Unsicherheit!?

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Reginas Sicht

Nachdem ich mich dazu entschlossen habe, zurück zu Emma und Henry zu fahren, hat es sich angefühlt, als hätte man mir ein Stein vom Herzen genommen, ich wusste, dass es die richtige Entscheidung ist, ich wusste nur nicht, ob ich das auch schaffen würde. Weswegen ich wirklich froh bin, dass ich nun endlich beim Häuschen angekommen bin. Ich stelle den Motor ab, steige aus dem Auto und laufe zur Tür. Bei der Tür angekommen, schalte ich das Außenlicht an und kann dadurch die Klingel gut erkennen. Aber ich klingle nicht, ich klopfe nicht, sondern bleibe nur unschlüssig vor der Tür stehen.
Nur weil ich jetzt das richtige getan habe und zurückgefahren bin, heißt das nicht, dass sie mir verzeihen wird, dass ich zuvor einfach davon gelaufen bin, dass ich sie so verletzt habe. Wie könnte sie mir das verzeihen? Ich selbst verzeihe es mir schließlich auch nicht. Wieso sollte ich also das Recht haben, nun reinzugehen und zu erwarten, dass sie mir verzeihen würde.. Zumal es mitten in der Nacht ist. Wahrscheinlich schläft Emma gerade und ich sollte sie schlafen lassen.
Ich setzte mich also schließlich auf die Veranda und bemerke erst jetzt, dass es in Strömen regnet.

Es sind viele feste, dicke Tropfen, die in einer hohen Geschwindigkeit vom Himmel fallen und auf mich herab Regnen, während ich draußen auf der Veranda sitze und mich nicht traue, in das Häuschen rein zu gehen oder mich bemerkbar zu machen. Noch immer herrscht in mir ein absolutes Chaos und noch immer werden meine Gedanken von Erinnerungen überflutet, welche ich jedoch einfach ausblende und stattdessen über meine Situation nachdenke..
Ich verdiene es, draußen hier im Regen zu sitzen und bis auf die Knochen nass zu werden. Ich verdiene es, dass mein ganzer Körper zittert, aufgrund der aufgekommenen Kälte, die meinen Körper umhüllt und meine Glieder schmerzen lässt. Ich verdiene es, die Nacht über draußen zu bleiben und mir Vorwürfe zu machen, mich selbst schlecht zu fühlen und zu denken ich würde untergehen. Verdiene es, mich klein unsicher und ängstlich zu fühlen. Das Gefühl zu haben, als würde die Welt über mir zusammenbrechen, dass ein großer Brocken auf mich herab fällt, mein Körper trifft und eine blutende klaffende Wunden hinterlässt. Ich habe all das mehr als verdient, dafür, dass ich Emma das angetan habe..
Ich werde also ganz einfach hier sitzen bleiben und darüber nachdenken, wie ich das wieder in Ordnung bringen kann.
Ich meine, was soll ich auch zu Emma sagen?


Emmas Sicht

Ich kann nicht schlafen, obwohl ich eine Menge Wein getrunken habe, liege ich hellwach im Bett und höre dem Regen zu. Meine Gedanken sind einfach zu laut, um einschlafen zu können. In meinen Gedanken, ist ein solches Chaos und meine Gefühlswelt, macht meine Situation nicht wirklich besser. Noch immer spüre ich den Schmerz darüber, dass Regina einfach gegangen ist, darüber, dass sie mein Vertrauen gebrochen hat, darüber, dass sie mich alleine gelassen hat, in einem Moment, in dem ich Sie gebraucht habe. Auch fühle ich noch immer die Wut, welche aufgekommen war, nachdem Regina gegangen ist, ohne mir zu erklären, was los ist, dass sie mich verletzt hat, obwohl sie mich kennt.. Und enttäuscht, dass sie nicht mit mir darüber geredet hat, dass sie mir nicht die Chance dazu gegeben hat, für sie da zu sein..

Nur gleichzeitig mache ich mir auch Sorgen um sie.. So sehr ich sie gerade auch hassen möchte, ich kann es nicht.. Nein! Dafür liebe ich sie zu sehr.. Weshalb ich mir natürlich um so größere Sorgen mache.. Sie sollte jetzt nicht alleine sein, ich habe Angst, dass sie etwas Dummes anstellt oder einen Unfall baut, bei der Geschwindigkeit, mit der Sie davon gefahren ist..
Wenn Regina nicht mit ihren Gefühlen umgehen kann, neigt sie dazu, etwas impulsiv zu werden.. Ich meine sie hat damals, als ich noch frisch in Storybrooke war, jemanden beauftragt, mir und Henry zu folgen, damit sie genau Bescheid wusste, was wir wann machen.. Außerdem hatte Sie mich eine Nacht in die Zelle sperren lassen.. Und einmal wollte sie mir eine Lebensmittelvergiftung verpassen.. Man gut, dass ich die Apfeltasche damals nicht gegessen habe, ich hatte einfach gewusst, das damit etwas nicht stimmt.
Zugegeben, ich habe es ihr gleich getan, ich habe ein Ast ihres geliebten Apfelbaumes abgesägt, beinahe unseren Sohn entführt, was letztendlich aber nicht passiert ist, weil Henry in Storybrooke bleiben wollte.. Und ich habe sie vor allen beschuldigt, das Geld der Stadt dazu zu benutzen, um sich selbst zu bereichern.. Dabei wollte sie nur einen Spielplatz für die Kinder bauen lassen..
Das ist alles doch wirklich sehr impulsiv und damals war sie ebenso wütend, wie sie es jetzt ist. Ich weiß, dass sie sich geändert hat und ich mir eigentlich keine Sorgen machen müsste, aber wenn ich mir darum keine Sorgen mache, mache ich mir Sorgen, dass ihr etwas zustößt und das ertrage ich nicht..

Ich erinnere mich nur zu gut an den Tag, an dem ich das erste Mal hinter Reginas Maske blicken konnte. Es war ihr nicht bewusst gewesen, dass sie für einen Moment ihre Deckung hatte fallen lassen und ich sehen konnte, dass sie Angst hat.. Ich konnte ihre Verletzlichkeit sehen..


- Flashback -

dadurch dass ich jetzt Sheriff der Kleinstadt Storybrooke geworden bin, hat es Regina noch leichter mir das Leben schwer zu machen. Ständig sagt sie mir "die Akte ist nicht vollständig, die Akte ist zu unsauber, die Akte muss überarbeitet werden, mach dies, mach das, mach jenes." Sie schickt mich von einem Ort zum anderen, immer gerade nach Lust und Laune.
Gerade bin ich auf dem Weg zu ihr ins Rathaus, um ihr eine Akte zu bringen und ganz ehrlich? Ich habe überhaupt keine Lust dazu, denn jedes Mal, wenn ich auf sie treffe, streiten wir uns sowieso nur. Aber da mein Hilfssheriff gekündigt hat, obwohl ich mir sicher bin, dass Regina ihn dafür bestochen hat, muss ich das nun mal selbst erledigen.


Ich stehe also vorm Rathaus, atme tief durch und gehe schlussendlich hinein.
Vor ihrem Büro angekommen, mache ich mir nicht die Mühe zu klopfen und trete einfach ein.

,,Frau Bürgermeisterin sie haben gerufen." Sage ich mit einem sehr sarkastischen Unterton und knalle ihr die Akte auf den Tisch.
,,Miss Swan, zeigen Sie ein bisschen Respekt, vergessen Sie nicht, wen Sie hier vor sich haben." Zischt sie.
,,Oh ich weiß sehr genau wen ich hier vor mir habe und Frau Bürgermeisterin? Respekt verdient man sich!" erwidere ich gelassen.
,,Vorsicht meine Liebe, treiben Sie es nicht zu Weit." Entgegnet sie mir mit ernstem Ton, wobei man die Wut in ihrer Stimme wahrnehmen kann.
,,Regina, Sie drohen mir schon seit ich in Storybrooke angekommen bin und dennoch verbringe ich auch weiterhin Zeit mit meinem Sohn, denn wie Sie wissen, ist er lieber bei mir als bei Ihnen. Denken Sie wirklich Sie könnten mich damit einschüchtern? Das können Sie nicht!" Sage ich ruhig, obwohl mich diese Frau einfach jedes Mal wütend macht..
,,MISS SWAN, es ist mir egal, ob ich sie einschüchtere oder nicht, ich spreche lediglich Tatsachen aus und es geht hierbei gerade nicht um MEINEN Sohn, sondern um ihren Job. Jetzt verschwinden Sie und machen Sie ihre Arbeit." Äußert Regina mit ihrer üblichen wütenden Stimme, während sie aufsteht und langsam, aufrecht gehend, auf mich zukommt und direkt vor mir stehen bleibt.
Ich mustere ihre Augen und erkenne, für einen kurzen Moment, keine Wut, sondern Angst und Verzweiflung in ihnen. Das ist das erste Mal, dass ich Sie ohne ihre aufgesetzte Maske sehen kann.. Ich bin zu weit gegangen und das weiß ich, Sie hat recht, dieses Mal ging es nicht um Henry und doch hatte ich ihn mit hineingezogen und Regina ganz offensichtlich damit verletzt. Ich fasse es nicht, dass ich das jetzt tun werde, aber dieses eine Mal gebe ich nach und trete einen Schritt zurück, was Regina kaum merklich grinsen lässt.
In dem glauben, dass Sie gewonnen hat, setzt sie sich zurück an ihren Schreibtisch, während ich mich langsam umdrehe, um zu gehen. Warum habe ich das getan, warum habe ich mir über ihre Gefühle Gedanken gemacht? Weil sie unseren Sohn großgezogen hat.. Moment, ich meinte meinen Sohn.


- Flashback Ende -

Verloren oder doch Gefunden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt