13.0: Für die Liebe.

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13: Mein nicht ganz so einfacher Plan

Wenigstens wurde ich nicht vor die Wahl gestellt, wen ich anrufen sollte, denn ich hatte nur eine Telefonnummer. Das machte es allerdings auch nicht besser, ich war total nervös, als ich auf den kleinen, grünen Telefonhörer tippte, mich auf meine eigene Couch fallen ließ und meinen Hund, der freudig auf mich zugelaufen kam, mit meinem freien Arm fast erdrückte.

Das Geräusch, das ertönte, während ich darauf wartete, dass er abnahm, machte mich nur noch nervöser. Wieso tat ich das alles hier denn eigentlich?!

Für die Liebe. Eine absolut schnulzige Antwort, aber irgendwie doch wahr. Ich tat es für Louis, weil er der Mensch war, der mir in meinem Leben am meisten bedeutete und weil ich ihn glücklich sehen wollte. Ich wusste nicht, wann er sich zu diesem Platz in meinem Herzen geschlichen hatte - vielleicht war ein besonderer Teil ja auch schon immer für ihn reserviert gewesen? -, doch ich wusste, dass sich nicht daran rütteln ließ. Er würde mir immer gleich viel bedeuten, auch wenn ich wütend auf ihn war, auch wenn er seinen völlig überflüssigen Beschützerinstinkt mal wieder hervorholte.

"Ja?"

Die Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

"Harry", sagte ich schnell, "können wir uns irgendwie treffen? Ich brauche deine Hilfe."

Eine kurze, erstaunte Pause auf der anderen Seite der Verbindung.

"Worum geht es?", frage er dann besorgt.

"Das würde ich lieber mit dir persönlich besprechen", meinte ich und hasste mich dafür, da ich diese Antwort eigentlich selbst nicht ausstehen konnte. Jetzt erst verstand ich, was in den Leuten vorging, die sie benutzten.

"Okay", stimmte er zu meiner Erleichterung jedoch zu. "Wann und wo?"

Ein Stein fiel mir vom Herzen und ich seufzte.

"Keine Ahnung", erwiderte ich dann jedoch, "ich richte mich ganz nach dir. Wann hast du Zeit?"

"Eigentlich nie", lachte er trocken, "aber je nachdem, wie schlimm es ist, könnte ich eine Ausnahme machen."

"In zwei Stunden bei dir?", schlug ich vor.

"Ach du Scheiße", murmelte er, "wo brennt's denn?"

Als ich nicht antwortete, lachte er erneut.

"Okay, ich weiß schon, später. Geht es auch in einer Stunde?"

"Ja", willigte ich sofort ein.

"Dann bis später", gab er zurück. "Ach, und Mia?"

"Ja?"

"Lass deinen Hund zu Hause", riet er mir.

"Geht klar."

Damit legte er auf.

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Pünktlich um halb zwei klingelte ich also bei Harrys geräumiger Wohnung im obersten Geschoss eines Hauses mitten in London. Ich musste nicht lange warten, bis er mir öffnete.

Schutzengel || l.t. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt