heiraten wenn man nicht alles mit einander teilen kann. Ich weiß das ich ihm alles sagen kann aber genau das hielt mich davon an. Hört sich komisch an. Zum Teil verstehe ich es selbst nicht, denn recht viel mehr als das es vielleicht keine Zukunft gibt für uns kann nicht passieren.

Ich spürte wie mir eine Träne runter lief, darauf kam dann auch eine zweite und eine dritte. In mitten von Leuten saß ich da und weinte weil mein Freund mir einen Heiratsantrag gemacht hat. Wie doof konnte man sein und deswegen weinen? Wir lieben uns, verstehen uns gut und genießen jeden Moment in dem wir zusammen sind.

Wenn ich mir als kleines Kind früher das Knie aufgeschürft habe und angefangen habe zu bluten, kam meist auch eine oder mal mehrere Tränen hinzu. Meine Mama küsste mir dann immer die schmerzende Stelle und sagte zu mir das wenn ich Heirate ist alles wieder gut. Damals fand ich das lustig und ließ mich schnell wieder munter werden. Doch in dieser Situation passte dieser Spruch nicht ganz...

Ein mir bekanntes Gesicht kam auf mich zu und war leicht verwirrt als sie mich mit den Tränen in den Augen sah. Kelly. Ich glaube eine gute Portion Kelly könnte mir jetzt gut tun.

K: "Hei was ist los? Ist was mit Luca?"

Ich fing sofort wieder an zu weinen und sie nahm mich in ihre Arme. Das beruhigende Streicheln auf meinem Rücken tat gut.

S: "E-Er hat-t mir einen A-An-Antrag gemacht."

Mehr bekam ich unter meinen Schluchzen nicht heraus. Sie schaute mich ein wenig verwirrt an. Klar ist ja auch verständlich.

K: "Komm mit, wir gehen jetzt zu mir und du erzählst alles, ok?"

Ich nickte und ließ mich von ihr mit ziehen. Kelly und ich haben uns gut angefreundet und glaube sie ist das was einer besten Freundin gleich kommt. Seit ich ihn Köln bin habe ich noch nicht so viele Freunde gefunden. Die meisten bestehen aus Youtubekollegen von Luca und sind wirklich nett nur kenne ich sie zu wenig. Bis auf Kelly. Sie war echt eine super Freundin und half mir bei allem wo ich gerade Hilfe brauchte oder aber wir gingen auf eine Party und ließen es uns gut gehen. Auch haben wir schon die ein oder andere Nacht einfach durch geredet. Ich glaube ich kann ihr vertrauen, nur ist es nicht leicht über so ein Thema zu reden. Aber irgendwo muss ich ja den Anfang machen.

Bei Kelly angekommen schenkte sie uns erstmal jeweils ein Glas Wein ein. 'Ohhh ja das ich echt jetzt gebrauchen' Ich deutete ihr an die Flasche gleich stehen zu lassen während ich meinen ersten Schluck trank. Alkohol ist keine Lösung aber manchmal hilft es über manche Sachen besser zu reden. Wir setzten uns auf ihre Couch und schweigten uns erst mal an. Ich habe mich entschieden ihr alles zu sagen.

S: "Ok ich erzähle dir jetzt warum mich dieser Antrag so fertig macht. Wenn man sich entscheidet zu heiraten und eine Ehe zu führen, entscheidet man sich gleichzeitig dazu eine Familie zu gründen."

K: "Ja normal ist das denk ich so. Zwar nicht immer aber ja häufig ist das das Bild einer Ehe. Worauf willst du hinaus."

S: "Vor 3 Jahren hatte ich eine Beziehung mit einem echten Arschloch. Er behandelte mich nicht sonderlich gut und auch so war ich nicht wirklich glücklich. Über Trennung habe ich oft nachgedacht nur habe ich mich aber nicht getraut mit ihm Schluss zu machen. Vor allem nicht als ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt."

Kellys Kinnlade ging ganz weit nach unten und ich nahm erstmal einen großen Schluck von meinem Weinglas.

S: "Ich zwar erst 19 Jahre alt aber trotzdem freute ich mich so unglaublich auf dieses Kind. Denn ich war so unglaublich Glücklich und hatte die Hoffnung das das unsere Beziehung retten könnte. Das er in der Rolle des Vaters aufblühen könnte. Doch es sollte alles anders werden."

Ich fing wieder an zu weinen und trank noch einmal. Kelly schenkte mir nach und auch das war schon fast wieder leer.

K: "Sophie was ist passiert mit dem Baby?"

Ich war erstaunt darüber wie gut sie mir zu hörte und auch gespannt darüber ist was ich zu erzählen habe. Sie sah mich mit so viel Mitgefühl und Schuld zu gleich an.

S: "Ich dachte er würde sich darüber freuen. Den Test verpackte ich und schenkte es ihm zu Geburtstag. Bis er ihn auspackte war er einigermaßen glücklich und lachte auch mit seinen Freunden und Familie. Auf einmal als er ihn auspackte, würde er wütend und schmiss alle Leute raus. Ich hatte Angst vor ihm und um mein Baby. Es war schon vom Arzt bestätigt und ich war in der 9. Woche. Meinen Bauch hielt ich so fest ich konnte, doch er kam auf mich zu und schrie mich an das ich fremd gegangen bin und er nicht der Vater ist. Er habe kein Geld für so etwas. Zu dem Zeitpunkt heulte ich nur noch und er rastete richtig aus als ich am selben Abend nicht mit ihm schlafen wollte. Mir war schlecht und da wollte ich eben nicht. Er verstand das nicht und griff mich an. Schubste mich durch die ganze Wohnung nach draußen. Ich lag schon auf den Boden und konnte mich nicht bewegen."

K: "Was hat dieses Arschloch getan Sophie?"

Managerliebe/ Concrafter FanFiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt