Kapitel 28

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Bedrückende Stille umgab uns, als wir schweigend nebeneinander saßen. Mir liefen noch immer die Tränen über die Wangen, welche ich verzweifelt stoppen wollte. Ein Arm legte sich um mich und Sasuke zog mich an sich. Ich zitterte noch immer stark und konnte die Erinnerung einfach nicht verarbeiten. "Schon schade, dass du dich mir nicht anvertraust", sagte er leise. "Heul doch", meinte ich mit brüchiger Stimme. Verdammt, Yami. Reiß dich zusammen. Der Uchiha neben mir grinste leicht. "Aber du bist doch diejenige, die gerade heult." Ich sah zu ihm hoch und boxte ihm in die Seite. "Ich hasse dich", zischte ich sauer, woraufhin sein Grinsen nur noch breiter wurde. "Tust du nicht", sagte er ganz ruhig. <Jetzt wird's spannend.> Du sei leise. Ein Uchiha reicht mir im Moment. "Und wieso bist du dir da so sicher?" "Ganz einfach. Wenn du mich hassen würdest, dann wärst du jetzt nicht hier." Touché. Ich drehte meinen Kopf weg und betrachtete die interessante Erde. Uchiha legte zwei Finger an mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. Die Richtung, in die das hier gerade verlief, gefiel mir ganz und gar nicht. "Es ist auch ganz gut, dass du mich nicht hasst, denn das würde mir ziemlich zu schaffen machen", hauchte er, während er sich mir näherte. Sein Blick glitt immer wieder zu meinen Lippen, als er mir intensiv in die Augen sah. Und ich musste sagen, er hatte verdammt schöne Augen. "Wieso?", fragte ich naiv nach. Auch wenn ich mich gegen dieses Gefühl, welches in mir aufstieg, wehren könnte, wollte ich es nicht. Im Moment wurde mir etwas sehr wichtiges klar. Ich hatte dieses Kribbeln nicht, weil es mein bescheuertes Schicksal war, welches mir mein früheres Ich auferlegt hatte. Es waren meine eigenen Gefühle, die gerade verrückt spielten und nicht die der Frau, welche mit Indra verheiratet war.

"Weil ich dich liebe, du naiver Halbgott." Sein warmer, ungewöhnlich schneller Atem streifte mein Gesicht, als er seine etwas rauen Lippen auf meine legte. Ich schloss die Augen und erwiderte den Kuss. Meine Finger fanden halt in seinen extrem flauschigen Haaren, was ihn zum Grinsen brachte, während er mich an der Taille noch enger an sich zog. Na, Indra? Zufrieden? <Eher damit, dass du endlich eingesehen hast, dass du ihn von dir aus liebst.> Ich schmunzelte etwas und löste mich von dem Uchiha, was er mit einem unzufriedenen Laut quittierte. Ich lachte leise. "Heul nicht rum, Sasuke. Du bist dran mit der Nachtwache." Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Du hast mich zum Ersten mal bei meinem Vornamen genannt." War mir gar nicht aufgefallen. "Dann kannst du ja glücklich als mein Kissen fungieren", meinte ich und grinste über seinen entrüsteten Gesichtsausdruck. "Schau nicht so, du wusstest, worauf du dich einlässt", sagte ich und legte meinen Kopf eiskalt auf seine Brust. Ein Arm legte sich um mich, er drehte uns zur Seite und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. "Nicht einschlafen", erinnerte ich ihn, woraufhin er nur brummte. Wir lagen so etwas da, bis er tatsächlich einschlief. "Als ob", nuschelte ich. Dann blieb die Wache also an mir hängen. Beziehungsweise an meinem Doppelgänger, den ich schnell erschuf.

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